Deutsche Ãbersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de
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die Funker im Schichtdienst rund um die Uhr auf Kurzwelle die Verbindung zu<br />
<strong>de</strong>utschen Schiffen auf <strong>de</strong>r ganzen Welt gehalten, hatten Telegramme, Wetterberichte<br />
und Notrufe übermittelt und ein Stück Heimat zu <strong>de</strong>n Seeleuten draußen<br />
in <strong>de</strong>r endlosen Weite <strong>de</strong>r Ozeane gebracht. Mit <strong>de</strong>r weltweiten Einführung <strong><strong>de</strong>s</strong><br />
“Global Maritime Distress <strong>and</strong> Safety System” (GMDSS) am 1. Februar 1999,<br />
das die Telegrafie auch als Notfallverfahren ablöste, war <strong>de</strong>r Schlußstrich gezogen.<br />
Die meisten <strong>and</strong>eren Län<strong>de</strong>r haben am En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts ebenfalls<br />
die Telegrafie-Übertragungen eingestellt und ihre Seefunk-Stationen geschlossen<br />
– die weltweite Nachrichtenübermittlung lief zu diesem Zeitpunkt schon lange<br />
über Satelliten-Verbindungen. Aus <strong>de</strong>m Bewußtsein <strong>de</strong>r Öffentlichkeit ist diese<br />
altertümliche Form <strong>de</strong>r Kommunikation längst verschwun<strong>de</strong>n – lediglich die<br />
Funkamateure halten die Erinnerung an eine Technik wach, die in einem Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />
<strong>de</strong>r globalen Daten-Vernetzung anfängt, ein Teil <strong>de</strong>r Geschichte zu sein.<br />
Als ich im Jahr 2001 als frischgebackener Funkamateur Mitglied <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deutsche</strong>n<br />
Amateur-Radio-Clu<strong>bs</strong> wur<strong>de</strong>, stellte ich verwun<strong>de</strong>rt fest, daß ich mit meinen<br />
35 Jahren so ziemlich <strong>de</strong>r jüngste in meinem Ortsverb<strong>and</strong> war – die meisten<br />
Mitglie<strong>de</strong>r waren Herren gesetzten Alters. Ich hielt dies zunächst für einen<br />
Zufall, stellte aber bald fest, daß die Si<strong>tu</strong>ation in ganz Deutschl<strong>and</strong> und sogar<br />
weltweit ähnlich ist. Die Zahl <strong>de</strong>r Funkamateure nimmt seit längerem kontinuierlich<br />
ab, weil <strong>de</strong>r Nachwuchs ausbleibt. Die neuen Kommunikations-Technologien<br />
üben beson<strong>de</strong>rs auf Jugendliche eine Faszination aus, <strong>de</strong>r die quälend langsame<br />
und vermeintlich antiquierte Kurzwellen-Funkerei auf <strong>de</strong>n ersten Blick kaum etwas<br />
entgegenzusetzen hat. Sicher gibt es in <strong>de</strong>n Funkverbän<strong>de</strong>n viele Beispiele<br />
erfolgreicher Jugendarbeit, aber in Relation zur Anzahl und Altersstruk<strong>tu</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Funkamateure sind es nur wenige, die sich für Amateurfunk interessieren, wo<br />
doch das Erfolgserlebnis mit Multimedia-Computer und Internet scheinbar viel<br />
einfacher und mit mehr Spaß und ’Action’ zu erreichen ist.<br />
Nach <strong>de</strong>m heutigen Kenntnisst<strong>and</strong> muß davon ausgegangen wer<strong>de</strong>n, daß <strong>de</strong>r<br />
Amateurfunk, so wie wir ihn heute kennen, innerhalb <strong>de</strong>r nächsten drei bis<br />
fünf Jahrzehnte weitgehend aussterben wird. Dies ist keine Schwarzseherei, kein<br />
Kass<strong>and</strong>ra-Ruf und hat nichts mit <strong>de</strong>m wehmütigem Rückblick auf die Vergangenheit<br />
zu <strong>tu</strong>n – es sind rein mathematische Grün<strong>de</strong>, die dazu führen wer<strong>de</strong>n.<br />
Man versuchte natürlich auch, dieser Entwicklung zu begegnen. Um <strong>de</strong>n Amateurfunk<br />
beson<strong>de</strong>rs für die Jugend attraktiver zu machen, wur<strong>de</strong> um das Jahr<br />
2000 in <strong>de</strong>n meisten Län<strong>de</strong>rn die Telegrafie-Prüfung als Voraussetzung zum<br />
Erwerb einer Kurzwellen-Lizenz abgeschafft. Die in diese Maßnahme gesetzten<br />
Hoffnungen haben sich jedoch nicht erfüllt. Die einzige ganz sichere Auswirkung<br />
wird sein, daß die Anzahl <strong>de</strong>rjenigen Funkamateure, die noch <strong>de</strong>r Telegrafie kundig<br />
sind, aus biologischen Grün<strong>de</strong>n immer weiter abnehmen wird.<br />
Das Buch von William G. Pierpont “<strong>The</strong> <strong>Art</strong> <strong>and</strong> Skill of Radio Telegraphy”<br />
gilt im englischen Sprachraum als die “Bibel”, das St<strong>and</strong>ard-Werk zum <strong>The</strong>ma<br />
Morsetelegrafie. Um dieses Werk, das sowohl Anlei<strong>tu</strong>ngs- und Lehr-Buch, als<br />
auch historisches Zeugnis ist, einem möglichst großen Leserkreis zu erschließen,<br />
schien es erfor<strong>de</strong>rlich, es auch in <strong>de</strong>utscher Sprache verfügbar zu machen. William<br />
Pierpont hatte bestimmt, daß sein Buch nicht zu Gewinn-Zwecken vertrieben<br />
wer<strong>de</strong>n darf, son<strong>de</strong>rn je<strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r es benötigt, kostenlos zur Verfügung stehen<br />
möge. Dies soll auch für die <strong>de</strong>utsche Übersetzung gelten. Das entsprechen<strong>de</strong><br />
PDF-Dokument sollte sich mit <strong>de</strong>n üblichen Internet-Suchmaschinen leicht auffin<strong>de</strong>n<br />
lassen. Wer die Möglichkeit dazu hat, soll es auf seiner eigenen Web-Seite<br />
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