Deutsche Ãbersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de
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dies können. Auch bei Hochgeschwindigkeits-Telegrafie mag man anfangs <strong>de</strong>nken,<br />
daß diese niemals lesbar sein wird, aber sie ist nicht einmal annähernd so<br />
schnell, wie sie sich für das ungeübte Ohr anhört. Man ist schon ein ganzes Stück<br />
weiter, wenn man das Gefühl überwin<strong>de</strong>t, daß man bei solch einem Tempo nie<br />
wird mithalten können. Wir müssen uns klar machen, daß <strong>and</strong>ere diese Kunst<br />
offenbar beherrschen – und wir es <strong>de</strong>mzufolge sicher auch schaffen können. Also,<br />
fassen Sie sich ein Herz und gehen Sie an’s Werk!<br />
Wenn wir uns eine Sprach-Aufnahme mit <strong>de</strong>r halben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r doppelten<br />
Geschwindigkeit anhören, wer<strong>de</strong>n wir feststellen, daß diese nur sehr schwer zu<br />
verstehen ist, weil nicht nur die Tonhöhe verän<strong>de</strong>rt wird, son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>r gewohnte<br />
Klang <strong>de</strong>r Worte verzerrt ist. Bei Morsezeichen ist das <strong>and</strong>ers: die so<br />
wichtigen Zeitverhältnisse bleiben unverän<strong>de</strong>rt, die Klangmuster bleiben erhalten.<br />
Gute Telegrafisten müssen lernen, über einen weiten Geschwindigkeitsbereich<br />
zu hören und mitzuschreiben. Ted McElroy sagte einmal: ”<br />
Wenn Sie auch<br />
nur ein einziges Zeichen bei einem höheren Tempo erkennen, sind Sie bereits<br />
auf <strong>de</strong>m richtigen Weg.“ Wenn Sie also <strong>de</strong>n Ehrgeiz haben, das zu schaffen,<br />
dann packen Sie’s an! Wenn unsere Auffassungsgabe an ihre Grenzen stößt,<br />
kämpft und sich auf je<strong>de</strong>n einzelnen Buchstaben konzentrieren muß, ist keine<br />
Zeit übrig, schlecht gegebene, inein<strong>and</strong>ergestauchte o<strong>de</strong>r fehlerhafte Worte zu<br />
i<strong>de</strong>ntifizieren. Wenn wir aber einen ausreichen<strong>de</strong>n Geschwindigkeitsspielraum<br />
nach oben haben, wird uns das alles viel leichter fallen und mehr Spaß machen.<br />
Bei niedrigem Tempo können wir die Worte gut heraushören, weil wir Zeit<br />
haben, über je<strong><strong>de</strong>s</strong> Wort nachzu<strong>de</strong>nken, wenn es ankommt (wir können in <strong>de</strong>m<br />
Moment <strong>de</strong>n A<strong>bs</strong>en<strong>de</strong>r ja nicht stoppen!). Früh am Tage wer<strong>de</strong>n wir es wahrscheinlich<br />
zu hartnäckig versuchen. Beson<strong>de</strong>rs, wenn wir frisch und munter sind,<br />
versucht das bewußte Denken, unsere Empfangsfähigkeit zu steuern, während<br />
das Unterbewußtsein sagt ”<br />
Ich kann das sel<strong>bs</strong>t ohne Deine Hilfe“. Wir müssen<br />
diesen inneren Kampf been<strong>de</strong>n, diesen bewußten Versuch, das Empfangen zu<br />
beeinflussen. Lassen Sie es einfach laufen, lassen Sie das Unterbewußtsein seine<br />
Arbeit <strong>tu</strong>n. Befreien Sie sich von <strong>de</strong>m Wunsch, je<strong>de</strong>n einzelnen Buchstaben<br />
hören zu wollen. Je besser Sie dies können und je weniger hart Sie es versuchen,<br />
<strong><strong>de</strong>s</strong>to besser und schneller wer<strong>de</strong>n Sie.<br />
Ein Telegrafist formulierte es einst so: ”<br />
Wenn ich munter und 100% wach bin,<br />
ist mein Tempo ganz schlecht, aber wenn ich richtig mü<strong>de</strong> bin, kann ich mit <strong>de</strong>n<br />
Besten mithalten.“ Gibt uns das nicht <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Hinweis dafür, wie wir<br />
es angehen müssen? (Das betrifft natürlich nicht <strong>de</strong>n Anfänger, <strong>de</strong>r seine ganze<br />
bewußte Anstrengung darauf verwen<strong>de</strong>n muß, die Klang-Bil<strong>de</strong>r zu erkennen,<br />
son<strong>de</strong>rn es gilt für diejenigen, die Super-Schnelltelegrafie empfangen wollen.)<br />
Der fähige Telegrafist<br />
Einem erfahrenen Telegrafisten wur<strong>de</strong> einmal <strong>de</strong>r Prüfungstext für die “General<br />
Class”-Amateurfunkprüfung mit 13 WpM vorgespielt, aber er legte seinen Stift<br />
weg und sagte: ”<br />
Ich kann das Zeug nicht mitschreiben.“ Als er gefragt wur<strong>de</strong>,<br />
warum, antwortete er: ”<br />
Das ist einfach zu langsam.“ Alle lachten, dann erhöhten<br />
sie die Geschwindigkeit <strong>de</strong>utlich und er konnte perfekt mitschreiben. Die ausein<strong>and</strong>ergerissenen<br />
Zeichen sind viel schwerer zu erkennen – das Klangmuster<br />
geht unterhalb von 12 WpM gänzlich verloren.<br />
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