Deutsche Ãbersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de
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die “Vibroplex” 1904 auf <strong>de</strong>n Markt kam und bei <strong>de</strong>n Berufstelegrafisten schnell<br />
weite Verbrei<strong>tu</strong>ng erlangte.<br />
Von nur vorübergehen<strong>de</strong>m Interesse war hingegen 1926 eine von ihrem Hersteller<br />
als “Cricket” bezeichnete Taste, die zwei Drucktaster besaß, ähnlich, wie<br />
sie bei Schreibmaschinen zu fin<strong>de</strong>n sind und die mit zwei Fingern bedient wur<strong>de</strong>.<br />
Die bei<strong>de</strong>n Taster wur<strong>de</strong>n jeweils abwechselnd betätigt, um die Morsezeichen zu<br />
formen, ähnlich wie beim Si<strong><strong>de</strong>s</strong>wiper. Sie erlangte nie wesentliche Be<strong>de</strong>u<strong>tu</strong>ng.<br />
Der Bug<br />
Die üblicherweise “Bug” genannte halbautomatische Martin-Taste, die 1906<br />
als “Auto” und später als “Vibroplex” eingeführt wur<strong>de</strong>, ist hier wegen ihrer<br />
höheren mechanischen Komplexität und <strong>and</strong>ersartigen Bedienung geson<strong>de</strong>rt<br />
aufgeführt. Die patentierte Vibroplex [Abbildung S. 274], die die Punkte automatisch<br />
durch seitliche Vibration eines Fe<strong>de</strong>rarmes erzeugt, nahm <strong>de</strong>m Telegrafisten<br />
viel Arbeit ab (obwohl er die Striche immer noch sel<strong>bs</strong>t formen mußte).<br />
Sie ermöglichte höhere Geschwindigkeiten und reduzierte das Risiko <strong><strong>de</strong>s</strong> “Glas-<br />
Armes” durch die seitliche Bewegungsrich<strong>tu</strong>ng und durch die Arbeitsteilung<br />
zwischen Daumen und Zeigefinger.<br />
In verschie<strong>de</strong>nen Varianten hergestellt, wur<strong>de</strong> diese <strong>Art</strong> Morsetaste sehr beliebt<br />
und f<strong>and</strong> bis heute eine weite Verbrei<strong>tu</strong>ng. Es gab viele Nachahmer, von<br />
<strong>de</strong>nen manche auch die Striche automatisch erzeugen konnten. Die normalen<br />
(für Rechtshän<strong>de</strong>r gedachten) Mo<strong>de</strong>lle erzeugten die Dits automatisch, wenn<br />
mit <strong>de</strong>m Daumen <strong>de</strong>r Tastenhebel nach rechts gedrückt wur<strong>de</strong>, während die<br />
Dahs manuell beim Drücken <strong><strong>de</strong>s</strong> Hebels mit einem o<strong>de</strong>r zwei Fingern nach links<br />
gebil<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n. Von einigen Herstellern wur<strong>de</strong>n Tasten mit einem zweiten Vibrationsarm<br />
gebaut, <strong>de</strong>r automatisch Dahs erzeugte 2 . Auf <strong>de</strong>n australischen<br />
Überl<strong>and</strong>-Telegrafenlinien wur<strong>de</strong>n die Bugs als “Jiggers” (dt. Schlackertaste)<br />
bezeichnet. Die Tasten, die vom Sydney GPO Telegraph Office 1946 an die Telegrafenstationen<br />
ausgegeben wur<strong>de</strong>n, hatten drei Knöpfe: zwei davon hatten<br />
separate Fe<strong>de</strong>rarme, einen für automatisch erzeugte Dits und einen für automatische<br />
Dahs, und <strong>de</strong>n dritten Knopf für manuell gesteuerte Dahs. Die Knöpfe<br />
konnten an unterschiedlichen Stellen <strong>de</strong>r Grundplatte angebracht wer<strong>de</strong>n, um<br />
sowohl von Rechts- als auch von Linkshän<strong>de</strong>rn bedient zu wer<strong>de</strong>n. Ich habe<br />
keine Informationen darüber, wie diese Taste genau benutzt wur<strong>de</strong>.<br />
Die Benutzung eines Bugs<br />
Ein Bug sollte nicht auf <strong>de</strong>r Unterlage verrutschen und sein Paddle sollte sich<br />
etwa 5 cm oberhalb <strong>de</strong>r Tischplatte befin<strong>de</strong>n. Die meisten Lehrer empfehlen ein<br />
nur leichtes Anfassen <strong><strong>de</strong>s</strong> Paddles, wobei die H<strong>and</strong> mit <strong>de</strong>m Außenknöchel auf<br />
<strong>de</strong>r Tischplatte ruht und die Hin- und Herbewegung durch eine Kombination<br />
von Fingerbewegung und Rollbewegung im H<strong>and</strong>gelenk erfolgt. (Ted McElroy,<br />
<strong>de</strong>r über lange Zeit <strong>de</strong>n Geschwindigkeits-Weltrekord hielt, meinte, H<strong>and</strong>gelenk<br />
2 [Eine <strong>de</strong>r bekanntesten Tasten dieser Bauart ist die um 1940 hergestellte “Melehan Valiant”<br />
von Melvin E. Hanson, die sich jedoch gegen die ab <strong>de</strong>n 50er Jahren aufkommen<strong>de</strong>n<br />
elektronischen Keyer nicht durchsetzen konnte.]<br />
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