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Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der - Infas

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Bericht 2006 - Modul 1b: För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen<br />

IZA, DIW Berlin, infas<br />

nahmeeffekt nach <strong>der</strong> Reform <strong>zur</strong>ück und kann somit keinen Erklärungsbeitrag für<br />

einen im Vergleich <strong>zur</strong> Vorreformphase positiveren Beschäftigungseffekt liefern.<br />

6.5.6 Quantifizierung von Qualitäts- und Selektionseffekt<br />

Die Reform <strong>der</strong> FbW verfolgt zwei wesentliche Ansatzpunkte, welche einen Qualitätseffekt<br />

(Nachfrageinduzierte Verbesserung des Weiterbildungsangebots durch Ausgabe<br />

von Bildungsgutscheinen, Stärkung des Wettbewerbs unter Bildungsträgern,<br />

Einführung einer Bildungszielplanung etc.) und einen Selektionseffekt („70%-Erfolgsprognose“)<br />

beinhalten. 45 Die bisher dargestellten Ergebnisse geben Hinweise auf die<br />

Gesamteffekte <strong>der</strong> Reform, die sich für die einzelnen Programmtypen aus den<br />

jeweiligen Selektions- und Qualitätseffekten zusammensetzen.<br />

Die stärkere Selektion <strong>der</strong> Teilnehmer in FbW nach <strong>der</strong> Reform resultiert aus <strong>der</strong><br />

individuellen Einglie<strong>der</strong>ungsprognose, die seitens <strong>der</strong> Agenturen vorgenommen wird.<br />

Nur Personen mit einer individuellen Einglie<strong>der</strong>ungsquote von mindestens 70%<br />

sollen geför<strong>der</strong>t werden. Eine konsequente Anwendung dieser Vorgabe führt zu<br />

einem systematischen Ausschluss von Personen mit geringen Wie<strong>der</strong>beschäftigungswahrscheinlichkeiten,<br />

also vor allem Personen <strong>der</strong> Problemgruppen des<br />

Arbeitsmarktes wie Geringqualifizierten und Älteren. Eine zu erwartende Einglie<strong>der</strong>ungsquote<br />

gibt jedoch keinerlei Auskunft über die Effektivität von FbW, da sie<br />

die Beschäftigungswahrscheinlichkeit nach Teilnahme nicht mit <strong>der</strong> Situation ohne<br />

Teilnahme vergleicht. Es wäre bspw. denkbar, dass <strong>Maßnahmen</strong> mit Berufsabschluss<br />

vor allem für Personen ohne Berufsabschluss wirksam sind und für diese die<br />

erwartete Einglie<strong>der</strong>ungsquote nach <strong>der</strong> Teilnahme von 25% auf 50% steigt, aufgrund<br />

des Schwellenwertes von 70% die För<strong>der</strong>ung aber ausbleibt.<br />

Mit <strong>der</strong> verstärkten Selektion <strong>der</strong> Teilnehmer geht offenbar die Erwartung einher,<br />

dass sich die Teilnahme an FbW für Personen mit guten Arbeitsmarktchancen<br />

besser auswirkt als für Personen mit schlechteren Arbeitsmarktchancen. Diese<br />

Selektion birgt aber die Gefahr des Ausschlusses von Problemgruppen von auch für<br />

sie effektiven <strong>Maßnahmen</strong>. Inwieweit sich die Selektion <strong>der</strong> Teilnehmer tatsächlich<br />

positiv auf die Effekte <strong>der</strong> Teilnahme auswirkt, ist für die Beurteilung dieses Reformelements<br />

von zentraler Bedeutung und Gegenstand dieses Kapitels. Deskriptiv<br />

betrachtet, verän<strong>der</strong>t sich die Selektion <strong>der</strong> Teilnehmer nach Einführung <strong>der</strong> Reform<br />

allerdings nicht in dem Maße, wie man es nach <strong>der</strong> 70% Regel hätte erwarten können.<br />

Es wird i.d.R. eine verstärkte positive Selektion beobachtet, für längere Pro-<br />

45 Im Zeitverlauf kann ein zusätzlicher Effekt aufgrund einer Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen<br />

Situation auftreten. Für mögliche konjunkturelle Effekte wird aber kontrolliert, da Teilnehmer<br />

und Nichtteilnehmer jeweils <strong>der</strong> gleichen konjunkturellen Situation ausgesetzt sind.<br />

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