Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der - Infas
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Bericht 2006 - Modul 1b: För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen<br />
IZA, DIW Berlin, infas<br />
Indes weisen die Agenturen in deutlichem Ausmaß auf eine Zufriedenheit mit den<br />
obligatorischen Profiling-<strong>Maßnahmen</strong> hin, die im Vorfeld <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung durch TransferKug<br />
durchzuführen sind. 65 Prozent <strong>der</strong> befragten Agenturen zeigen sich mit <strong>der</strong><br />
Verfahrenspraxis „sehr“ o<strong>der</strong> „eher“ zufrieden, nur weniger als ein Drittel <strong>der</strong> Agenturen<br />
ist „eher nicht zufrieden“. Dieser Befund <strong>der</strong> standardisierten Agenturbefragung<br />
stützt damit nicht nur die Einlassungen <strong>der</strong> Agenturexperten aus den qualitativen<br />
Untersuchungen, die den Stellenwert ihrer Einbindung beim Profiling beson<strong>der</strong>s<br />
hervorgehoben haben. Das Ergebnis bestätigt auch die Darlegungen <strong>der</strong> Experten<br />
aus den Transfergesellschaften/BeE. Die Hinweise auf Verfahrensweisen beim Profiling<br />
lassen mithin auf eine gute Kooperation zwischen Transferanbietern und Arbeitsverwaltung<br />
zumindest auf dieser Stufe von Transferprozessen schließen.<br />
9.3.4 Erfahrungen aus <strong>der</strong> Sicht abgeben<strong>der</strong> Betriebe und von Leistungsbeziehern<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Implementationsanalyse wurden neben den Experten aus den Agenturen<br />
und <strong>der</strong> Transfergesellschaften/BeE auch Betriebsratsvertreter und Personalverantwortliche<br />
aus betroffenen, d.h. an Transfer abgebenden Betrieben, zu ihren<br />
Erfahrungen und Einschätzungen befragt. 59 Darüber hinaus konnten mit sechs qualitativen<br />
Interviews auch persönliche Erfahrungen von TransferKuG-Leistungsbeziehern<br />
Eingang in die Betrachtung finden.<br />
Auf Basis ihrer Erfahrungen mit dem Transferinstrument bestätigen die Zielgruppen<br />
aus den Betrieben im Wesentlichen die Prozessbeschreibungen, wie sie auch von<br />
den Agentur- und den Transfergesellschaftsvertretern vorgestellt wurden. Allerdings<br />
werden teilweise kritische Einschätzungen o<strong>der</strong> auch Unkenntnis zu einzelnen Aspekten<br />
offenbar, insbeson<strong>der</strong>e <strong>zur</strong> Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen<br />
während <strong>der</strong> Phase des TransferKuG-Leistungsbezugs.<br />
Im Hinblick auf ganz grundsätzliche Erwartungen an eine Transferpolitik betonten die<br />
Arbeitgebervertreter vornehmlich den Gesichtspunkt einer „effektiven Vermittlung“ für<br />
die betroffenen Mitarbeiter. Die befragten Betriebsratsvertreter stellten hingegen<br />
stärker auf „soziale Abfe<strong>der</strong>ung“ und „Vermittlung durch Qualifizierung“ ab.<br />
Auf die Frage, ob die betriebliche Transferpolitik nach eigenen Erfahrungen auch als<br />
Instrument genutzt worden sei, sich mit öffentlicher För<strong>der</strong>ung „sozialverträglich“ von<br />
älteren Arbeitnehmern und Leistungseingeschränkten zu trennen, wurde lediglich in<br />
einem Fall eine partielle Bestätigung aus Betriebsratsperspektive ausgesprochen.<br />
Dieser Betriebsratsvertreter teilte gleichzeitig mit, dass die Reform zum TransferKuG<br />
und die damit verbundene zeitliche Verkürzung des Leistungsbezugs deutliche Aus-<br />
59 Die Aussagen <strong>der</strong> Betriebsparteien (Betriebsräte und Personalverantwortliche) stammen nicht<br />
aus dem jeweils gleichen Betriebskontext.<br />
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