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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Isaak<br />
Gottes zu han<strong>de</strong>ln: nicht wie bei <strong>de</strong>r erhabenen und einsichtigen Tat Jakobs, <strong>de</strong>r seinen<br />
Segen in voller Übereinstimmung <strong>de</strong>s Geistes mit <strong>de</strong>m Willen Gottes aussprach, son<strong>de</strong>rn<br />
<strong>als</strong> Irregeführter, Ge<strong>de</strong>mütigter, Betrogener – fast gegen seinen Willen und ohne jegliche<br />
geistliche Verbindung zu Ihm –, und ohne, daß die traurigen Wirkungen <strong>de</strong>r Natur gerichtet<br />
o<strong>de</strong>r getötet waren.<br />
Menschliche Pläne wer<strong>de</strong>n jedoch vereitelt. Jakob, <strong>de</strong>r rechtmäßige Erbe und von Gott<br />
Bestimmte, erhält <strong>de</strong>n Segen, und Isaak muß es hören. Und nun fin<strong>de</strong>t in seiner Seele<br />
<strong>de</strong>r Kampf zwischen <strong>de</strong>m fleischlichen Willen und <strong>de</strong>m Worte Gottes statt. Was ist das<br />
Ergebnis? Die Natur gibt sich geschlagen! Welch ein Augenblick! Wer kann <strong>de</strong>n Aufruhr<br />
<strong>de</strong>r Seele beschreiben, <strong>de</strong>r das ganze Geschöpf erschüttert, wenn das Wort Gottes, das<br />
gleichgültig behan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n ist, seine Macht und Autorität in unserer Seele behauptet?<br />
Unser Wille vergeht vor <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r Wahrheit, die wir erkennen, ohne daß er uns<br />
rechtfertigt. Es überrascht uns nicht zu lesen, daß Isaak „mit großem Schrecken über die<br />
Maßen erschrak und sprach: Wer war <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r, welcher ein Wildbret erjagt und mir<br />
gebracht hat? und ich habe von allem gegessen, ehe du kamst und habe ihn gesegnet; er<br />
wird auch gesegnet sein.‘Wir sollten hier eine Tatsache von großem Gewicht bemerken,<br />
daß nämlich die Wahrheit durch einen Wan<strong>de</strong>l in Eigenwillen nicht verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n wird<br />
und kann, obwohl wir, wenn unser Geist nicht Gott unterworfen ist, versuchen wer<strong>de</strong>n, sie<br />
f<strong>als</strong>ch anzuwen<strong>de</strong>n. Nur wenn das Fleisch unterworfen ist, können wir glücklich <strong>de</strong>r einzig<br />
wahren und richtigen Anwendung <strong>de</strong>s Wortes Gottes zustimmen.<br />
Zum Schluß sehen wir, wie Gottes Zucht wirkt. Isaak beugt sich nun <strong>de</strong>m Ratschluß Gottes;<br />
aber welch ein Schauplatz <strong>de</strong>s Kummers umgibt ihn! Seine Liebe zu Esau ist zerstört, und<br />
<strong>de</strong>r nun rechtmäßige Erbe, die Hoffnung seines Hauses, ist ein Verbannter! Dies alles ist die<br />
bittere Frucht natürlicher Zuneigung, <strong>de</strong>r gegen <strong>de</strong>n Willen Gottes nachgegeben wor<strong>de</strong>n<br />
ist!<br />
Dennoch hören wir keine Äußerung <strong>de</strong>r Ungeduld von Isaak; er segnet Jakob und sen<strong>de</strong>t<br />
ihn nach Paddan-Aram, so stark und fest im Glauben wie in seinen besten Tagen. Und<br />
seine Geschichte schließt mit <strong>de</strong>m Bericht, daß seine letzten Tage durch die Gegenwart<br />
Jakobs erhellt wur<strong>de</strong>n. So sehen wir die Absicht <strong>de</strong>s Herrn, „voll innigen Mitgefühls und<br />
barmherzig“, wenn die Zucht vollen<strong>de</strong>t ist, <strong>de</strong>m Beraubten alles und mehr <strong>als</strong> er verloren<br />
hat, zurückzugeben. Möge dies alle, die in Zion trauern, trösten!<br />
www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 35