Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der - Infas
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Bericht 2006 - Modul 1b: För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen<br />
IZA, DIW Berlin, infas<br />
Bestehende Netzwerke lösten sich offenbar auf. Ausdrücklich kritisieren die Bildungsträger<br />
diese Entwicklung. Nach <strong>der</strong> Reform seien die Informationen durch die<br />
Agenturen mangelhaft.<br />
Zum an<strong>der</strong>en zeigen die Analysen, dass sich die Bildungsträgerlandschaft selbst zu<br />
verän<strong>der</strong>n beginnt. Dabei sprechen insbeson<strong>der</strong>e die Befunde <strong>der</strong> Bildungsträgererhebung<br />
für eine Diversifizierung des Markts. Es wird allerdings deutlich, dass sich<br />
Verän<strong>der</strong>ungen am Weiterbildungsmarkt nicht durchgängig für alle Bildungsträger<br />
negativ auswirkten. Es waren Gewinner und Verlierer auszumachen.<br />
Größere Träger in Gebieten mit guter Arbeitsmarktlage konnten sich im Markt geför<strong>der</strong>ter<br />
<strong>Maßnahmen</strong> eher behaupten. Verlierer finden sich eher in Gebieten mit hoher<br />
Arbeitslosigkeit. Dort verzeichnete man stärkere Umsatzeinbußen, reagierte mit<br />
Beschäftigungsabbau sowie dem Einsatz flexiblerer Beschäftigungsverhältnisse. Ein<br />
Rückgang <strong>der</strong> Teilnehmerzahlen zwang die Trägern generell zu Kosteneinsparungen.<br />
Mit Blick auf den Zeitraum von 2002-2004 geben die detaillierten empirischen Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Bildungsträgerbefragung mannigfaltige Hinweise auf Auswirkungen durch<br />
die Reformen. So verzeichneten 41 Prozent <strong>der</strong> befragten Träger rückgehende<br />
Umsatzanteile aus geför<strong>der</strong>ten <strong>Maßnahmen</strong>, hierbei 46 Prozent <strong>der</strong> Träger in<br />
Ostdeutschland und 40 Prozent in Westdeutschland. In städtischen Gebieten mit<br />
durchschnittlicher und hoher Arbeitslosigkeit (Strategietyp II und III) sieht sich je<strong>der</strong><br />
zweite Bildungsträger von sinkenden Umsatzanteilen betroffen. 16 Dagegen berichten<br />
in Zentren mit günstiger und guter Arbeitsmarktlage (Strategietyp IV und V) nur 26<br />
Prozent bis 33 Prozent <strong>der</strong> Träger von dieser Entwicklung. 17<br />
16 Die Bezeichnung Strategietyp steht für eine von <strong>der</strong> BA entwickelte Regionaltypisierung. Die<br />
Regionen <strong>der</strong> Strategietypen beziehen sich in erster Linie auf die Unterscheidung zwischen<br />
Ost- und Westdeutschland, zwischen ländlichen und städtischen Gebieten und <strong>der</strong> Persistenz<br />
von Arbeitslosigkeit. Region 1: Bezirke in Ostdeutschland mit dominierendem Arbeitsplatzdefizit,<br />
Region 2: Großstädtisch geprägte Bezirke vorwiegend in Westdeutschland mit<br />
hoher Arbeitslosigkeit, Region 3: Mittelstädtische und ländliche Gebiete in Westdeutschland<br />
mit durchschnittlicher Arbeitslosigkeit, Region 4: Zentren in Westdeutschland mit günstiger<br />
Arbeitsmarktlage und hoher Dynamik, Region 5: Bezirke in Westdeutschland mit guter Arbeitsmarktlage<br />
und hoher Dynamik.<br />
17 Ob Verän<strong>der</strong>ungen beim Umsatz und bei Beschäftigtenzahlen tatsächlich Folge verän<strong>der</strong>ter<br />
För<strong>der</strong>ungspraxis, wie sie von den Arbeitsagenturen im Sinne <strong>der</strong> Neuausrichtung vollzogen<br />
wurde, waren, konnte mit <strong>der</strong> endogenen Entwicklung <strong>der</strong> Träger zwar nicht alleine belegt<br />
werden. Jedoch wiesen auch die Zahlen aus <strong>der</strong> Geschäftsstatistik <strong>der</strong> Arbeitsagenturen auf<br />
einen massiven Rückgang <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungsfälle und Teilnehmerzahlen für die För<strong>der</strong>ung beruflicher<br />
Weiterbildung hin. Ebenfalls belegen ließ sich darin <strong>der</strong> starke Rückgang für Ostdeutschland<br />
bzw. <strong>der</strong> Abbau von För<strong>der</strong>maßnahmen in Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit.<br />
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