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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Adam<br />
<strong>de</strong>r Lügen wird bloßgelegt wer<strong>de</strong>n, und die Seele muß sich vor Gott verantworten. Sie muß<br />
die Frage: „Wo bist du?“ beantworten, und die ganze Antwort besteht in <strong>de</strong>n einfachen<br />
Worten: Ich fürchtete mich, <strong>de</strong>nn ich bin nackt, und ich versteckte mich.“ In <strong>de</strong>m Augenblick,<br />
wo die Seele ein volles Bekenntnis ablegt, befin<strong>de</strong>t sie sich auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Vergebung<br />
und Wie<strong>de</strong>rherstellung, und <strong>de</strong>r Geist weist sie zu Recht wie einen Freund. Adam hatte<br />
seine eigenen Mittel erprobt; sie waren nutzlos und nichtig, und jetzt lauscht er <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>,<br />
die von einem sicheren, vollkommenen Mittel spricht. Aber erst eröffnet er <strong>de</strong>n ganzen<br />
wahren Zustand seiner Seele, er bekennt seine Furcht, seine Nacktheit, seinen Versuch, sich<br />
zu verstecken. Das hatte die Erziehung bewirkt. Nun belehrt Gott ihn. Adam ist <strong>de</strong>mütig,<br />
und Gott wird ihn Seine Wege lehren. Er hat erfahren, daß die Unschuld keinen Schutz<br />
gegen einen bösen Einfluß gewährte und daß das Fehlen eines bösen Beweggrun<strong>de</strong>s noch<br />
keine Garantie für wahres sittliches Han<strong>de</strong>ln war. Er allein wußte, was Unschuld war, und<br />
doch war sie kein Schutz gewesen. Er hatte <strong>de</strong>r Versuchung nachgegeben. Obwohl er weiß,<br />
daß seine Unschuld dahin ist und daß böse Beweggrün<strong>de</strong> herrschen können, glaubt er, seine<br />
Schan<strong>de</strong> be<strong>de</strong>cken und beschönigen zu können. Das Mittel, das er anwandte, genügte seinem<br />
sittlichen Gefühl, und was unendlich viel trügerischer war, es genügte <strong>de</strong>m sittlichen Gefühl<br />
<strong>de</strong>r Person, <strong>de</strong>ren gute Meinung es sich erhalten wollte und <strong>de</strong>ren Zufrie<strong>de</strong>nheit die Stütze<br />
seiner eigenen Zufrie<strong>de</strong>nheit war. Das ist ein Fallstrick, durch <strong>de</strong>n selbst gottesfürchtige<br />
Menschen zu Fall kommen. Mit an<strong>de</strong>ren Worten: <strong>de</strong>r gute Ruf bei Freun<strong>de</strong>n wird <strong>de</strong>m<br />
Gewissen <strong>als</strong> Urteilsspruch <strong>de</strong>r höchsten Instanz aufgedrückt und immer, wenn ängstliche<br />
Fragen auftauchen, <strong>als</strong> endgültig und entschei<strong>de</strong>nd vorgebracht. In dieser Art von Ansehen<br />
liegt eine Wechselwirkung: was du bei mir zuläßt, lasse ich auch bei dir zu. Wenn ein Schurz<br />
aus Feigenblättern <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>ines sittlichen Gefühls genügt und du ihn für<br />
mich <strong>als</strong> ausreichend ansiehst, tue ich dasselbe bei dir. Das ist das Wesen und <strong>de</strong>r Charakter<br />
alles menschlichen und religiösen Ansehens. Aber die Stimme Gottes erklingt und Adam in<br />
seinem lügnerischen und gefallenen Zustand ist bestürzt. Diese Stimme erforscht die ganze<br />
Lage, und am En<strong>de</strong> sieht er sich „bloß und aufge<strong>de</strong>ckt vor <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>ssen, mit <strong>de</strong>m wir<br />
es zu tun haben“. Er bekennt alles und steht nun auf <strong>de</strong>r höchsten Stufe <strong>de</strong>r Belehrung, mit<br />
einem <strong>de</strong>mütigen, bußfertigen Geist. Auf die Auffor<strong>de</strong>rung Gottes hin bekennt er – obgleich<br />
entschuldigend und beschönigend – daß er versucht wor<strong>de</strong>n ist und gegessen hat. Seine<br />
Rechtfertigung erniedrigt ihn sittlich mehr <strong>als</strong> die Anklage, vor <strong>de</strong>r er sich zu rechtfertigen<br />
sucht. Dennoch ist es ein Bekenntnis und wird <strong>als</strong> solches angenommen, und unser Gott<br />
beginnt das gna<strong>de</strong>nreiche Werk <strong>de</strong>r Entfaltung Seiner Ratschlüsse.<br />
Je<strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r an dieser erstaunlichen Szene teilgenommen hat, wird nun das Urteil zugemessen<br />
entsprechend <strong>de</strong>r Rolle, die er darin gespielt hat. Als erstes wird das Urteil über Satan<br />
verkündigt, und während seine Verdammnis beschlossen ist, wird <strong>de</strong>m lauschen<strong>de</strong>n Adam<br />
Befreiung von diesem und ewige Heilung durch das Evangelium verkün<strong>de</strong>t. Es ist die Weise<br />
Gottes bei <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rherstellung einer Seele, sie zunächst auf die Macht und Gna<strong>de</strong> Gottes<br />
zu grün<strong>de</strong>n. Dies erfuhr Petrus durch <strong>de</strong>n Fischzug und die Worte Jesu (Lk 5). Es ist die<br />
Grundlage aller göttlichen Wie<strong>de</strong>rherstellung. Wenn das Herz wie<strong>de</strong>r aufgerichtet ist, wie<br />
bei David, <strong>als</strong> Nathan sprach.- „So hat auch Jehova diese Sün<strong>de</strong> hinweggetan“, dann ist<br />
es stark genug, zu hören, welche Zucht notwendig ist das zu verbessern, was <strong>de</strong>r Sün<strong>de</strong><br />
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