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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Jakob<br />
Jakob<br />
Die Geschichte Jakobs ist beson<strong>de</strong>rs lehrreich für uns, <strong>de</strong>nn in ihr wird die Tätigkeit <strong>de</strong>s<br />
fleischlichen Willens dargestellt, nicht so sehr im Han<strong>de</strong>ln gegen <strong>de</strong>n Ratschluß Gottes,<br />
<strong>als</strong> vielmehr in <strong>de</strong>m Versuch, das durch eigene Bemühungen zu erlangen, was von Gott<br />
zuvor bestimmt ist. Je verständnisvoller <strong>de</strong>r Wille <strong>de</strong>s Menschen ist, und je tiefer er von<br />
<strong>de</strong>r Absicht Gottes beeindruckt ist, soviel nötiger ist seine Unterwerfung unter Gott, <strong>de</strong>nn<br />
sonst wird er versuchen, mit fleischlichen Mitteln zu erreichen, was <strong>de</strong>r Weisheit Gottes<br />
überlassen wer<strong>de</strong>n sollte; und daraus entsteht Unruhe.<br />
Der solchermaßen tätige Wille benötigt Selbstgericht; <strong>de</strong>nn sein Fehler ist nicht, daß er<br />
<strong>de</strong>n Willen Gottes zurückweist o<strong>de</strong>r mißversteht, son<strong>de</strong>rn daß er ihn mit eigener Kraft<br />
zu unterstützen und zu verwirklichen trachtet. Wenn das <strong>de</strong>r Fall ist, läßt <strong>de</strong>r Herr zu,<br />
daß Sein Knecht durch traurige Erfahrungen das En<strong>de</strong> seiner eigenen Pläne sieht. Und<br />
obwohl die Ratschlüsse Seiner Liebe dieselben bleiben, müssen sie unter Bedingungen<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n, die erkennen lassen, daß Der, welcher segnet, Sich mit <strong>de</strong>m Willen<br />
<strong>de</strong>ssen beschäftigen mußte, <strong>de</strong>r gesegnet wird. „Die Furcht Jehovas ist <strong>de</strong>r Weisheit Anfang;<br />
und die Erkenntnis <strong>de</strong>s Heiligen ist Verstand.“ Wenn ich Gott nicht vor mich stelle, kann<br />
ich, mit meinem fleischlichen Willen in einer bösen Welt, niem<strong>als</strong> in Weisheit wan<strong>de</strong>ln,<br />
<strong>de</strong>nn Gott ist die Quelle <strong>de</strong>r Weisheit. Daher ist bloße Erkenntnis an sich nichts, d. h., sie<br />
führt <strong>de</strong>n Menschen nie dazu, mit Gott zu wan<strong>de</strong>ln.<br />
Der Glaube kommt vor <strong>de</strong>r Erkenntnis; durch Erkenntnis kommen wir nicht in Verbindung<br />
mit Gott, wenn <strong>de</strong>r Glaube ihr nicht vorangeht. Wenn ich in Abhängigkeit von Gott wandle,<br />
muß je<strong>de</strong> wahre Erkenntnis die Abhängigkeit verstärken, <strong>de</strong>nn durch die Erkenntnis lerne<br />
ich, daß niemand <strong>als</strong> Gott <strong>de</strong>r Abhängigkeit würdig ist. Wenn ich Gott liebe, kenne ich<br />
ihn, aber die Liebe nährt meine Erkenntnis, sonst „bläht die Erkenntnis auf.“ Jakob ist ein<br />
bemerkenswertes Beispiel eines Menschen, <strong>de</strong>r die Segnungen genießt, aber immer wie<strong>de</strong>r<br />
die Pläne Gottes hemmt und ihnen durch seine eigenen Pläne zuvorkommt. Sein Herz stand<br />
gut, könnten wir sagen; aber sein Wille war ungebrochen, und <strong>de</strong>r Wille <strong>de</strong>s Fleisches kann<br />
nur nach seiner eigenen Ver<strong>de</strong>rbtheit han<strong>de</strong>ln.<br />
So zeigte er in <strong>de</strong>r ersten Tat seines Lebens, die uns überliefert ist, daß er mehr auf <strong>de</strong>n Segen<br />
und die Stellung, die das Erstgeburtsrecht verleiht, blickt, <strong>als</strong> auf die Mittel, durch die er diese<br />
erlangen kann. Er nützt die Lage seines Bru<strong>de</strong>rs aus, um <strong>de</strong>n mit Recht hochgeschätzten<br />
Preis zu ergreifen, <strong>de</strong>n Esau für <strong>de</strong>n größten Gewinn nicht hätte aufgeben dürfen. Aber <strong>de</strong>r<br />
Besitz <strong>de</strong>s Erstgeburtsrechtes gab Jakob nicht <strong>de</strong>n Genuß <strong>de</strong>s Segens, <strong>de</strong>n jenes darstellte;<br />
<strong>de</strong>nn sonst hätte er sich später nicht so bereitwillig <strong>de</strong>m unwürdigen Plan gefügt, <strong>de</strong>n seine<br />
Mutter ersann, um ihm <strong>de</strong>n Segen zu verschaffen. Und warum? Er hatte <strong>de</strong>n ersehnten<br />
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