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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />

Jesaja<br />

die er verkün<strong>de</strong>t, persönlich verspürt. In seinem Gemüt beson<strong>de</strong>rs erschüttert aber wird<br />

er von <strong>de</strong>r Welle <strong>de</strong>s Zorns, die über das Ju<strong>de</strong>ntum kommt (Kap 22). Er klagt: „Schauet<br />

von mir weg, daß ich bitterlich weine; dringet nicht in mich, um mich zu trösten über die<br />

Zerstörung <strong>de</strong>r Tochter meines Volkes!“ (22,4). Nach diesem Kummer <strong>de</strong>s Herzens führt<br />

ihn seine Sendung zu Schebna, <strong>de</strong>r über das Haus ist“ (V. 13), um ihm anzukündigen, daß<br />

alle seine Größe, selbst die mit seinem Grab verbun<strong>de</strong>ne, verschwin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>; er soll zum<br />

Beispiel für die Art <strong>de</strong>s Gerichts über Jerusalem wer<strong>de</strong>n. Jehova wird „zu einem Knäuel<br />

dich fest zusammenrollen, wie einen Ball dich wegschleu<strong>de</strong>rn in ein geräumiges Land. Dort<br />

sollst du sterben und dorthin sollen <strong>de</strong>ine Prachtwagen kommen, du Schan<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Hauses<br />

<strong>de</strong>ines Herrn!“ Und <strong>de</strong>nnoch sollte diesem Hause in <strong>de</strong>r Person Eljakims Errettung wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Augenblick <strong>de</strong>s Gerichts wird <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rgebeugte Knecht durch <strong>de</strong>n Ausblick auf die<br />

zukünftige Wie<strong>de</strong>rherstellung getröstet. Doch die Fülle und <strong>de</strong>r gründliche Charakter <strong>de</strong>s<br />

überwältigen<strong>de</strong>n Gerichts wird so weitgehend enthüllt, daß Jesaja, obgleich er die Gna<strong>de</strong><br />

Jehovas sieht, erkennt, was er selbst ist. So ruft er aus: „Ich vergehe, ich vergehe, wehe mir!“<br />

und verkün<strong>de</strong>t: „Die Er<strong>de</strong> klafft auseinan<strong>de</strong>r, die Er<strong>de</strong> zerberstet, die Er<strong>de</strong> schwankt hin<br />

und her; die Er<strong>de</strong> taumelt wie ein Trunkener und schaukelt wie eine Hängematte“ (Kap<br />

24,16+19). Aber wenn im Gericht <strong>de</strong>r Mond mit Scham be<strong>de</strong>ckt und die Sonne beschämt<br />

wird, herrscht „Jehova <strong>de</strong>r Heerscharen <strong>als</strong> König auf <strong>de</strong>m Berge Zion und in Jerusalem,<br />

und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit“.<br />

Angesichts dieser Erfahrung verwan<strong>de</strong>lt sich <strong>de</strong>r Kummer <strong>de</strong>s Propheten wegen <strong>de</strong>s<br />

drohen<strong>de</strong>n Gerichts in Lobpreis über das Reich und die Herrlichkeit. Da dieses Ziel aber<br />

nur durch Gericht erreicht wer<strong>de</strong>n kann, fährt <strong>de</strong>r Prophet fort, <strong>de</strong>n schweren Weg zu<br />

beschreiben, <strong>de</strong>n sie geführt wer<strong>de</strong>n sollten und warnt sie, sich durch die Prüfungen<br />

verleiten zu lassen, nach Ägypten hinabzuziehen (Kap 27–36). Aber anziehend ist die<br />

persönliche Verbun<strong>de</strong>nheit mit Gott, die darin zum Ausdruck kommt, daß er die großen<br />

Tatsachen erfährt und in seiner Seele durchschreiten darf, noch ehe er sie verkündigt. So<br />

wird er gewissermaßen zum Herrn <strong>de</strong>r Geschichte und ist doch zugleich Geschichtsschreiber,<br />

<strong>de</strong>r so vollständig in <strong>de</strong>m künftigen Geschehen aufzugehen vermag, dass er es mit<br />

lebendigem, persönlichem Interesse schil<strong>de</strong>rn kann, so wie große Geschichtsschreiber<br />

die Schauplätze großer Taten besucht haben, um die Empfindungen eines wirklich daran<br />

Beteiligten erfassen zu können. Der historische Bericht eines Beteiligten o<strong>de</strong>r Augenzeugen<br />

wirkt naturgemäß ganz an<strong>de</strong>rs <strong>als</strong> <strong>de</strong>r eines Unbeteiligten. So ist auch für <strong>de</strong>n Lehrer<br />

die persönliche Erfahrung in <strong>de</strong>n Wahrheiten, die er predigt o<strong>de</strong>r verkündigt, von<br />

unschätzbarem Wert.<br />

In <strong>de</strong>r fortlaufen<strong>de</strong>n Betrachtung kommen wir nun zu Sanheribs Einfall in Israel.<br />

Hiskia, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n zukünftigen Überrest darstellt, erlebt in diesem Zusammenhang zwei<br />

Prüfungen und zwei Errettungen: eine äußere aus <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>s Assyrers und eine<br />

innere, die gewissermaßen einer Auferstehung aus <strong>de</strong>n Toten gleicht. Gegenstand unserer<br />

Aufmerksamkeit ist in erster Linie die Rolle, die Jesaja in diesen bei<strong>de</strong>n Prüfungen spielt. Die<br />

Weise, wie ein Knecht han<strong>de</strong>lt, enthüllt die Wirkung <strong>de</strong>r Zucht, die er durchgemacht hat.<br />

Je<strong>de</strong>r Knecht benötigt und empfängt – wenn er darauf wartet – die geeignete Vorbereitung<br />

für <strong>de</strong>n Dienst. Wie gut ist, daß er diesen Dienst nicht kennt. Er wür<strong>de</strong> sonst darüber<br />

www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 175

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