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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />

Hiob<br />

können. Aber wenn das sittliche Gefühl nicht verletzt ist, dauert es länger, bis die Seele<br />

<strong>de</strong>n geistlichen Sinn erreicht, d. h., eine Einschätzung ihrer selbst im Lichte <strong>de</strong>r Gegenwart<br />

Gottes.<br />

Wir kommen nun zu einem neuen Abschnitt <strong>de</strong>r Geschichte Hiobs. Wir haben kurz und<br />

unvollständig aufgezeigt, mit welcher Geduld Gott die Seele führt, um sie zur Erkenntnis<br />

ihrer völligen Ver<strong>de</strong>rbtheit in Seinen Augen zu bringen. Hiob war einer, gegen <strong>de</strong>n niemand<br />

eine Anklage vorbringen konnte. Was die Werke anbetraf, konnte Gott Selbst Satan<br />

herausfor<strong>de</strong>rn und versichern, daß seinesgleichen kein Mann auf Er<strong>de</strong>n war, rechtschaffen<br />

und das Böse mei<strong>de</strong>nd. Und während we<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Augen Satans, noch in <strong>de</strong>n Augen<br />

<strong>de</strong>r Menschen irgen<strong>de</strong>twas an Hiob Anlag zu Ta<strong>de</strong>l gab, wollte Gott, daß Hiob sah, wie<br />

vollkommen ver<strong>de</strong>rbt und verloren er in Seinen Augen war. Das zu erkennen ist für das<br />

Fleisch äußerst schmerzlich und bitter. Das Fleisch muß sterben. Der Beginn ist bei Hiob,<br />

daß er <strong>de</strong>n Tod <strong>de</strong>m Leben vorzieht, <strong>de</strong>nn hier ist nur Elend. Dann weist er auf Grund<br />

seines Bewußtseins von seiner eigenen Rechtschaffenheit und seiner Kenntnis <strong>de</strong>r Wege<br />

Gottes (während er durch die Vorwürfe und Vermutungen seiner Freun<strong>de</strong> hinsichtlich seiner<br />

verborgenen Schuld gequält wur<strong>de</strong>) die Auffassung, die jene vertraten, zurück, nämlich daß<br />

Gott die Dinge im Hinblick auf <strong>de</strong>n Menschen nach <strong>de</strong>ssen Werken lenke und bestimme;<br />

daß Er keine an<strong>de</strong>ren Regierungsgrundsätze habe, und daß die Handlungen <strong>de</strong>s Menschen<br />

<strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r Handlungen Gottes bestimmen, wobei sie Gott darstellten, <strong>als</strong> habe Er kein<br />

bestimmtes Ziel, son<strong>de</strong>rn <strong>als</strong> sei Er ein gewöhnlicher Herrscher, <strong>de</strong>ssen Gesetze sich nach<br />

<strong>de</strong>n wechseln<strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n richten. Durch dies alles wird Hiob in zweierlei Hinsicht<br />

gestärkt, was aber nur um so mehr zu seiner Verwirrung beiträgt. Er wird mehr von <strong>de</strong>r<br />

unumschränkten Herrschaft Gottes überzeugt, und daß von Ihm alle Macht ausgeht; und<br />

zweitens wird er, da seine Freun<strong>de</strong> sein Gewissen nicht erreichen konnten, kühner in seiner<br />

Selbstrechtfertigung.<br />

Kapitel 32. – In diesem Augenblick kommt Elihu hinzu. Dieser Knecht Gottes kommt,<br />

wie wir sehen wer<strong>de</strong>n, von Gott und gibt nun Hiob die Unterweisung, die er so dringend<br />

brauchte. Oft sind wir uns <strong>de</strong>r ernsten Seelenübungen nicht bewußt, die wir erfahren<br />

müssen, bis wir von seiten Gottes selber darauf vorbereitet wer<strong>de</strong>n, von Ihm zu hören. Es<br />

kann sein, daß wir uns in völliger Finsternis abmühen und ermü<strong>de</strong>n müssen, bis wir bereit<br />

sind, das Wort <strong>de</strong>s Lichtes zu hören, <strong>de</strong>nn das Licht kommt von Gott allein; Er (Christus) ist<br />

das „Licht, welches, in die Welt kommend, je<strong>de</strong>n Menschen erleuchtet.“ Je<strong>de</strong>s menschliche<br />

Hin- und Herüberlegen, wie das seiner Freun<strong>de</strong>, beschäftigte Hiob nur umso mehr mit<br />

sich selbst und rief seine Selbstrechtfertigung hervor, während es ihm an<strong>de</strong>rerseits immer<br />

<strong>de</strong>utlicher <strong>de</strong>n Abstand zwischen ihm und Gott fühlen ließ und daher in seiner Seele das<br />

Bedürfnis nach Gott verstärkte. Elihu beweist jetzt, daß die Behauptungen Hiobs nicht<br />

wahr seien, daß Gott willkürlich handle, daß Er „Feindseligkeiten wi<strong>de</strong>r mich erfin<strong>de</strong>t“<br />

(Kapitel 32,10). Seine erste Feststellung ist, daß Gott stärker <strong>als</strong> <strong>de</strong>r Mensch ist, „Warum<br />

ha<strong>de</strong>rst du wi<strong>de</strong>r ihn? <strong>de</strong>nn über all sein Tun gibt er keine Antwort.“<br />

Der erste wichtige Punkt für die Seele ist, sich unter die mächtige Hand Gottes zu <strong>de</strong>mütigen.<br />

Das hatte Hiob noch nicht getan. Aber, so fügt Elihu hinzu, Gott re<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n Träumen zu<br />

<strong>de</strong>m Menschen, „um ihn von seinem Tun abzuwen<strong>de</strong>n.“<br />

www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 56

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