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Deutsche Übersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de

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Die Be<strong>de</strong>u<strong>tu</strong>ng <strong><strong>de</strong>s</strong> Gebens<br />

Die geniale Einfachheit <strong><strong>de</strong>s</strong> Morseco<strong><strong>de</strong>s</strong> liegt in seiner ganz einfachen Modulations-<strong>Art</strong><br />

– es wer<strong>de</strong>n lediglich zwei Schaltzustän<strong>de</strong> benötigt: 0 und 1 (im<br />

Binärformat). Diese bei<strong>de</strong>n Zustän<strong>de</strong> können durch eine beliebige Differenz<br />

in Zust<strong>and</strong> o<strong>de</strong>r Qualität eines Signales erzeugt wer<strong>de</strong>n: EIN und AUS bei<br />

elektrischen Signalen, o<strong>de</strong>r zum Beispiel bei akustischen Signalen auch zwei<br />

unterschiedliche Tonhöhen o<strong>de</strong>r Tonqualitäten. Dies vereinfacht die technische<br />

Ausrüs<strong>tu</strong>ng, die man zum Sen<strong>de</strong>n und Empfangen braucht, ganz erheblich. Je<strong>de</strong><br />

Form eines Schalters mit zwei Schaltstellungen kann von einem Telegrafisten<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n, um mit einer vernünftigen Geschwindigkeit Morsesignale<br />

zu erzeugen - alle möglichen elektrischen o<strong>de</strong>r mechanischen Geräte sind dafür<br />

prinzipiell geeignet. Für die elektrische- und Funkkommunikation reicht ein Einschaltkontakt,<br />

<strong>de</strong>n man entwe<strong>de</strong>r auf EIN o<strong>de</strong>r AUS schaltet.<br />

Dies eröffnet uns ein weites Feld von Möglichkeiten <strong>de</strong>r mechanischen Konstruktion<br />

eines Gebe-Gerätes, vom einfachsten Fall <strong><strong>de</strong>s</strong> Zusammenführens und<br />

Trennens von zwei blanken Drähten (was in Notfällen bereits angew<strong>and</strong>t wur<strong>de</strong>),<br />

bis hin zu Schaltern, die gar keine beweglichen mechanischen Teile mehr<br />

haben, son<strong>de</strong>rn bei Berührung auf elektronischem Wege gut bzw. schlecht leitend<br />

geschaltet wer<strong>de</strong>n. Wenn es um die Übertragung von Morsezeichen geht,<br />

nennt man diese Schalter in <strong>de</strong>r Regel ”<br />

Morsetaste“ o<strong>de</strong>r ”<br />

Taste“ (engl. ”<br />

Key“)<br />

o<strong>de</strong>r, wenn sie elektronisch arbeiten, ”<br />

Keyer“. In diesem Kapitel wer<strong>de</strong>n wir<br />

uns vorzugsweise mit <strong>de</strong>r H<strong>and</strong>tas<strong>tu</strong>ng von Morsezeichen befassen, daß be<strong>de</strong>utet,<br />

einfache Auf- und Abwärtsbewegung einer H<strong>and</strong>taste. (zu Typen von Tasten<br />

und <strong>de</strong>ren Benutzung siehe Kapitel 10, S. 88).<br />

Die erste Morsetaste<br />

Alfred Vail konstruierte die erste H<strong>and</strong>taste (engl. straight key) und nannte<br />

sie “Correspon<strong>de</strong>nt” 1 . Sie best<strong>and</strong> aus einer flachen Metallfe<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>ren eines<br />

En<strong>de</strong> an einem Brettchen befestigt war, während das <strong>and</strong>ere, bewegliche En<strong>de</strong><br />

auf <strong>de</strong>r oberen Seite einen kleinen Knopf und unten einen elektrischen Kontakt<br />

trug. Der Kontakt war so angeordnet, daß, wenn man mit <strong>de</strong>m Knopf die Fe<strong>de</strong>r<br />

nach unten drückte, er einen zweiten an <strong>de</strong>m Brettchen angebrachten Kontakt<br />

berührte und so einen Stromkreis schloß. Wenn man aufhörte zu drücken, öffnete<br />

die Fe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Stromkreis wie<strong>de</strong>r. Diese Taste hatte keine Begrenzungs- und<br />

Einstellmöglichkeiten.<br />

Diese “klassische” Auf- und Abbewegung wur<strong>de</strong> von da an die Grundlage<br />

für die Konstruktion aller Morsetasten. Spätere Mo<strong>de</strong>lle waren meist Verbesserungen,<br />

Abw<strong>and</strong>lungen und Verfeinerungen dieses Funktionsprinzips. [siehe<br />

Bildanhang ab S. 272]<br />

Empfehlungen für <strong>de</strong>n Anfänger<br />

Mit einer h<strong>and</strong>betätigten Morsetaste zu sen<strong>de</strong>n, ist eine Kunst, <strong>de</strong>ren richtige<br />

Beherrschung Zeit und Übung braucht. Aus diesem Grund raten manche Telegrafielehrer<br />

heute, daß <strong>de</strong>r Anfänger nach Möglichkeit mit einer Tasta<strong>tu</strong>r o<strong>de</strong>r<br />

1 [siehe Fußnote S. 79]<br />

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