Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der - Infas
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Bericht 2006 - Modul 1b: För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen<br />
IZA, DIW Berlin, infas<br />
Die Autoren finden für die ersten Jahre nach <strong>Maßnahmen</strong>ende einen negativen Effekt<br />
<strong>der</strong> Teilnahme auf die Beschäftigungswahrscheinlichkeit, im weiteren Zeitverlauf<br />
sind diese Effekte aber nicht mehr signifikant. Bergemann, Fitzenberger und<br />
Speckesser (2004) finden in einer Folgeuntersuchung keine signifikanten Effekte von<br />
Weiterbildungsmaßnahmen auf die Übergangswahrscheinlichkeiten von Nichterwerbstätigkeit<br />
in Beschäftigung sowie auf die Verbleibswahrscheinlichkeit in Beschäftigung<br />
in Ostdeutschland. Sie betrachten den Zeitraum von 1990 bis 1999 und verwenden<br />
wie<strong>der</strong>um den AMM-SA. Die Autoren kombinieren einen Matching-Ansatz<br />
mit einem Differenz-von-Differenzen-Schätzer, bei dem im Gegensatz <strong>zur</strong> vorherigen<br />
Untersuchung nicht die Beschäftigungsquote, son<strong>der</strong>n die Übergangsraten in Beschäftigung<br />
und Nichtbeschäftigung untersucht werden.<br />
Im Gegensatz dazu finden Reinowski, Schultz und Wiemers (2003, 2005) in ihren<br />
Untersuchungen für Ostdeutschland durchgehend signifikant negative Effekte von<br />
Weiterbildungsmaßnahmen auf die Übergangswahrscheinlichkeit von Arbeitslosigkeit<br />
in eine Beschäftigung. Sie verwenden jeweils den Mikrozensus Sachsen und betrachten<br />
den Zeitraum von 1990-2001. Die Effekte werden mit Hilfe von Verweildauermodellen<br />
geschätzt, wobei zuvor auf Grundlage von Matching-Algorithmen eine<br />
Kontrollgruppe gebildet wird. In <strong>der</strong> ersten Untersuchung werden ausschließlich die<br />
Effekte für Langzeitarbeitslose betrachtet (Reinowski, Schultz und Wiemers 2003), in<br />
<strong>der</strong> zweiten werden nach Altersgruppen, Qualifikation, Geschlecht, Region und<br />
Dauer <strong>der</strong> Maßnahme getrennte Schätzungen durchgeführt. Der Effekt von Weiterbildung<br />
auf die Wie<strong>der</strong>beschäftigungswahrscheinlichkeit ist hierbei immer signifikant<br />
negativ (Reinowski, Schultz und Wiemers 2005).<br />
Hujer, Thomsen und Zeiss (2004) ist die erste deutsche Untersuchung, in <strong>der</strong> mittels<br />
eines multivariaten Hazardraten-Modells die Auswirkungen <strong>der</strong> Weiterbildungsmaßnahmen<br />
auf die Dauer von Arbeitslosigkeit geschätzt werden. Hierbei werden zwei<br />
Hazardraten-Modelle simultan geschätzt und die Selektion in die Maßnahme aufgrund<br />
von unbeobachteten Eigenschaften berücksichtigt. Die Autoren greifen auf<br />
prozessgenerierte Daten <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit <strong>zur</strong>ück, wobei verschiedene<br />
Datenquellen miteinan<strong>der</strong> kombiniert werden. Als Untersuchungszeitraum werden<br />
die Jahre von 1999 bis 2002 betrachtet. Dabei ergeben sich keine signifikanten<br />
Effekte für kurzfristige <strong>Maßnahmen</strong>, während mittel- und langfristige <strong>Maßnahmen</strong> die<br />
Arbeitslosigkeit <strong>der</strong> Teilnehmer verlängern.<br />
Lechner et al. (2005a) untersuchen die Auswirkungen <strong>der</strong> Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen<br />
in den Jahren 1993 und 1994. Mittels prozessgenerierter Daten<br />
<strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit beobachten sie die Teilnehmer über einen Zeitraum<br />
von acht Jahren nach Programmeintritt. Die Autoren verwenden einen Matching-<br />
Ansatz, wobei die Effekte nach Programmtypen differenziert und die Effekte <strong>der</strong><br />
unterschiedlichen Programme auch untereinan<strong>der</strong> verglichen werden. Hierbei stellen<br />
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