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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
David<br />
und Herrlichkeit. Wir müssen aber David auch <strong>als</strong> <strong>de</strong>n treuen Knecht betrachten, nicht<br />
<strong>als</strong> einen vollkommenen, wie <strong>de</strong>n Herrn, son<strong>de</strong>rn <strong>als</strong> unter Gottes Zucht und Erziehung<br />
stehend.<br />
Bei dieser Betrachtungsweise stellt Abigails Einfluß auf ihn vorbildlich <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Kirche dar,<br />
<strong>de</strong>ren Stellung und Gefühle, wenn sie zum Ausdruck kommen, alle Rachevorstellungen<br />
unterdrücken. Nabal bleibt um Abigails willen verschont, die in Davids Seele die gesegnete<br />
und erhabene Stellung <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong> wachrief und bestärkte, die ihm in seiner Verwerfung<br />
geziemte. Sie ist es, die auch freudig Mühe und Sorge mit ihm teilt. So wur<strong>de</strong> die Wüste<br />
Maon zu einem ereignisreichen Schauplatz für David, gera<strong>de</strong> so, wie es ein großer Tag in<br />
unserem Leben <strong>als</strong> Christen ist, wenn uns die Kirche in ihrer Berufung und ihrem Wesen<br />
erstmalig vor Augen gestellt wird. Denn mancher Gottesknecht, <strong>de</strong>r die Anmaßung <strong>de</strong>r<br />
religiösen Welt empfin<strong>de</strong>t (wie David sie in <strong>de</strong>r Person Sauls empfand), hat Abigail nicht<br />
gefun<strong>de</strong>n, hat nicht völlig erfaßt, was die Kirche in <strong>de</strong>n Gedanken Christi ist, um dann darin<br />
einen Gegenstand <strong>de</strong>s Interesses, <strong>de</strong>r Zuneigung und <strong>de</strong>r Gemeinschaft zu fin<strong>de</strong>n, ja, eine<br />
Stütze auf <strong>de</strong>m Pfad <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong> beim Durchschreiten dieser Welt. Wie Abigail für David<br />
eine Oase in <strong>de</strong>r Wüste war, so ist die Kirche die einzige Oase sowohl für das Herz Christi<br />
<strong>als</strong> auch für Seine Knechte jetzt auf dieser Er<strong>de</strong>, sie ist <strong>de</strong>r Mittelpunkt und Gegenstand<br />
Seiner Zuneigung.<br />
Bei <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>r Pfa<strong>de</strong>, auf <strong>de</strong>nen Gott Seinen Knecht erzieht, ist es wichtig, daran zu<br />
<strong>de</strong>nken, daß die Erziehung immer im Hinblick auf die Stellung stattfin<strong>de</strong>t, für die <strong>de</strong>r Knecht<br />
bestimmt ist. David ist jetzt in <strong>de</strong>r Vorbereitung für seinen großen Wirkungskreis. Ehe er<br />
in diesen Dienst eintritt, ist es nötig, daß er die Gna<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Herrn auf ihren verschie<strong>de</strong>nen<br />
Pfa<strong>de</strong>n kennenlernt.<br />
Wir haben gera<strong>de</strong> gesehen, wie <strong>de</strong>r Herr ihm in <strong>de</strong>r Wüste half und ihn auf eine von<br />
ihm ganz unerwartete Weise ermunterte, wobei alle Umstän<strong>de</strong> auf wun<strong>de</strong>rbare Art die<br />
zarte und überströmen<strong>de</strong> Liebe <strong>de</strong>s Herrn kundmachten. Wenn Adam im Garten E<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Gemeinschaft und Hilfe durch Eva bedurfte, wieviel mehr bedurfte David einer Abigail in<br />
<strong>de</strong>r Wüste! Je größer die Not, umso größer <strong>de</strong>r Segen <strong>de</strong>r Durchhilfe.“ Diese Erfahrung muß<br />
Davids Seele gemacht haben.<br />
1. Samuel 26. Doch nach diesem lichten Punkt umringen ihn wie<strong>de</strong>r die Wasser <strong>de</strong>r<br />
Verfolgung. Durch die Siphiter angestachelt, verfolgt Saul ihn wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Wüste. David<br />
ersah daraus, daß <strong>de</strong>r schreckliche Ausgang nahe bevorstand. Dem geistlichen Menschen,<br />
<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Welt verfolgt wird, wird immer ein sehr klares Empfin<strong>de</strong>n über Art und<br />
Wesen <strong>de</strong>r Macht gegeben, die ihm gegenübersteht. Dies geschah auch jetzt bei David.<br />
Er kundschaftet Saul und sein Heer aus, erkennt <strong>de</strong>n Weg, <strong>de</strong>n er selbst gehen muß,<br />
und betritt diesen ohne Zau<strong>de</strong>rn, nach<strong>de</strong>m er sich einen Gefährten gesucht hat. Und zu<br />
welchem Zweck? Einfach dazu, zu zeigen, daß er seinem Feind kein Leid zufügen wür<strong>de</strong>,<br />
selbst wenn dieser sich in seiner Macht befän<strong>de</strong>. „Saul lag schlafend in <strong>de</strong>r Wagenburg,<br />
und sein Speer war in die Er<strong>de</strong> gesteckt zu seinen Häupten. . . „, <strong>als</strong> David und Abisai<br />
herzunahten. Abisai wollte <strong>de</strong>n schlafen<strong>de</strong>n König töten, aber David verhin<strong>de</strong>rte es, in<strong>de</strong>m<br />
er sehr bestimmt und feierlich sein Vertrauen bezeugt, daß Gott sein Rächer sein wür<strong>de</strong>.<br />
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