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Deutsche Übersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de

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nach Kürze, Einfachheit und Korrektheit bei Signal-Übermittlung und Empfang<br />

bestimmt.<br />

Korrektheit bei <strong>de</strong>r Übertragung kann nur dann erreicht wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r<br />

Empfänger in <strong>de</strong>r Lage ist, ähnlich klingen<strong>de</strong> Zeichen ohne Verwechslung o<strong>de</strong>r<br />

Verzögerung auf Anhieb zu unterschei<strong>de</strong>n. Wir müssen uns vor Augen halten,<br />

daß Vail zu diesem Zeitpunkt immer nur über das Lesen eines Aufzeichnungsban<strong><strong>de</strong>s</strong><br />

mit <strong>de</strong>m Auge nachdachte und nicht über das Hören <strong>de</strong>r Zeichen,<br />

wie es später praktiziert wur<strong>de</strong>. Wir müssen ebenfalls berücksichtigen, daß die<br />

Übertragungsgeschwindigkeit, obwohl vom wirtschaftlichen Aspekt be<strong>de</strong>utsam,<br />

in <strong>de</strong>r Mitte <strong><strong>de</strong>s</strong> 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts bei weitem nicht so wichtig war, wie sie heute<br />

ist. Von Morse’s einfachen Ein-Aus-Signalen ausgehend entwickelte Vail diese<br />

grundlegen<strong>de</strong> I<strong>de</strong>e weiter, bis hin zu einem wirklich praktischen alphabetischen<br />

System, einem System, das keine zusätzliche “Übersetzung” nötig machte. Wir<br />

dürfen vermuten, daß die Benutzung von mehr als nur einer Sorte “Ein”-Signal<br />

seine Erfindung war. (Ob wohl musikalische Rhythmen mit ihren unterschiedlichen<br />

Tonlängen dabei Pate gest<strong>and</strong>en haben?)<br />

Dies war etwas völlig <strong>and</strong>eres, als Morse’s Konzept mit <strong>de</strong>m Co<strong>de</strong>-Wörterbuch.<br />

Anmerkung: Obwohl behauptet wird, daß Morse, als er sein Co<strong>de</strong>-Wörterbuch<br />

schrieb, einen Strich als Ersatz für fünf Punkte geschrieben hat, gab es<br />

niemals einen Hinweis darauf, daß er ein <strong>de</strong>rartiges Signal-Element in seinem<br />

Co<strong>de</strong> sel<strong>bs</strong>t benutzt hatte. Wir wun<strong>de</strong>rn uns heute, daß ihm offenbar nicht die<br />

Verwechslungsgefahr aufgefallen ist, die durch unterschiedliche Pausenlängen<br />

innerhalb <strong>de</strong>r einzelnen Signale entsteht.<br />

Vail stellte etliche Versuche an, um dies auszuprobieren. Darüber ist uns<br />

lei<strong>de</strong>r nichts berichtet, während uns die Zuordnung <strong>de</strong>r kürzesten Co<strong>de</strong>-Symbole<br />

zu <strong>de</strong>n im Englischen am häufigsten gebrauchten Buchstaben wohl geläufig ist<br />

(von <strong>de</strong>r behauptet wird, sie sei Morse’s Werk gewesen). ”<br />

Als Vail im November<br />

und Dezember 1837 die Geräte baute, besuchte er Louis Vogt, <strong>de</strong>n Besitzer einer<br />

Druckerei in Morristown, und f<strong>and</strong> bei <strong>de</strong>r Betrach<strong>tu</strong>ng einer Schachtel mit Blei-<br />

Lettern heraus, welche Buchstaben <strong><strong>de</strong>s</strong> Alphabetes am häufigsten benutzt wur<strong>de</strong>n.<br />

Diesen Buchstaben wies er die Signale mit <strong>de</strong>n wenigsten Punkten und Strichen<br />

zu.“ (G.P.P.: S. 23)<br />

Im Januar 1838, etwa drei Monate, nach<strong>de</strong>m sich Vail mit Morse zusammengetan<br />

hatte, stellte er <strong>de</strong>n ersten anwendbaren “Morse”-Co<strong>de</strong> vor, einen<br />

rein alphabetischen Co<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Punkte, Striche und <strong>de</strong>finierte Pausena<strong>bs</strong>tän<strong>de</strong><br />

innerhalb <strong>de</strong>r einzelnen Zeichen enthielt. [ Zu diesem Zeitpunkt hatte noch nicht<br />

je<strong>de</strong>r Buchstabe ein eigenes Co<strong>de</strong>-Zeichen; manche Zeichen st<strong>and</strong>en für zwei<br />

verschie<strong>de</strong>ne Buchstaben (J=G, Y=I, V=L und S=Z). Dies wür<strong>de</strong> beim Hören<br />

<strong>de</strong>r Zeichen ein erhebliches Problem darstellen, aber wenn das Aufzeichnungsb<strong>and</strong><br />

gelesen wird, ist die Be<strong>de</strong>u<strong>tu</strong>ng durch <strong>de</strong>n umgeben<strong>de</strong>n Kontext ganz<br />

einfach zu erkennen.] Dieser erste alphabetische Co<strong>de</strong> wür<strong>de</strong> das Codieren und<br />

Decodieren zu einer ganz einfachen Sache machen und die durchschnittliche<br />

Übertragungsgeschwindigkeit ruckartig auf etwa 10 WpM emporschnellen lassen.<br />

Vail sagte Morse je<strong>de</strong>nfalls nichts davon: soweit wir heute wissen, arbeitete<br />

Morse sechs Jahre später immer noch an seinem Wörter-zu-Zahlen und Zahlenzu-Wörtern<br />

-Wörterbuch. (Deshalb wohl war auch Morse später so erschrocken<br />

über <strong>de</strong>n genialen Einfallsreich<strong>tu</strong>m von Vail’s Entwicklungen.)<br />

Es ist unklar, ob irgen<strong>de</strong>in Erfin<strong>de</strong>r zuvor jemals mehr als ein Längenelement<br />

in einem linearen Co<strong>de</strong>-System angew<strong>and</strong>t hatte. (Der Grundgedanke beim “li-<br />

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