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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Abraham<br />
Abraham<br />
In Abrahams Geschichte fin<strong>de</strong>n wir auf beson<strong>de</strong>re Weise die für das Leben <strong>de</strong>s Glaubens<br />
notwendige und passen<strong>de</strong> Zucht dargestellt. In Babel hatten die Menschen das geheime<br />
Ziel ihres Herzens geoffenbart. Sie bauten eine Stadt und einen Turm, <strong>de</strong>ssen Spitze an<br />
<strong>de</strong>n Himmel reichen sollte. Sie sagten: „Machen wir uns einen Namen, daß wir nicht<br />
zerstreut wer<strong>de</strong>n über die ganze Er<strong>de</strong>“ (1.Mo 1,14)! Sie versuchten, das durch eigene Werke<br />
und unabhängig von Gott zu erreichen. Gott verwirrte sie beim Versuch und ließ das<br />
ganze Menschengeschlecht fühlen, daß ihm geistige Verbindung durch <strong>de</strong>n Verlust <strong>de</strong>s<br />
gemeinsamen Verständigungsmittels versagt ist, so daß <strong>de</strong>r Mensch seinem Mitmenschen<br />
entfrem<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Was auch immer sein Gefühl <strong>de</strong>r gemeinsamen Verwandtschaft sein<br />
mochte, seine Gedanken waren gehemmt o<strong>de</strong>r nicht mitteilbar. Nach<strong>de</strong>m Gott in dieser<br />
Weise <strong>de</strong>m Unabhängigkeitsstreben <strong>de</strong>s Menschen Einhalt geboten hatte, blieb Er <strong>de</strong>r<br />
Absicht Seiner Liebe treu und offenbarte – wie<strong>de</strong>r mittels eines Menschen – wie dieser<br />
Wunsch, <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Mensch in Unabhängigkeit von Gott nachgestrebt hatte, verwirklicht<br />
wer<strong>de</strong>n kann: In einer völligen Abhängigkeit von Gott!<br />
Und so, darf ich am Ran<strong>de</strong> bemerken, sind Gottes Wege mit uns immer. Wir fühlen unser<br />
Bedürfnis und suchen es mit eigenen Mitteln zu stillen. Der Herr muß uns bei <strong>de</strong>m Versuch<br />
dazu „verwirren“, aber danach führt Er unsere Seelen dazu, eine unbegreiflich viel größere<br />
Antwort auf unsere Wünsche zu fin<strong>de</strong>n <strong>als</strong> die, die wir uns ausgedacht hatten. Der verlorene<br />
Sohn suchte nur Nahrung bei einem Bürger jenes Lan<strong>de</strong>s, aber im Hause seines Vaters<br />
fand er nicht nur Brot, son<strong>de</strong>rn einen überschwänglichen Empfang und ein gemästetes<br />
Kalb. Doch gehen wir zurück. Nach<strong>de</strong>m die Verwirrung <strong>de</strong>r Sprachen geschehen ist, betritt<br />
Gott <strong>de</strong>n Schauplatz und ruft aus ihm einen Mann heraus – nämlich Abraham –, <strong>de</strong>r Zeuge<br />
<strong>de</strong>r Abhängigkeit sein und nicht nach einem „Babel“, son<strong>de</strong>rn nach einer „Stadt, welche<br />
Grundlagen hat, <strong>de</strong>ren Baumeister und Schöpfer Gott ist“, ausschauen sollte. Und in Gna<strong>de</strong><br />
wird uns die Geschichte dieses Zeugen und Knechtes Gottes gegeben, um uns zu belehren,<br />
was unsere Natur in ihrer Tätigkeit unter <strong>de</strong>m Ruf Gottes ist, und wie Gott Sich mit ihr<br />
in ihren vielen Stufen <strong>de</strong>s Eigenwillens und <strong>de</strong>r Unabhängigkeit beschäftigt, wie Er sie<br />
zurechtweist, unterwirft und sie zu unserem Segen auf Seinen Wegen leitet.<br />
Das Wort Gottes an Abraham lautet: „Gehe aus <strong>de</strong>inem Land und aus <strong>de</strong>iner Verwandtschaft<br />
und aus <strong>de</strong>ines Vaters Hause in das Land, das ich dir zeigen wer<strong>de</strong>“ (1.Mo 12,1), und das<br />
Wort wird <strong>de</strong>r Beurteiler <strong>de</strong>r Gedanken und Gesinnungen <strong>de</strong>s Herzens. Wir kennen nie<br />
die wahre Absicht unseres eigenen Willens, bis wir ihn zwingen, sich bedingungslos <strong>de</strong>m<br />
Willen Gottes, <strong>de</strong>n Sein Wort uns zeigt, zu unterwerfen. Vielleicht sehen wir gar keinen<br />
großen Unterschied zwischen unserem Lauf und <strong>de</strong>m Willen Gottes, bis wir ihn mit <strong>de</strong>n<br />
genauen For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Wortes Gottes messen; und zwar nicht nur mit <strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen<br />
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