Deutsche Ãbersetzung des Buches The Art and ... - Gruppen.tu-bs.de
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Wenn man zum Beispiel davon ausgeht, daß ein 50-Elemente-Wort innerhalb<br />
einer Sekun<strong>de</strong> gesen<strong>de</strong>t wird, dann beträgt die Sen<strong>de</strong>-Rate 50 Baud o<strong>de</strong>r 25 Herz<br />
(entsprechend 25 Rechteck-Signalen pro Sekun<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r 25 cps (Characters per<br />
second). Wenn in diesem Tempo 60 Worte pro Minute gesen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, haben<br />
wir ein Tempo von 60 WpM, was ziemlich schnell ist. Wir können daher ’WpM’<br />
in Baud umrechnen, in<strong>de</strong>m wir W pM ∗60/50 rechnen, o<strong>de</strong>r die ’WpM’ mit einem<br />
Faktor 1,2 multiplizieren. Da die Dauer eines telegrafischen Grun<strong>de</strong>lementes<br />
(Dit) das Reziproke <strong>de</strong>r Baudrate ist, wird sie in diesem Fall 1/50 Sekun<strong>de</strong><br />
betragen.<br />
Um nun die minimale Audio-Frequenz zu bestimmen, die nötig ist, um die<br />
telegrafischen Rechteck-Impulse gut zu füllen und Ton-Signale guter Qualität<br />
zu liefern, müssen folgen<strong>de</strong> Faktoren berücksichtigt wer<strong>de</strong>n:<br />
• Um eine Tonfrequenz überhaupt zu i<strong>de</strong>ntifizieren, müssen wir min<strong><strong>de</strong>s</strong>tens<br />
zwei volle Schwingungen <strong><strong>de</strong>s</strong> Audiosignales hören (dieser Faktor 2 ergibt<br />
sich aus <strong>de</strong>r Gleichung cps = 1/2 ∗ Baudrate) und<br />
• für eine hohe Tonqualität ist die siebenfache harmonische Frequenz <strong>de</strong>r<br />
Tas<strong>tu</strong>ngsfrequenz erfor<strong>de</strong>rlich 1<br />
Wir müssen also lediglich die Baudrate mit 7 multiplizieren, <strong>de</strong>r höchsten gefor<strong>de</strong>rten<br />
harmonischen Zahl.<br />
Für das oben beschriebene 60 WpM-Beispiel be<strong>de</strong>utet das, daß die beste<br />
Tonqualität bei einer Tonhöhe von min<strong><strong>de</strong>s</strong>tens 50 x 7 = 350 Hz erreicht wird.<br />
Außer bei extremer Schnelltelegrafie wer<strong>de</strong>n wir also hier kein Problem bekommen,<br />
da die typische Höhe <strong>de</strong>r Schwebungsfrequenz im Bereich von 400–1000 Hz<br />
liegt 2 .<br />
Die minimal mögliche Filter-B<strong>and</strong>breite hat mit <strong>de</strong>r Stabilität <strong><strong>de</strong>s</strong> Signales<br />
und <strong><strong>de</strong>s</strong>sen Verständlichkeit zu <strong>tu</strong>n. Wenn die B<strong>and</strong>breite zu schmal ist, kann<br />
das Signal wegdriften und möglicherweise nur schwer wie<strong>de</strong>rzufin<strong>de</strong>n sein. Ist<br />
die B<strong>and</strong>breite <strong><strong>de</strong>s</strong> Filters zu groß, steigt das Risiko, daß Störgeräusche und<br />
Überlagerungen von <strong>and</strong>eren Signalen die Erkennung erschweren. Die durch<br />
<strong>de</strong>n Filter bedingte Anstiegs- bzw. Abfallzeit eines Rechteck-Signales soll unterhalb<br />
einer halben Dit-Länge liegen. Wenn man Signal-Ampli<strong>tu</strong><strong>de</strong>n von 6 dB 3<br />
abwärts annimmt, errechnet sich für normales St<strong>and</strong>ard-Englisch eine Minimum-<br />
Filterb<strong>and</strong>breite von etwa 1, 33 ∗ W pM. Dies liegt noch ein ganzes Stück unterhalb<br />
<strong>de</strong>r B<strong>and</strong>breite, die wir aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Signal-Stabilität brauchen, so<br />
daß wir hier bei normalem CW keine Schwierigkeiten haben wer<strong>de</strong>n.<br />
Wenn schließlich Ihre Mitschrift keine Sinn erkennen läßt und Sie keine<br />
Möglichkeit haben, dies zu korrigieren, lesen sie die Verbesserungsvorschläge<br />
am En<strong>de</strong> von Kapitel 8, S. 66.<br />
1 [Harmonische Frequenzen (o<strong>de</strong>r nur “Harmonische” sind ganzzahlige Vielfache einer bestimmten<br />
Grundfrequenz.]<br />
2 [Diese Bezeichnung rührt daher, daß <strong>de</strong>r im Lautsprecher hörbare Ton <strong><strong>de</strong>s</strong> CW-Signals<br />
nicht per Funk übertragen wird, son<strong>de</strong>rn erst im Empfänger entsteht, in<strong>de</strong>m das empfangene<br />
HF-Signal mit <strong>de</strong>r Sinuswelle eines sog. Überlagerungs- o<strong>de</strong>r Schwebungsfrequenz-Oszillators<br />
gemischt wird.]<br />
3 [Zur Be<strong>de</strong>u<strong>tu</strong>ng <strong>de</strong>r Maßeinheit Dezibel (=dB) und <strong>de</strong>ren H<strong>and</strong>habung bei <strong>de</strong>r Berechnung<br />
von Signalpegeln wird auf die einschlägige Fachlitera<strong>tu</strong>r o<strong>de</strong>r das Internet verwiesen.]<br />
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