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Deutsche Übersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de

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Grenze liegt. Starke Emotionen scheinen <strong>de</strong>n richtigen Könnern eher hilfreich<br />

beim Empfangen zu sein, während die weniger Geübten davon eher verwirrt und<br />

aus <strong>de</strong>r Fassung gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

Wer alles kann das schaffen?<br />

In Engl<strong>and</strong> konnte ein junger 23jähriger Mann, <strong>de</strong>r blind und fast völlig taub<br />

war, <strong>de</strong>n Morseco<strong>de</strong> mit 50 WpM h<strong>and</strong>haben: es war seine einzige Möglichkeit,<br />

mit seiner Umwelt zu Kommunizieren. Im Jahr 1959 schrieb Katashi Nose,<br />

KH6IJ: ”<br />

Je<strong>de</strong>r DXer, <strong>de</strong>r diese Bezeichnung verdient, kann min<strong><strong>de</strong>s</strong>tens 60 WpM<br />

erreichen. Er paßt seine eigene Geschwindigkeit <strong>de</strong>r seiner Gesprächspartner an.“<br />

Wie bereits erwähnt, war Bill Eitel einer <strong>de</strong>rjenigen, die sich mit Leichtigkeit mit<br />

100 WpM verständigen konnten. Das heißt, es müssen auch <strong>and</strong>ere Funkamateure<br />

da gewesen sein, mit <strong>de</strong>nen er sich in diesem Tempo unterhalten konnte!<br />

Wenn man so über die Jahre <strong>de</strong>r Conteste und Geschwindigkeits-Rekor<strong>de</strong><br />

zurückblickt, scheint es, daß die Fähigkeit ein immer höheres Tempo zu erreichen<br />

im Lauf <strong>de</strong>r Zeit zugenommen hat – entwe<strong>de</strong>r durch verbesserte technische<br />

Ausrüs<strong>tu</strong>ng o<strong>de</strong>r durch bessere Lern-Metho<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r durch bei<strong><strong>de</strong>s</strong>. Je höher das<br />

Tempo ist, <strong><strong>de</strong>s</strong>to größer sind die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Akkuratheit <strong><strong>de</strong>s</strong> Morseco<strong><strong>de</strong>s</strong>.<br />

Vielleicht gab es zu allen Zeiten solche Super-Experten und sie waren<br />

nur zu beschäftigt, als daß ihre Fähigkeiten offiziell registriert wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

1845 betrug die Geschwindigkeit <strong>de</strong>r Telegrafisten etwa 5 WpM. Um 1855–60<br />

war man bereits bei durchschnittlich 20-25 WpM angekommen und das Maximum<br />

lag bei 46; 1875 wur<strong>de</strong>n 52 WpM erreicht und 1897 die 63,5 WpM. McElroy<br />

steigerte sich, ausgehend von 51 WpM im Jahr 1920 auf 56 WpM 1922,<br />

dann 1935 auf 69 WpM und 1939 schaffte er 75 WpM. An<strong>de</strong>re Rekor<strong>de</strong> dieser<br />

Zeit waren: 1937 – vier Funkamateure unterhielten sich mit 55; 1938 – zwei<br />

Funkamateure mit 65; und 1945 mit 79 WpM.<br />

Mitte <strong>de</strong>r 1970er Jahre f<strong>and</strong> eine Gruppe von Funkamateuren, daß ”<br />

ihre<br />

Fähigkeit zu hören <strong>de</strong>rmaßen die praktische Sen<strong>de</strong>fähigkeit übertraf, daß die<br />

frustrierend langsamen 35 WpM-QSO’s zunehmend unbefriedigend wur<strong>de</strong>n.“<br />

Sie kauften sich industriell hergestellte Tasta<strong>tu</strong>ren, um die Morsezeichen zu erzeugen<br />

und so mehr Spaß an ihren Schwätzchen in CW zu haben. Ihre normales<br />

Unterhal<strong>tu</strong>ngstempo war etwa 65 WpM (natürlich nur Gehörlesen), aber in guten<br />

Nächten trieben sie das Tempo bis 80 WpM in die Höhe. Einer <strong>de</strong>r späteren<br />

Teilnehmer dieser Run<strong>de</strong>n sagte, daß er sich nach <strong>de</strong>m Kauf einer solchen Tasta<strong>tu</strong>r<br />

innerhalb von drei Monaten von 35 auf 65 WpM steigern konnte. ”<br />

Sie<br />

hatten nicht das Gefühl, da etwas beson<strong>de</strong>rs Schlaues gemacht zu haben.“<br />

Der Beobachter hatte <strong>de</strong>n Eindruck, es mit Gruppe beson<strong>de</strong>rs Morse-talentierter<br />

Leute zu <strong>tu</strong>n zu haben, die das Co<strong>de</strong>-Verstehen als etwas ganz Natürliches<br />

betrachteten und kaum begreifen konnten, warum <strong>and</strong>ere das nicht können.<br />

Warum aber sollten <strong>and</strong>ere das nicht ebenfalls schaffen? Es gibt gute Grün<strong>de</strong><br />

anzunehmen, daß diese Männer, von <strong>de</strong>nen uns keine weiteren Einzelheiten bekannt<br />

sind, zwar sicher eine beson<strong>de</strong>re Begabung besaßen, daß sie aber darüberhinaus<br />

entwe<strong>de</strong>r bei einem guten Lehrer gelernt hatten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rartig stark<br />

motiviert waren, daß sie alle gemeinsam sich einfach Stück für Stück auf ein<br />

immer höheres Tempo hinbewegt haben. Es klingt irgendwie nicht so, als ob<br />

sie nun alle beson<strong>de</strong>rs begna<strong>de</strong>t gewesen wären, o<strong>de</strong>r? Die Tatsache, daß sie<br />

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