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Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der - Infas

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Bericht 2006 - Modul 1b: För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen<br />

IZA, DIW Berlin, infas<br />

3.4 Zwischenfazit<br />

Der Überblick über die bisherigen <strong>Evaluation</strong>sstudien zu <strong>Maßnahmen</strong> <strong>der</strong> beruflichen<br />

Weiterbildung führt we<strong>der</strong> für Ost- noch für Westdeutschland zu einem eindeutigen<br />

Ergebnis. In Abhängigkeit von <strong>der</strong> Methode, dem betrachteten Zeitraum und dem zu<br />

Grunde liegenden Datensatz zeigen sich negative, nicht signifikante und positive<br />

Effekte. Teilweise führen auch innerhalb von einzelnen Studien unterschiedliche<br />

Schätzmethoden zu unterschiedlichen Ergebnissen. Für Westdeutschland ist festzuhalten,<br />

dass in allen <strong>Evaluation</strong>sstudien, die negative Effekte feststellen, öffentlich<br />

geför<strong>der</strong>te Weiterbildung durch einen parallelen Bezug von Unterhaltsgeld identifiziert<br />

wird. Studien, die auf diese Identifikationsstrategie verzichten und dadurch auch<br />

nicht staatlich geför<strong>der</strong>te Weiterbildung mit einschließen, stellen nicht-signifikante<br />

o<strong>der</strong> positive Effekte fest. Nach den Erkenntnissen <strong>der</strong> vorliegenden Studie ist überdies<br />

davon auszugehen, dass es in nennenswertem Umfang öffentlich geför<strong>der</strong>te<br />

FbW ohne gleichzeitigen Bezug von Unterhaltsgeld gibt. Nach den hier zugrundegelegten<br />

Daten haben nur etwa zwei Drittel <strong>der</strong> Teilnehmer an einer FbW während <strong>der</strong><br />

Maßnahme Unterhaltsgeld bezogen. Insofern erfassen Studien, die sich am Unterhaltsgeldbezug<br />

orientieren, mutmaßlich nur einen Teil des Geschehens. Ob dies eine<br />

hinreichende Erklärung für die unterschiedlichen Ergebnisse darstellt, muss jedoch<br />

vorläufig dahingestellt bleiben.<br />

Auf Grundlage <strong>der</strong> bisherigen Untersuchungen sind politische Handlungsempfehlungen,<br />

wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt möglich. Dies hängt vor allem mit <strong>der</strong><br />

Datenlage zusammen. Die in <strong>der</strong> Regel auf Umfragedaten basierenden Untersuchungen<br />

weisen relativ geringe Fallzahlen auf. Dies hat <strong>zur</strong> Folge, dass innerhalb<br />

<strong>der</strong> <strong>Maßnahmen</strong> nicht o<strong>der</strong> nur grob differenziert werden kann. Neben dieser <strong>Maßnahmen</strong>differenzierung<br />

erscheint es auch wichtig, zwischen den Teilnehmergruppen<br />

und den regionalen Kontexten zu unterscheiden (DIW, IAB, IfW, IWH, ZEW 2003).<br />

Es ist nicht davon auszugehen, dass die <strong>Maßnahmen</strong> unabhängig von diesen Dimensionen<br />

die gleichen Effekte aufweisen. Eine solche Differenzierung wird in den<br />

bisherigen Studien nur un<strong>zur</strong>eichend vorgenommen. Eine Ausnahme bildet die<br />

Untersuchung von Reinowski, Schulz und Wiemers (2005), in <strong>der</strong> zwischen verschiedenen<br />

Teilnehmergruppen differenziert wird. Diese Untersuchung baut allerdings auf<br />

einem regionalen Datensatz auf, so dass es zweifelhaft ist, dass die Ergebnisse auf<br />

die gesamte Bundesrepublik übertragen werden können. Zudem wird nicht zwischen<br />

verschiedenen <strong>Maßnahmen</strong>typen unterschieden.<br />

Die im Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden Studie verwendete Datengrundlage verspricht<br />

daher neue Einsichten in die Wirksamkeit von staatlich geför<strong>der</strong>ten Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

In Verbindung mit dem Einsatz geeigneter Methoden sind statistisch<br />

belastbare und über die bisherigen Forschungsergebnisse hinausgehende Erkenntnisse<br />

zu erwarten.<br />

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