28.03.2014 Aufrufe

Deutsche Übersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de

Deutsche Übersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de

Deutsche Übersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ebenfalls 1847 wur<strong>de</strong> in Louisville ein Broker, <strong>de</strong>r in einem Telegrafenbüro<br />

gesessen hatte, verurteilt und eingesperrt, weil er die Börsennachrichten mitgehört,<br />

aber nicht dafür bezahlt hatte (und weil er keine Telegrafisten-Lizenz<br />

besaß). Im selben Jahr wur<strong>de</strong> von einem Mr. Brook, Telegrafist in Pittsburgh,<br />

eine sehr lange Nachricht nur durch Hören empfangen und mitgeschrieben. Es<br />

zeigt sich, daß dies nicht nur möglich, son<strong>de</strong>rn auch praktisch und zeitsparend<br />

war. Manche Telegrafenbüros zögerten <strong>de</strong>nnoch, diese Metho<strong>de</strong> anzuwen<strong>de</strong>n und<br />

verlangten trotz<strong>de</strong>m von ihren Mitarbeitern die zusätzliche Anwendung <strong>de</strong>r Aufzeichnungsgeräte.<br />

1852/53 weigerte sich ein Schaffner <strong>de</strong>r Erie Railroad Company, telegrafische<br />

Einsatzbefehle für Züge zu akzeptieren, die durch Hören empfangen wor<strong>de</strong>n waren<br />

und beschwerte sich bei seinem Vorsteher über <strong>de</strong>n verantwortlichen Telegrafisten<br />

Charles Douglas. Als Douglas dafür gerügt wur<strong>de</strong>, best<strong>and</strong> dieser darauf,<br />

einem Test unterzogen zu wer<strong>de</strong>n. Er bewies, daß er nicht nur kurze Zugbefehle,<br />

son<strong>de</strong>rn auch sehr lange Nachrichten durch Hören fehlerfrei mitschreiben konnte.<br />

Daraufhin erlaubte die Erie Railroad offiziell <strong>de</strong>n Hör-Empfang. 1856 wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Ticker erfun<strong>de</strong>n und im Bürgerkrieg und danach in großem Maßstab und<br />

meist als einziges Empfangsgerät eingesetzt. Nur wenige Ewig-Gestrige best<strong>and</strong>en<br />

weiterhin auf <strong>de</strong>r Benutzung <strong>de</strong>r B<strong>and</strong>-Rekor<strong>de</strong>r.<br />

Von <strong>de</strong>n Telegrafisten <strong>de</strong>r ersten Tage und <strong>de</strong>r Zeit <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Bürgerkrieges<br />

Die Telegrafie feierte ihren Aufschwung gleichzeitig mit <strong>de</strong>r Eisenbahn – sie<br />

machte die Lei<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r Zugbewegungen einfacher und sicherer. In <strong>de</strong>r Anfangszeit<br />

bef<strong>and</strong>en sich die meisten Telegrafenbüros auf <strong>de</strong>n Bahnhöfen. Je<strong>de</strong>r Bahnhof<br />

und <strong>and</strong>ere wichtige Stellen (wie z.B. Vermittlungsstationen) war durch Telegrafisten<br />

besetzt. Es gab seinerzeit viel mehr L<strong>and</strong>- und Kleinstadt-Bahnhöfe,<br />

als große Stadtbahnhöfe. Die meisten Telegrafisten kamen daher vom L<strong>and</strong>e<br />

o<strong>de</strong>r aus Kleinstädten und blieben auch dort – nur einige wenige wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />

Vorteilen angezogen, die die größeren Städte und die dortigen Telegrafenbüros<br />

boten.<br />

Die Telegrafie war in erster Linie ein Beruf für junge Männer. Die Mehrzahl<br />

waren Jungs im Alter von neun Jahren aufwärts. Die meisten waren 14 bis 18<br />

Jahre, einige in <strong>de</strong>n Zwanzigern und nur wenige waren älter. Viele von ihnen<br />

wur<strong>de</strong>n hervorragen<strong>de</strong> Telegrafisten, sehr akkurat, schnell und zuverlässig. Nahezu<br />

alle waren vollständig vertrauenswürdig und loyal. Sie weigerten sich, <strong>de</strong>n<br />

Inhalt <strong>de</strong>r Nachrichten an jem<strong>and</strong> <strong>and</strong>eren als <strong>de</strong>n Adressaten weiterzugeben.<br />

Viele dieser Burschen, die bei <strong>de</strong>r Eisenbahn o<strong>de</strong>r in öffentlichen Telegrafenbüros<br />

gearbeitet hatten, wur<strong>de</strong>n während <strong>de</strong>r Zeit <strong><strong>de</strong>s</strong> Bürgerkrieges Telegrafisten auf<br />

bei<strong>de</strong>n Seiten. Sie taten häufig weit mehr, als ihr Dienst von ihnen verlangte und<br />

nahmen ein großes Risiko auf sich. (Obwohl sie in <strong>de</strong>r Regel direkt an <strong>de</strong>r Frontlinie<br />

stationiert waren, erhielten sie nie militärische Ehren o<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Lohn.)<br />

In diesen frühen Tagen benutzte man Bleistifte zum Mitschreiben und je<strong>de</strong>r<br />

Telegrafist hatte immer eine ausreichen<strong>de</strong> Anzahl gespitzter Stifte in Reichweite.<br />

Später schrieben viele Telegrafisten mit Stahlfe<strong>de</strong>r und Tusche in schönster<br />

142

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!