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Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der - Infas

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Bericht 2006 - Modul 1b: För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen<br />

IZA, DIW Berlin, infas<br />

gezogen werden, ob steuerfinanzierte Sozialleistungen reduziert werden können<br />

o<strong>der</strong> nicht.<br />

Bloom et al. (1997) präsentieren eine weitere Studie aus den USA, die die Kosten<br />

und Nutzen von Job Training Partnership Act Title II-A-Programmen für wirtschaftlich<br />

benachteiligte Erwachsene und Jugendliche ohne Schulabschluss untersucht.<br />

Zwischen November 1987 und September 1989 wurden in einem 21.000 Teilnehmer<br />

umfassenden Zufallsexperiment zwei Drittel <strong>der</strong> teilnahmeberechtigten Programmteilnehmer<br />

<strong>der</strong> Treatmentgruppe und ein Drittel <strong>der</strong> Kontrollgruppe zugeordnet. Für<br />

eine Folgeperiode von 30 Monaten werden Einkommensgewinne, Lohnsubventionen,<br />

Einkommenssteueraufkommen und eingesparte Sozialleistungen als Nutzen<br />

bzw. Kosten betrachtet. Die Ergebnisse deuten auf einen positiven Nettonutzen bei<br />

Erwachsenen hin. Für Jugendliche ergibt sich allerdings ein negativer Nettonutzen.<br />

Jespersen et al. (2004) verwenden einen sehr detaillierten Verwaltungsdatensatz<br />

und schätzen langfristige Treatmenteffekte aktiver Arbeitsmarktprogramme in Dänemark<br />

für den Zeitraum von 1995 bis 2000. Unterschiedliche aktive Arbeitsmarktprogramme<br />

werden in vier Hauptkategorien unterteilt: privatrechtlich organisierte Trainingsmaßnahmen,<br />

öffentlich organisierte Trainingsmaßnahmen, Weiterbildungsmaßnahmen<br />

in Gruppen und sonstige Programme. Wenn Einkommensgewinne, Arbeitslosenversicherungsersparnisse,<br />

direkte Programmkosten und Subventionen als<br />

Kosten und Nutzen betrachtet werden, sind nach Berechnungen <strong>der</strong> Autoren privatrechtlich<br />

organisierte Trainingsmaßnahmen am effizientesten. Alternativ wird eine<br />

Kosten-Nutzen-Analyse ausschließlich für die ersten drei Jahre durchgeführt (1995-<br />

1997). In diesem Fall än<strong>der</strong>t sich die Kosten-Nutzen-Bilanz (im Folgenden: KNB)<br />

erheblich. So zeigen beispielsweise Weiterbildungsmaßnahmen für Gruppen in<br />

diesem Zeitraum keinen positiven Nettonutzen. Eine positive Bilanz findet sich<br />

dagegen, wenn <strong>der</strong> 6-jährige Zeitraum betrachtet wird. Diese Ergebnisse zeigen<br />

deutlich die Bedeutung <strong>der</strong> Analyse von langfristigen Effekten, um die Effizienz <strong>der</strong><br />

<strong>Maßnahmen</strong> richtig zu bewerten.<br />

Dieser kurze Literaturüberblick veranschaulicht die wichtigsten angewandten Konzepte<br />

und Resultate, die in solchen Studien normalerweise erzielt werden. Die vorliegende<br />

Studie ähnelt in einigen Punkten <strong>der</strong> Untersuchung von Jespersen et al.<br />

(2004), vor allem was die Methode (propensity score matching), die Daten (Verwaltungsdaten)<br />

und die Typen aktiver Arbeitsmarktprogramme (Weiterbildungsmaßnahmen)<br />

angeht. Aufgrund des relativ kurzen Beobachtungszeitrahmens beschränken<br />

sich die möglichen Aussagen im vorliegenden Fall notgedrungen auf kurzfristige<br />

Effekte. Unter einer mittel- bis langfristigen Perspektive können die Ergebnisse<br />

durchaus substantiell an<strong>der</strong>s ausfallen.<br />

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