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Deutsche Übersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de

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Über Schnell-Telegrafie<br />

Die hier wie<strong>de</strong>rgegebenen Informationen entstammen einigen seiner Briefe und<br />

Auskünften seiner Freun<strong>de</strong> und <strong>and</strong>erer aus <strong>de</strong>n Jahren ab 1974.<br />

Über Bill Eitels erste Schritte beim Erlernen <strong>de</strong>r Telegrafie scheint <strong>de</strong>n heutigen<br />

Zeitzeugen und ehemaligen Weggefährten nichts bekannt zu sein. Er war<br />

bereits in <strong>de</strong>n frühen 1920er Jahren Funker und beteiligte sich an <strong>de</strong>r damaligen<br />

Debatte zwischen Vertretern <strong>de</strong>r Funkensen<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>r neuen Betrie<strong>bs</strong>art<br />

CW. Vom Wesen her ein Denker und Philosoph, legte er bei <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

von Hochleis<strong>tu</strong>ngs-Elektronenröhren und <strong>and</strong>erer elektronischer Bauteile einige<br />

Genialität an <strong>de</strong>n Tag und wur<strong>de</strong> 1934 zum Mitbegrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Eimac Company.<br />

Der folgen<strong>de</strong> Text ist größtenteils in seinen eigenen Worten wie<strong>de</strong>rgegeben.<br />

Die Möglichkeiten, die uns <strong>de</strong>r Morseco<strong>de</strong> zusammen mit <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnen<br />

technischen Ausrüs<strong>tu</strong>ngen zu seiner Übermittlung bietet, erweitert unsere Kommunikationsfähigkeit<br />

in einer Weise, die früher niem<strong>and</strong> für möglich gehalten<br />

hätte. In früheren Jahren und auch heute noch gab und gibt es einige Funkamateure,<br />

die sich in Morsetelegrafie mit Geschwindigkeiten von 80 bis 100 WpM<br />

o<strong>de</strong>r mehr unterhalten. Diese neuen Schnelltelegrafie-Asse sehen neue technische<br />

Ausrüs<strong>tu</strong>ng nicht als eine Bedrohung ihres Sta<strong>tu</strong>s an, son<strong>de</strong>rn als ein Werkzeug,<br />

um ihre Kommunikationsmöglichkeiten zu verbessern. Derartig hohe Geschwindigkeiten<br />

wur<strong>de</strong>n früher und wer<strong>de</strong>n vielfach noch heute erreicht und genutzt.<br />

Es ist interessant, daß die “5-Sterne-Funkamateure” damals ihr hohes Tempo<br />

erreichen konnten, obwohl ihre Keyboards keine Puffer-Speicher hatten, wie sie<br />

heute üblich sind.<br />

Bereits die früheren Werkzeuge haben ein <strong>de</strong>rartig schnelles Geben ermöglicht,<br />

daß man sich fragt, ob dieses Tempo <strong>de</strong>nn auch die Obergrenze <strong><strong>de</strong>s</strong>sen<br />

darstellt, was wir überhaupt empfangen können. Wir sollten neuartige Geräte<br />

o<strong>de</strong>r Arbeitsweisen beim Telegrafieren nicht aus einer romantischen Verklärung<br />

<strong>de</strong>r Vergangenheit heraus ablehnen, wenn sie uns doch eine bessere und effizientere<br />

Nutzung <strong>de</strong>r Morsetelegrafie ermöglichen. Wenn wir die geschichtliche<br />

Entwicklung <strong>de</strong>r Morsetasten betrachten, sehen wir auf <strong>de</strong>m Weg von <strong>de</strong>r H<strong>and</strong>taste<br />

über die Seitenhub-Taste, die Schlackertaste bis hin zum Doppel-Paddle<br />

je<strong><strong>de</strong>s</strong>mal einen Geschwindigkeits-Zuwachs und eine Vereinfachung <strong>de</strong>r Gebeweise.<br />

Ist das Geben mit einer Tasta<strong>tu</strong>r etwas Schlechtes?<br />

Was <strong>de</strong>n Empfang betrifft: ist das Mitschreiben, das Zu-Papier-Bringen heute<br />

noch <strong>de</strong>r richtige Maßstab, mit <strong>de</strong>m wir unsere Fähigkeiten messen? Früher,<br />

als Telegramme und Meldungen in schriftlicher Form an <strong>de</strong>n Adressaten ausgehändigt<br />

wer<strong>de</strong>n mußten, war das Mitschreiben o<strong>de</strong>r Aufzeichnen <strong>de</strong>r Nachricht<br />

mit einem Rekor<strong>de</strong>r sehr wichtig. Offizielle Regierungsmeldungen, diplomatische<br />

und militärische Nachrichten verlangten natürlich a<strong>bs</strong>olute Exaktheit<br />

bei <strong>de</strong>r Übertragung. Wenn aber <strong>de</strong>r Morseco<strong>de</strong> nicht länger als ein Mittel zur<br />

Nachrichtenübermittlung für Dritte, son<strong>de</strong>rn zur Kommunikation zwischen Individuen<br />

eingesetzt wird, än<strong>de</strong>rn sich die Anfor<strong>de</strong>rungen grundlegend – genau<br />

wie bei einem Telefongespräch es ist we<strong>de</strong>r sinnvoll noch notwendig, alles mitzuschreiben.<br />

Diese <strong>Art</strong> Benutzung <strong>de</strong>r Morsetelegrafie kann bei Geschwindigkeiten über<br />

und auch unter 80 WpM eine echte Herausfor<strong>de</strong>rung sein, sowohl was die Beherrschung<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> Co<strong><strong>de</strong>s</strong> sel<strong>bs</strong>t als auch <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>r dazu nötigen Technik<br />

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