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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />

Mose<br />

es oft zu Rückschlägen und zu Zucht, bis wir <strong>de</strong>r Aufgabe Gott gemäß sittlich gewachsen<br />

sind.<br />

Als Petrus das erste Mal sagt, daß er <strong>de</strong>m Herrn folgen will (Joh 13), antwortet <strong>de</strong>r Herr<br />

ihm daß er es jetzt nicht könne, son<strong>de</strong>rn daß er Ihn sogar verleugnen wür<strong>de</strong>. Aber <strong>als</strong><br />

Petrus vollkommen wie<strong>de</strong>rhergestellt und seine Seele in <strong>de</strong>r Liebe Christi gekräftigt ist<br />

läßt <strong>de</strong>r Herr ihn wissen (Joh 21,18+19), daß er Ihm folgen soll, und daß er das Begehren,<br />

das er einst so furchtlos und unwissend ausgesprochen hatte, noch mit Entschie<strong>de</strong>nheit in<br />

die Tat umsetzen sollte. Ebenso ist es hier mit Mose. Seine Gedanken und seine Absicht<br />

waren richtig, aber Gott hatte ihm noch nicht <strong>de</strong>n richtigen Weg zu ihrer Ausführung<br />

gezeigt. Er weiß noch nicht welche Übungen ihm auf <strong>de</strong>m Wege begegnen wer<strong>de</strong>n, und ist<br />

<strong>de</strong>shalb nicht vorbereitet, sie zu ertragen. Sein Versuch beweist nur, wie unzureichend seine<br />

Hilfsquellen sind für das Werk, das er begonnen hat. Er muß es schließlich aufgeben und<br />

das verlassen, worauf sein Herz gerichtet war. Das ist die unvermeidliche Folge, wenn wir<br />

eine an sich richtige Absicht mit unseren eigenen Mitteln auszuführen versuchen.<br />

Moses Versuch schlägt fehl, wie zu erwarten war. Aber nicht nur das; sein Leben ist bedroht,<br />

und er muß um seiner eigenen Sicherheit willen fliehen. Wir lesen: „Mose floh vor <strong>de</strong>m<br />

Pharao und weilte im Lan<strong>de</strong> Midian. Und er saß an einem Brunnen“. Welche Häufung<br />

qualvoller Gefühle muß dieser eifrige Diener Gottes erdul<strong>de</strong>t haben! Welch ein Schmerz für<br />

das treue Herz, wenn seine aufrichtigen Bemühungen, <strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn zu helfen, auf solche<br />

Weise vereitelt wer<strong>de</strong>n! Müssen nicht alle seine Opfer, sein Verzicht auf die Herrlichkeiten<br />

Ägyptens, ihm <strong>als</strong> nutzlos für die an<strong>de</strong>ren und ihn selbst erschienen sein, wenn er dort saß? –<br />

ein Wan<strong>de</strong>rer und Verbannter, gleich einem verdorrten, fruchtleeren Baum in <strong>de</strong>r Wüste.<br />

Aber mochte Mose so <strong>de</strong>nken, Gott dachte an<strong>de</strong>rs. Seine Sendung war nicht aufgehoben, nur<br />

aufgeschoben. Er war noch nicht geeignet für <strong>de</strong>n Dienst Gottes. Seine Natur war noch nicht<br />

beiseitegesetzt. An<strong>de</strong>rerseits war Gottes Zeit für die Befreiung Seines Volkes noch nicht da,<br />

auch war das Volk selbst noch nicht auf die Befreiung vorbereitet. Aber wir beschäftigen<br />

uns mit Mose, und er benötigt <strong>als</strong> Knecht Gottes für das Werk eine Vorbereitungszeit von 40<br />

Jahren, ehe er seinen Dienst antreten kann. Schon <strong>als</strong> er an <strong>de</strong>m Brunnen im Lan<strong>de</strong> Midian<br />

sitzt, steht er unter <strong>de</strong>r Zucht, die ihn für die große Aufgabe nach Gottes Ratschluß formen<br />

soll.<br />

Vierzig Jahre Verbannung sind ihm bestimmt. Aber es hängt davon ab, wie er die Zucht<br />

aufnimmt, ob jene 40 Jahre eine einzige ununterbrochene Zeit <strong>de</strong>s Kummers und <strong>de</strong>r<br />

Dunkelheit sein wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r ob sie durch Augenblicke <strong>de</strong>s Trostes und <strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong> gemil<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n. Wird er sich beugen und <strong>de</strong>n Willen Jehovas annehmen? Wird er sich hier in seinem<br />

Herzen <strong>als</strong> Erlöser <strong>de</strong>r Bedrängten – wie später seines eigenen Volkes zeigen? Wenn ja, dann<br />

nimmt er Gottes Zucht auf sich und <strong>de</strong>shalb mag sein Los weniger bedrückend sein. Sobald<br />

wir uns <strong>de</strong>r Zucht beugen, ist sie wirksam und kann erleichtert wer<strong>de</strong>n. Sie braucht <strong>de</strong>shalb<br />

nicht been<strong>de</strong>t zu sein, aber <strong>de</strong>r Schauplatz wird leichter. So geschah es in Moses Fall. Er wird<br />

für die Töchter Reghuels am Brunnen zum Befreier, <strong>als</strong> sie von <strong>de</strong>n Hirten hinweggetrieben<br />

wur<strong>de</strong>n. Obgleich es ihm versagt war, in größerem Kreise <strong>als</strong> Befreier aufzutreten, weigerte<br />

er sich nicht, <strong>als</strong> solcher in einem sehr unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Kreis zu han<strong>de</strong>ln. Er sinnt nicht in<br />

lustlosem Kummer über sein Versagen nach, wie <strong>de</strong>r Tor, <strong>de</strong>r sein eigenes Fleisch ißt; er<br />

www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 62

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