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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
David<br />
1. Samuel 19. Dieser Haß verbirgt sich jetzt nicht mehr unter einem schützen<strong>de</strong>n Mantel.<br />
Denn Saul re<strong>de</strong>te zu seinem Sohne Jonathan und zu allen seinen Knechten, daß er David<br />
töten wolle“. David wird durch Jonathan, <strong>de</strong>r großes Wohlgefallen an David hatte, wegen<br />
dieser Absicht gewarnt. Wie gnädig und barmherzig sind die Wege Gottes mit Seinem<br />
Volk! Wenn Er es für nötig befin<strong>de</strong>t, Seinen Knecht durch eine bittere Erfahrung das Böse<br />
einer Gemeinschaft mit <strong>de</strong>r Welt zu zeigen, von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Knecht sich abson<strong>de</strong>rn muß, so<br />
sorgt Gott gleichzeitig für ein ergebenes Herz, auf das sich Sein Knecht völlig verlassen<br />
kann! David hatte einen Lichtblick, einen Ort <strong>de</strong>r Geborgenheit, eine Zuflucht, die sein<br />
großes Gegenbild nur wenig auf Er<strong>de</strong>n kannte. Jonathan warnt ihn, vermittelt zwischen<br />
ihm und seinem Vater, Saul läßt sich erweichen, und David „war vor ihm wie früher“. Alle<br />
diese wechseln<strong>de</strong>n Erziehungswege sind nötig. Wenn wir so gering gewor<strong>de</strong>n sind, daß wir<br />
uns „verbergen am Bergungsorte“, so wird unsere Zuflucht in Gott <strong>als</strong> eine Wirklichkeit<br />
nicht nur bezeugt, son<strong>de</strong>rn sie wird uns selbst bewiesen. Wenn dann die äußeren Umstän<strong>de</strong><br />
wie<strong>de</strong>r günstig sind, und wir vergleichen die Ruhe, die wir dank <strong>de</strong>r Umstän<strong>de</strong> genießen<br />
mit <strong>de</strong>rjenigen, die wir genossen haben, <strong>als</strong> wir – menschlich betrachtet – in aussichtsloser<br />
Lage waren, dann merken wir <strong>de</strong>n großen Unterschied: Die geringere Hilfsquelle kann uns<br />
nie die Ruhe bieten, die wir in <strong>de</strong>r höheren Quelle fin<strong>de</strong>n.<br />
David, <strong>de</strong>m sich die Gunst Sauls wie<strong>de</strong>r zugewen<strong>de</strong>t hat, dient mit Eifer, aber er wird bald<br />
wie<strong>de</strong>r angegriffen, und kann nur durch eine List Mich<strong>als</strong> entfliehen, – <strong>de</strong>rjenigen, die Saul<br />
<strong>als</strong> Falle für David benutzen wollte. Nach<strong>de</strong>m er nun überzeugt ist, daß er nicht länger im<br />
königlichen Palast bleiben kann, flieht er, in<strong>de</strong>m er seine Stellung und alles, was einem<br />
Mann wertvoll ist, aufgibt, mit Ausnahme seines Lebens. Und wohin wen<strong>de</strong>t er sich? Wohin<br />
treibt ihn natürlicherweise <strong>de</strong>r Bruch mit Saul? Zu Samuel in Rama. Samuel hatte sich, nach<br />
einem weiteren Erziehungswege, ebenfalls aus <strong>de</strong>r Gemeinschaft mit Saul zurückgezogen.<br />
Nun war <strong>de</strong>r wahre König, nach allen vergeblichen Versuchen, <strong>de</strong>r herrschen<strong>de</strong>n Macht<br />
zu dienen und sie für sich zu gewinnen, ebenfalls zum Rücktritt gezwungen wor<strong>de</strong>n. Und,<br />
in<strong>de</strong>m er <strong>de</strong>n göttlichen Pfad beschreitet, kann er nicht an<strong>de</strong>rs <strong>als</strong> <strong>de</strong>m begegnen, <strong>de</strong>r ihn<br />
bereits zurückgelegt hat. David und Samuel, <strong>de</strong>r Diener und <strong>de</strong>r Prophet, wer<strong>de</strong>n durch<br />
etwas Gemeinsames verbun<strong>de</strong>n, – <strong>de</strong>r eine betritt gera<strong>de</strong> die Schule Gottes, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />
verläßt sie. David war noch ein jugendlicher Schüler, während Samuel betagt und in dieser<br />
Schule wohl ausgebil<strong>de</strong>t war. Aber durch <strong>de</strong>n verwandten Geist und durch ein gleiches Ziel<br />
begegnen sie sich und wohnen zusammen. Und dies ist <strong>de</strong>r wahre, heilige und göttliche Weg,<br />
Gemeinschaft mit <strong>de</strong>n Heiligen zu erlangen. Hast Du <strong>de</strong>n göttlichen Weg durchschritten<br />
und ich betrete ihn, so müssen wir einan<strong>de</strong>r begegnen und zusammen wan<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>nn wenn<br />
auch die Wege <strong>de</strong>r Menschen viele sind, so ist Gottes Weg nur einer.<br />
Was hatte David nun durch dies alles gelernt, <strong>als</strong> er gezwungen war, um seines Lebens<br />
willen zu fliehen und Schutz und Teilnahme bei <strong>de</strong>m abgeson<strong>de</strong>rten Propheten zu suchen?<br />
Er hatte durch Erfahrung gelernt, was es heißt, seinen Platz in <strong>de</strong>r Welt behaupten zu<br />
wollen, die sich <strong>de</strong>m Namen nach zu Gott bekannte. Von <strong>de</strong>r Nutzlosigkeit dieses Versuches,<br />
und noch mehr von <strong>de</strong>r Bosheit, die ihm entgegenstand, nun überzeugt, betritt er einen<br />
neuen Pfad. Er lernt nun, was es heißt, allein unter Gottes Hand voranzugehen, getrennt<br />
von allen, <strong>de</strong>nen er zu dienen bereit war. Er hatte die Gunst <strong>de</strong>r Welt geschmeckt, die in<br />
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