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Deutsche Übersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de

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Jahres 1837 Morses Assistent gewor<strong>de</strong>n wäre, wür<strong>de</strong> Morse’s Telegrafen-System<br />

mit Sicherheit zum Scheitern verurteilt gewesen sein.<br />

Vail war nicht nur ein begabter Techniker, son<strong>de</strong>rn hatte überhaupt einen<br />

weiten Horizont. Er muß schnell begriffen haben, daß Morse’s kompliziertes<br />

Co<strong>de</strong>-Übersetzungssystem und seine Ausrüs<strong>tu</strong>ng nicht für die praktische Anwendung<br />

taugten. Es mußte einen besseren Weg geben: F.O.J. Smith schrieb:<br />

Es ist ganz offensichtlich so, daß Henry uns zeigte, wie man telegrafiert, Morse<br />

”<br />

ein unh<strong>and</strong>liches System plante, um dies zu bewerkstelligen, Gale einige wertvolle<br />

Beiträge dazu lieferte und Vail <strong>de</strong>n Co<strong>de</strong> erf<strong>and</strong> und die Instrumente für<br />

seine erfolgreiche Anwendung. (G.P.O.: S. 25) Über 40 Jahre später, am 18.<br />

”<br />

Oktober 1888, schrieb Vails Witwe an H.C. Adams, <strong>de</strong>n Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>r Cornell<br />

Universität: . . . Professor Morse. . . ließ nach mir rufen, und auf seinem Sterbebett<br />

[er starb am 2. April 1872, fast 81 Jahre alt], mit erhobenem Zeigefinger<br />

”<br />

<strong>de</strong>r linken H<strong>and</strong>, wie, um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen, sagte er:<br />

Die eine Sache, die ich noch <strong>tu</strong>n muß, ist, Alfred Vail Gerechtigkeit wi<strong>de</strong>rfahren<br />

’<br />

zu lassen.‘“ (G.P.O.: S. 27, Anmerkung 18)<br />

In Morse’s Patent-Anmeldung vom 3. Oktober 1837 und in seinem Brief an<br />

”<br />

Vail vom 24. Oktober 1837, in <strong>de</strong>m er die Fertigstellung seines Wörterbuches mit<br />

<strong>de</strong>r Zuordnung von Zahlen und Worten mitteilt, wird ein Punkt-Strich-Alphabet<br />

nicht erwähnt.“ Morse arbeitete je<strong>de</strong>nfalls daran weiter bis 1843: Sechs Jahre,<br />

nach<strong>de</strong>m Vail <strong>de</strong>n Morseco<strong>de</strong> erfun<strong>de</strong>n hatte (1837–38), schrieb Morse an<br />

”<br />

[F.O.J.] Smith über das Zahlen-zu-Worten-Wörterbuch, an <strong>de</strong>m er arbeitete.“<br />

(G.P.O.: S. 23–24)<br />

Vail schrieb in einem Brief an seinen Vater und seinen Bru<strong>de</strong>r am 21. Februar<br />

1838 über eine Demonstration <strong>de</strong>r neuen Technik vor <strong>de</strong>m Präsi<strong>de</strong>nten und <strong>de</strong>m<br />

Senat: ”<br />

. . . Der Präsi<strong>de</strong>nt schlug die Worte ’<br />

Der Feind naht. . . ‘ vor. . . diese<br />

wur<strong>de</strong>n dann in Zahlen übersetzt und in das Gerät eingegeben.“ (G.P.O.: S. 27,<br />

Anmerkung 16) Auf Seite 39 in <strong>de</strong>r Bildunterschrift von Bild 2.5 heißt es: ”<br />

Alfred<br />

Vail erf<strong>and</strong> in Morristown, New Jersey, die Morsetaste und <strong>de</strong>n Ticker und<br />

<strong>de</strong>n Telegrafen-Co<strong>de</strong>, während Morse in New York <strong>de</strong>n häufig gebrauchten Worten<br />

Zahlen zuordnete. Morse’s Vorstellung war, zur Nachrichtenübermittlung<br />

Zahlen anstelle <strong>de</strong>r Worte zu verwen<strong>de</strong>n.“ ”<br />

Die Engineering News vom 14.<br />

April 1886 stellte fest, daß das Verdienst für die Erfindung <strong><strong>de</strong>s</strong> Alphabetes, <strong>de</strong>r<br />

Übertragungsapparate und <strong>and</strong>erer wichtiger Best<strong>and</strong>teile <strong><strong>de</strong>s</strong> Morse-Systems in<br />

keinster Weise Morse zukommt, son<strong>de</strong>rn Alfred Vail, <strong><strong>de</strong>s</strong>sen Name für immer<br />

geehrt wer<strong>de</strong>n und in Erinnerung bleiben soll.“ (G.P.O.: S. 24) ”<br />

Vail sah mit<br />

zunehmen<strong>de</strong>m Erstaunen und Ärger, wie Morse ihm die gebühren<strong>de</strong> Würdigung<br />

seiner Verdienste vorenthielt. Er ging aber nicht an die Öffentlichkeit, da Morse,<br />

<strong>de</strong>r in eine Vielzahl von Gerichtsverfahren verstrickt war, je<strong>de</strong> Unterstützung<br />

brauchte, damit die Patentrechte nicht verlorengingen. Als Morse später über<br />

Vail und <strong><strong>de</strong>s</strong>sen Vater behauptete, sie hätten lediglich dafür gesorgt, daß die Erfindung<br />

in schicker Aufmachung erschiene, kochten Vails Anhänger vor Wut und<br />

in <strong>de</strong>n Telegrafen-Zeitschriften erschienen viele <strong>de</strong>rbe Kommentare darüber.“<br />

(G.P.P.: S. 24)<br />

Vails Überlegungen<br />

Wir wollen nun versuchen, <strong>de</strong>n Gedankengängen von Alfred Vail bei <strong>de</strong>r Erfindung<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> Telegrafenco<strong><strong>de</strong>s</strong> zu folgen. Diese waren ohne Zweifel von <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung<br />

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