Deutsche Ãbersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de
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das eine Dauer von 3 Einheiten (111) hat. Um Dit o<strong>de</strong>r Dah überhaupt erkennbar<br />
zu machen, muß ganz offensichtlich jeweils davor und dahinter eine Pause<br />
von min<strong><strong>de</strong>s</strong>tens einer Einheit (0) stehen: dies ist <strong>de</strong>r normale A<strong>bs</strong>t<strong>and</strong> zwischen<br />
je zwei Elementen eines Zeichens. Der A<strong>bs</strong>t<strong>and</strong> zwischen zwei Zeichen eines<br />
Wortes (o<strong>de</strong>r einer Gruppe) beträgt 3 Einheiten (000), und zwischen Worten<br />
(o<strong>de</strong>r <strong>Gruppen</strong>) sieben Einheiten (0000000).<br />
Interpunktionszeichen folgen normalerweise <strong>de</strong>m letzten Wort eines Satzes<br />
mit nur einem Zeichen-Zwischenraum A<strong>bs</strong>t<strong>and</strong> (000). Diese Zeit-Bausteine von<br />
“Signal an” (kurz o<strong>de</strong>r lang) und “Signal aus” bil<strong>de</strong>n die Muster o<strong>de</strong>r Rhythmen,<br />
anh<strong>and</strong> <strong>de</strong>rer wir die Zeichen ausein<strong>and</strong>erhalten können. Wir müssen diese<br />
Muster heraushören, sie wahrnehmen und fühlen, und das können wir am besten<br />
lernen, in<strong>de</strong>m wir exakten Morseco<strong>de</strong> anhören. In <strong>de</strong>r praktischen Anwendung<br />
weichen die Telegrafisten oft etwas von diesen St<strong>and</strong>ards ab: wegen <strong>de</strong>r Betonung<br />
<strong>de</strong>r Zeichen o<strong>de</strong>r wegen <strong>de</strong>r äußeren Bedingungen bei <strong>de</strong>r Kommunikation,<br />
aber es kommen auch unbewußte individuelle Variationen vor.<br />
Die relative Dauer <strong>de</strong>r Zeichen und die Pausen sind entschei<strong>de</strong>nd<br />
Wenn wir mit <strong>de</strong>m Ohr einen Rhythmus erfassen, ist die genaue Zeitdauer<br />
<strong>de</strong>r Zeichen weitgehend unwichtig. Wenn die längeren Signale (Dahs) <strong>de</strong>utlich<br />
länger, als die kürzeren (Dits) sind, ist das Ohr bereits zufrie<strong>de</strong>n und kann diese<br />
vonein<strong>and</strong>er unterschei<strong>de</strong>n. Während sich die Zeitdauer eines kurzen Tones nur<br />
sehr schlecht schätzen läßt, können wir die relative Dauer einer kurzen Pause<br />
zwischen zwei Tönen viel besser erfassen.<br />
Dies kommt in <strong>de</strong>r gelegentlich gehörten Feststellung zum Ausdruck, daß,<br />
wenn man sich um die Pausen bemüht, sich die dazwischenliegen<strong>de</strong>n Töne<br />
”<br />
um sich sel<strong>bs</strong>t kümmern.“ [siehe auch S. 115] Die Pausen, die Stilleperio<strong>de</strong>n<br />
zwischen Teilen eines Zeichens, zwischen Zeichen eines Wortes o<strong>de</strong>r einer Gruppe<br />
und zwischen <strong>de</strong>n Worten sind maßgeblich für die gute Lesbarkeit unserer<br />
Übertragung. Schlampig o<strong>de</strong>r hastig gegebenen Morseco<strong>de</strong> hören und verstehen<br />
zu müssen kann grauenhaft sein. Jenseits einer bestimmten Geschwindigkeitsgrenze<br />
neigt <strong>de</strong>r mentale “Nachhall” <strong>de</strong>r Töne, die Pausen dazwischen zu füllen<br />
und <strong>de</strong>ren bewußtes Wahrnehmen unmöglich zu machen. (Beim Amerikanischen<br />
Morseco<strong>de</strong> gibt es drei verschie<strong>de</strong>n lange Striche, einer jeweils doppelt so lang,<br />
wie <strong>de</strong>r nächstkürzere – ein Unterschied, <strong>de</strong>r unter nahezu allen Bedingungen<br />
klar hörbar ist. Zur Wie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>r Zeichen wur<strong>de</strong> damals ein Ticker benutzt,<br />
<strong>de</strong>r keine Tonfrequenz, son<strong>de</strong>rn am Beginn <strong><strong>de</strong>s</strong> jeweiligen Signales einen Klick<br />
produzierte und am En<strong>de</strong> einen <strong>and</strong>ers klingen<strong>de</strong>n Klick. Aus <strong>de</strong>n oben aufgeführten<br />
Grün<strong>de</strong>n konnte im praktischen Betrieb vielfach die relative Dauer<br />
<strong>de</strong>r Striche verkürzt wer<strong>de</strong>n, ohne daß davon die Lesbarkeit beeinträchtigt wur<strong>de</strong>.<br />
Dasselbe traf auch auf die Verkürzung <strong>de</strong>r Pausen-Längen zu.)<br />
Elektronische Morse-Übersetzungsgeräte, die das empfangene Tonsignal in<br />
Druckbuchstaben umw<strong>and</strong>eln, versagen, wenn in schlechter Qualität gesen<strong>de</strong>t<br />
wird o<strong>de</strong>r starke Störungen auftreten. Das menschliche Ohr und Gehirn können<br />
schlechten Morseco<strong>de</strong> viel besser als je<strong>de</strong> Maschine lesen. Wir können unser<br />
“Ohr” darauf trainieren, bei Überlagerungen und Rauschen und ganz beson<strong>de</strong>rs<br />
bei Fading auch sehr schwache Signale herauszuhören und zu lesen. (siehe<br />
Kapitel 11, S. 95 und Kapitel 14, S. 115)<br />
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