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Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der - Infas

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Bericht 2006 - Modul 1b: För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen<br />

IZA, DIW Berlin, infas<br />

J-7 bis J-9 in Anhang J. Der Selektionseffekt entspricht jeweils <strong>der</strong> Differenz<br />

zwischen Gesamteffekt und Qualitätseffekt.<br />

Für die Programmtypen eins und drei sind die Verläufe <strong>der</strong> Gesamt- und <strong>der</strong> Qualitätseffekte<br />

unabhängig vom Geschlecht sehr ähnlich, es tritt kein Selektionseffekt<br />

auf. Für die Programmtypen 2 und 6 sind die Verläufe <strong>der</strong> Gesamt- und Qualitätseffekte<br />

hingegen nicht identisch, <strong>der</strong> Selektionseffekt spielt eine gewisse Rolle.<br />

Betrachtet man diese Effekte getrennt für Männer und Frauen, so wird deutlich, dass<br />

bei Programmtyp 6 für Männer und bei Programmtyp 2 für Frauen ein relevanter Anteil<br />

des Selektionseffekts am Gesamteffekt zu beobachten ist. Bei diesen beiden<br />

Fällen wirkt sich die Teilnahme für die „neuen“ Teilnehmerpopulationen im Durchschnitt<br />

besser aus als für die „alten“ Teilnehmer vor <strong>der</strong> Reform. Für Frauen bei Programmtyp<br />

6 und für Männer bei Programmtyp 2 spielt <strong>der</strong> Selektionseffekt hingegen<br />

keine Rolle. Bemerkenswert ist, dass bei Programmtyp 2 eine zunehmende Selektion<br />

von positiven Risiken in die Maßnahme zu beobachten ist, während bei Programmtyp<br />

6 eine Selektion eher „schlechterer“ Risiken stattfindet. Diesen schlechteren<br />

Risiken dürfte eine geringe Einglie<strong>der</strong>ungswahrscheinlichkeit zugeschrieben werden,<br />

trotzdem scheint diese Gruppe relativ stark von <strong>der</strong> <strong>Maßnahmen</strong>teilnahme zu<br />

profitieren.<br />

Bei sechs <strong>der</strong> acht betrachteten geschlechtsspezifischen Programmeffekte ist die<br />

von <strong>der</strong> BA betriebene Teilnehmerselektion für den Reformeffekt in Bezug auf die<br />

Beschäftigungswahrscheinlichkeit offenbar unerheblich. Die Selektion erscheint hier<br />

also nicht gerechtfertigt, weil sie im Zweifelsfall dazu führt, dass Personen von <strong>Maßnahmen</strong><br />

ausgeschlossen werden, obwohl die <strong>Maßnahmen</strong> für sie den gleichen<br />

Nutzen hätten wie für die Teilnehmer. Allerdings ist an dieser Stelle festzuhalten,<br />

dass die Selektionsprozesse in den hier verwendeten Daten für die Zugangskohorten<br />

2002 und 2003 relativ gering ausfallen, die faktische Selektion also nicht so ausgeprägt<br />

war wie bei Anwendung <strong>der</strong> 70% Regel hätte erwartet werden können.<br />

Auch wenn die hier präsentierten Ergebnisse nicht vollkommen eindeutig sind, wird<br />

deutlich, dass die stärkere Selektion <strong>der</strong> Teilnehmer auf Grundlage zu erwarten<strong>der</strong><br />

Einglie<strong>der</strong>ungsquoten potentieller Teilnehmer nicht zwingend zu positiveren Gesamteffekten<br />

führen muss. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite birgt die Selektion die Gefahr, Personengruppen<br />

von <strong>der</strong> Teilnahme auszugrenzen, die ebenfalls von ihr profitieren<br />

können. Diese Gefahr spiegelt sich auch in den Ergebnissen <strong>zur</strong> Effektheterogenität<br />

<strong>der</strong> einzelnen <strong>Maßnahmen</strong> wie<strong>der</strong>. So unterscheidet sich bspw. die Effektivität des<br />

<strong>Maßnahmen</strong>typs 1 in Bezug auf die Beschäftigungswahrscheinlichkeit nicht zwischen<br />

Personen mit und Personen ohne abgeschlossene Ausbildung (G-46 und G-47). Bei<br />

Betrachtung <strong>der</strong> Verbleibswahrscheinlichkeiten in <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit (G-286 bis G-<br />

288) ist zu erkennen, dass die Verkürzung <strong>der</strong> Arbeitslosigkeitsdauer <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

im Vergleich <strong>zur</strong> Kontrollgruppe insbeson<strong>der</strong>e bei Älteren eintritt. Ältere haben zwar<br />

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