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Deutsche Übersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de

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Fading, Rauschen, Interferenzen und schlechte ’<br />

H<strong>and</strong>schriften‘<br />

In <strong>de</strong>r alten Zeit, als alle Schiffe ausschließlich Löschfunkensen<strong>de</strong>r 1 benutzten,<br />

brauchte es eine Menge Konzentration und Übung, eine tausend Meilen entfernte<br />

Station aufzunehmen, wenn gera<strong>de</strong> ein <strong>and</strong>eres Schiff in 150 km Entfernung<br />

sen<strong>de</strong>te. Es war beson<strong>de</strong>rs schwierig, wenn das Knacken und Rauschen<br />

sehr stark war, weil sich dies oftmals wie Teile von Morsezeichen anhörte. Eine<br />

schwache Station durch Rauschen, Interferenzen und Fading zu hören, ist eine<br />

spezielle Kunst, und um diese zu beherrschen, braucht es Einiges an Übung. Es<br />

beansprucht das Können <strong><strong>de</strong>s</strong> Telegrafisten aufs Äußerste, weil es oftmals nötig<br />

ist, <strong>de</strong>n Empfänger nachzustellen und Lücken in <strong>de</strong>r Mitschrift auszufüllen. Dabei<br />

darf man natürlich möglichst kein einziges Wort <strong><strong>de</strong>s</strong> gleichzeitig gesen<strong>de</strong>ten<br />

Textes, <strong>de</strong>r kaum zu verstehen war, überhören. Das Signal-Fading ist eines <strong>de</strong>r<br />

größten Probleme, aber <strong>and</strong>ererseits können wir beim Training auch davon profitieren.<br />

Es bringt einem bei, mitzuschreiben, was man gehört hat und Lücken<br />

zu lassen, wenn man etwas nicht gehört hat. Es kann helfen, uns im Ignorieren<br />

von verlorenen Zeichen und Worten zu üben.<br />

Die Qualität <strong><strong>de</strong>s</strong> Sen<strong>de</strong>ns und die Funk-Empfangsbedingungen haben eine<br />

starken Einfluß auf die Verständlichkeit. Ein Funker, <strong>de</strong>r problemlos bei 25 WpM<br />

mitkommt, kann mi<strong>tu</strong>nter bei Rauschen und Überlagerungen auf 15 WpM zurückfallen.<br />

Kurze Rausch-Eruptionen können teilweise zum Verlust von Informationen<br />

führen. Die alten Berufsfunker konnten korrekt mitschreiben, wenn<br />

Rauschen, Interferenz und Fading so stark waren, daß <strong>and</strong>ere um Wie<strong>de</strong>rholung<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> Textes bitten mußten. Sie konnten dies teilweise sogar unter Bedingungen,<br />

bei <strong>de</strong>nen die meisten von uns nicht einmal mehr hören können, ob überhaupt ein<br />

Signal da ist. Ihre Jo<strong>bs</strong> hingen davon ab. Das ist echte Kunst – mit CW schafft<br />

man es eben trotz<strong>de</strong>m! Einige Funkamateure haben gelernt, es ihnen gleich zu<br />

<strong>tu</strong>n – sie können Morsesignale vor einem unglaublichen Geräusch-Hintergrund<br />

hören, bis zu einem Signal-Rausch-Verhältnis von 10 dB und mehr.<br />

Es braucht Übung und Geduld, die schwachen Stationen zwischen <strong>de</strong>n stärkeren<br />

herauszuhören, aber wir können sogar erlernen, eine schwache Station zu<br />

empfangen, die unter mehreren stärkeren begraben ist. Dies ist eine wirklich<br />

bemerkenswerte Eigenschaft <strong><strong>de</strong>s</strong> menschlichen Gehörs: unglaublich schwache<br />

Signale trotz stärkster Störgeräusche zu i<strong>de</strong>ntifizieren. Dazu ist Konzentration<br />

erfor<strong>de</strong>rlich und <strong>de</strong>r fortgeschrittene Funker sollte schon einiges davon mit<br />

<strong>de</strong>r Zeit entwickeln. Schlechtes Sen<strong>de</strong>n, eine schlechte ’H<strong>and</strong>schrift’ ist dagegen<br />

etwas <strong>and</strong>eres. Ein fähiger Funker, <strong>de</strong>r bei 50 WpM gut mitschreibt, sofern<br />

die Sen<strong>de</strong>qualität gut ist, kann bei schlechtem Zeichena<strong>bs</strong>t<strong>and</strong>, schlechtem Tastrhythmus<br />

o<strong>de</strong>r falschem Punkt-Strich-Verhältnis mi<strong>tu</strong>nter auf nur 10 WpM<br />

zurückgeworfen wer<strong>de</strong>n.<br />

Fehlerhafte Mitschriften korrigieren<br />

Lücken und Fehler in einer Mitschrift können oft korrigiert wer<strong>de</strong>n, egal, ob<br />

sie beim Sen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Empfangen unterlaufen, und zwar, in<strong>de</strong>m man <strong>de</strong>n Text<br />

1 [siehe Fußnote S. 144]<br />

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