Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.) Elisa „Umsonst habe ich mich abgemüht, vergeblich und für nichts meine Kraft verzehrt.“ Er betraut einen an<strong>de</strong>ren mit <strong>de</strong>r Aufgabe, Jehu zum König über Israel zu salben (Kap. 9). Als letzte öffentliche Begebenheit im Leben Elisas wird sein Zusammentreffen mit Hasael in Damaskus berichtet. Jehova hatte ihm geoffenbart, daß Ben-Hadad, <strong>de</strong>r König von Syrien, sterben wür<strong>de</strong>. Elisa weinte, <strong>als</strong> er Hasael anschaute, weil er wußte, wie übel dieser <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn Israel mitspielen wür<strong>de</strong>, Sodann verlieren wir unseren Propheten aus <strong>de</strong>n Augen. Als Zeuge <strong>de</strong>r alles übersteigen<strong>de</strong>n Macht Gottes über <strong>de</strong>n Tod und <strong>de</strong>r Herrlichkeit jenseits <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s war er aufgetreten und hatte auf seinem irdischen Weg gemäß <strong>de</strong>r geoffenbarten Macht Gottes die Art und Weise und die Fülle Seiner Gna<strong>de</strong> und Hilfe für die Menschen entfaltet. Nun entschwin<strong>de</strong>t er unseren Blicken, voll Trauer über das, was er über das Volk Gottes kommen sah, obgleich es nur die Folge <strong>de</strong>r Sün<strong>de</strong> und Torheit Israels war. In <strong>de</strong>rselben Weise been<strong>de</strong>te ein Größerer <strong>als</strong> Elisa Seinen öffentlich nicht anerkannten Dienst inmitten dieses Volkes und Seine Verbindung mit Israel. Er weinte über die Stadt, die sich geweigert hatte, zu erkennen, was zu ihrem Frie<strong>de</strong>n diente, und die unter das Gericht Gottes kam, weil sie die Zeit ihrer Heimsuchung nicht erkannt hatte; dann ließ Er im Dienste <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n Elisa auf schwache Weise im Vorbild darstellte, Sein vollkommenes Leben und ging in <strong>de</strong>n Tod. Für diesen Tod am Kreuz konnte Elisa kein Vorbild sein. Und doch, <strong>als</strong> „Elisa an seiner Krankheit erkrankte, an welcher er starb“ (2.Kön 13,14), <strong>als</strong> er nicht mehr öffentlich zeugen konnte, <strong>als</strong> Joas, <strong>de</strong>r König von Israel, zu ihm herabkam und weinend über seinem Angesicht mit gleichen Worten wie Elisa einst bei <strong>de</strong>r Entrückung <strong>de</strong>s Elias sagte: „Mein Vater! Wagen Israels und seine Reiter“!, weil die Sonne Israels im Begriffe war mit <strong>de</strong>r Person dieses großen Propheten unterzugehen, – selbst dann, im Augenblick <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s, ist er stark in <strong>de</strong>r Macht und Gna<strong>de</strong> Gottes. Er for<strong>de</strong>rt Joas auf, Bogen und Pfeile zu holen, und heißt ihn die Hand auf <strong>de</strong>n Bogen zu legen; dann tut er seine Hand auf die Hän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Königs und sagt: „Öffne das Fenster gegen Morgen!“ Joas gehorcht und schießt nach <strong>de</strong>r Weisung <strong>de</strong>s Propheten. Und Elisa sprach: „Ein Pfeil <strong>de</strong>r Rettung von Jehova“; <strong>de</strong>nn die Gna<strong>de</strong> Jehovas gegen sein Volk war noch nicht erschöpft. Sie verhieß nicht nur Rettung vor Syrien, son<strong>de</strong>rn sprach auch von kommen<strong>de</strong>r Herrlichkeit, wie die Schußrichtung nach <strong>de</strong>m Osten, zur aufgehen<strong>de</strong>n Sonne hin<strong>de</strong>utete. In<strong>de</strong>m Elisa vom Schauplatz abtrat, versank er so gewissermaßen im Westen, aber im Blick auf die kommen<strong>de</strong> Macht und Herrlichkeit, die wie <strong>de</strong>r Glanz <strong>de</strong>r Sonne nach <strong>de</strong>m Regen erstrahlen wür<strong>de</strong>. Im Vertrauen darauf heißt er <strong>de</strong>n König, die Pfeile zu nehmen und auf die Er<strong>de</strong> zu schlagen. „Und er schlug dreimal und hielt inne. Da ward <strong>de</strong>r Mann Gottes zornig über ihn und sprach: Du hättest fünf- o<strong>de</strong>r sechsmal schlagen sollen, dann wür<strong>de</strong>st du die Syrer bis zur Vernichtung geschlagen haben; nun aber wirst du die Syrer dreimal schlagen.“ Die letzten Augenblicke <strong>de</strong>s sterben<strong>de</strong>n Propheten wer<strong>de</strong>n durch die Enttäuschung verdunkelt, daß das Volk, <strong>de</strong>m er gedient hatte, die ihm angebotene Gna<strong>de</strong> nicht in ihrem vollen Umfange ergreifen konnte. Der König hatte keine Kraft, ein Werkzeug dieser Gna<strong>de</strong> zu sein; <strong>de</strong>nn wahre Kraft zeigt sich immer im bewußten, völligen und freudigen Gehorsam, <strong>de</strong>r von Herzen kommt. Wo Glaube ist, wirkt er nach <strong>de</strong>m Maße seiner Größe, und die äußeren Taten stehen immer im Einklang zu <strong>de</strong>r inneren Kraft. Wie gesegnet und wie übereinstimmend mit seinem Leben schei<strong>de</strong>t unser Prophet von hinnen! In seinem To<strong>de</strong> www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 162
Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.) Elisa umfängt ihn kommen<strong>de</strong> Herrlichkeit und Errettung, vermischt mit <strong>de</strong>m schwachen Glauben <strong>de</strong>rer, <strong>de</strong>nen er gedient hatte. Elisa stirbt; aber die Macht, die seinen ganzen Weg kennzeichnete, wirkt in seinem To<strong>de</strong> <strong>de</strong>rgestalt weiter, daß die bloße Berührung mit seinen Gebeinen einem Leichnam, <strong>de</strong>r in sein Grab geworfen wur<strong>de</strong>, das Leben wie<strong>de</strong>rgab. So wur<strong>de</strong>n in ihm die Macht Gottes in Gna<strong>de</strong> und das Auferstehungsleben entfaltet; aber er ist nicht nur eine Stimme aus <strong>de</strong>n Toten, son<strong>de</strong>rn ein Unterpfand <strong>de</strong>r Macht, die Israel einmal zum Leben zurückbringen wird. Der Herr wirke es, daß wir von Ihm lernen, sanftmütig und von Herzen <strong>de</strong>mütig zu sein, und Seinen Willen zu tun, damit Er uns für die Äußerungen Seiner Gna<strong>de</strong> im Kleinen wie im Großen gebrauchen kann wie Er will, zum Preise Seines Namens. www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 163