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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Elia<br />
Aber kurz danach bekam er die Hungersnot und die Trockenheit im Lan<strong>de</strong> noch stärker<br />
zu fühlen: Da vertrocknete <strong>de</strong>r Bach; <strong>de</strong>nn es war kein Regen im Lan<strong>de</strong>“. Er sollte die<br />
Lei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Volkes Gottes noch empfindlicher spüren, auch wenn er sich diese nicht durch<br />
persönlichen Eigenwillen zugezogen hatte; aber zugleich durfte er auf Gott vertrauen und<br />
sagen: „Jehova ist meine Hilfe“. Das war auch die Erfahrung unseres gelobten Herrn, und<br />
zwar in <strong>de</strong>r Vollkommenheit ‚ die Ihn immer kennzeichnete. Als Er Seine Verwerfung<br />
von Seiten Israels fühlte, und erkannte, wie ihre Herzen sich Ihm verschlossen, bezieht Er<br />
Sich auf diese Vorgänge (Lk 4). Er benutzte sie dazu, Seinen Zuhörern zu zeigen, daß Er<br />
nicht ohne Hilfsquellen war. Wenn Ihm Israel die Aufnahme versagte, wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>rselbe Gott,<br />
<strong>de</strong>r eine Witwe aus <strong>de</strong>n Nationen zur Wirtin <strong>de</strong>s Elias bestellt hatte, <strong>de</strong>m Herrn <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />
Aufnahme in <strong>de</strong>n Herzen <strong>de</strong>r Nationen außerhalb Israels verschaffen.<br />
Nach<strong>de</strong>m Elia gelernt hatte, im Lan<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Verheißung wegen seines täglichen Unterhalts auf<br />
Jehova zu warten, hörte er nun das Wort: „Mache dich auf, gehe nach Zarpath, das zu Zidon<br />
gehört, und bleibe daselbst; siehe ich habe daselbst einer Witwe geboten, dich zu versorgen“.<br />
Das war eine neue Art <strong>de</strong>r Erziehung; sie eröffnete ihm einen Dienst. Er, ein Israelit, sollte<br />
das Land <strong>de</strong>r Verheißung verlassen und bei einer Witwe aus <strong>de</strong>n Nationen wohnen, um<br />
von ihr versorgt zu wer<strong>de</strong>n. Auch <strong>de</strong>r Herr wohnte während Seiner Verwerfung von seiten<br />
Israels in gewissem Sinne bei <strong>de</strong>n Nationen, und es ist gesegnet zu sehen, daß je<strong>de</strong>r treue<br />
Diener auf einen Pfad geführt wird, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Seinen in mancher Hinsicht ähnlich ist. Elia<br />
gehorcht und offenbart – wie <strong>de</strong>r Herr – die wun<strong>de</strong>rbare Gna<strong>de</strong> Gottes mit <strong>de</strong>n Menschen<br />
an seinem neuen Aufenthaltsort. Schon am Eingang <strong>de</strong>r Stadt traf er jene Witwe; <strong>de</strong>nn<br />
wenn <strong>de</strong>r Glaube auf das Wort Gottes hin han<strong>de</strong>lt, fin<strong>de</strong>t sich stets das Richtige am richtigen<br />
Ort. Elia hätte an <strong>de</strong>r Witwe vorübergehen und eine wohlhaben<strong>de</strong>re suchen können, <strong>de</strong>nn<br />
sie war arm. Aber sein Auge war auf Gott gerichtet, <strong>de</strong>r geboten hatte, daß diese Witwe<br />
ihn versorgen sollte, und <strong>de</strong>shalb ließ er sich durch ihre Armut nicht entmutigen. Ohne<br />
weiteres for<strong>de</strong>rte er sie auf: „Hole mir doch ein wenig Wasser im Gefäß, daß ich trinke“!<br />
Meines Erachtens fühlt eine von Gott geleitete Seele stets <strong>de</strong>n rechten Weg; sie zweifelt<br />
nicht, son<strong>de</strong>rn bittet, und zwar zunächst um geringfügige Dinge und erst später – kühner<br />
wer<strong>de</strong>nd – um mehr.<br />
So auch hier. Als Elia sah, daß die Witwe ihre Arbeit willig unterbrach und die For<strong>de</strong>rungen,<br />
die die Not an sie richtete, zurückstellte, wagte er es, mehr zu bitten und stellte auf diese<br />
Weise fest, ob sie die Witwe war, zu <strong>de</strong>r Gott ihn gesandt hatte. Sie war bereit, alles mit ihm<br />
zu teilen, was sie besaß; aber <strong>als</strong> <strong>de</strong>r Prophet erbat, was sie nicht hatte, war sie gezwungen<br />
ihre ganze Armut zu enthüllen. Mit diesem Bekenntnis aber schuf sie die Voraussetzung, daß<br />
Elia in <strong>de</strong>r ganzen Größe Dessen auftreten konnte, Dessen Diener er war. Wie herrlich ist<br />
dieser Augenblick, wo <strong>de</strong>r Glaube mit vollem Bewußtsein in <strong>de</strong>n Ratschluß Gottes eintritt,<br />
nach<strong>de</strong>m er auf seinem Wege sorgfältig <strong>de</strong>m Strahl <strong>de</strong>s göttlichen Lichts gefolgt war, das<br />
wohl ihm, aber nicht nach außen hin erkennbar war.<br />
So war es mit Elia. Das Wort Jehovas hatte ihn nun erreicht, und er verkün<strong>de</strong>te es <strong>de</strong>r<br />
Witwe: „Das Mehl im Topfe soll nicht ausgehen und das Öl im Kruge nicht abnehmen bis<br />
auf <strong>de</strong>n Tag, da Jehova Regen geben wird auf <strong>de</strong>n Erdbo<strong>de</strong>n“. Er nimmt <strong>als</strong>bald seinen<br />
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