Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der - Infas
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Bericht 2006 - Modul 1b: För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen<br />
IZA, DIW Berlin, infas<br />
nicht existiere. Dies wird zum einen auf einen Mangel an Kenntnis über die konkrete<br />
Zertifizierungstätigkeit <strong>der</strong> fachkundigen Stellen <strong>zur</strong>ückgeführt, da Agenturen gar<br />
nicht wüssten, „welcher Träger bei welcher fachkundigen Stelle ist“. Ferner verweist<br />
man auf Akzeptanzprobleme und vertritt auch die Ansicht, ein Informationsaustausch<br />
mit den fachkundigen Stellen sei von den Agenturen gar nicht gewollt. Angeführt<br />
werden auch grundsätzlich kritische Einschätzungen zum Informationsstand <strong>der</strong><br />
Arbeitsverwaltung über die neuen Zertifizierungsverfahren. 23<br />
5.15 Schlussfolgerungen: Notwendigkeit eines überinstitutionellen<br />
Bildungsportals<br />
Für den Prozess einer laufenden Qualitätssicherung bei FbW zeigen die Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Implementationsanalyse mehrfache Problemlagen an. Im übergreifenden Interesse<br />
einer funktionierenden Qualitätsprüfung zertifizierter Träger, <strong>der</strong> fachkundigen<br />
Stellen, <strong>der</strong> Arbeitsverwaltung wie auch von Bildungsgutscheininhabern selbst ist<br />
danach deutlicher Handlungsbedarf auszumachen.<br />
Zwischen <strong>der</strong> Arbeitsverwaltung und den neuen fachkundigen Stellen besteht nicht<br />
allein ein Mangel an Informationstausch. Offenbar ganz grundsätzlich ungeklärt sind<br />
vielmehr konkrete Verfahrensfragen <strong>der</strong> Kooperation zwischen diesen Akteuren,<br />
wobei man es auch mit einer unvollkommenen Akzeptanzbeziehung zu tun hat.<br />
Danach scheinen zunächst aufklärende <strong>Maßnahmen</strong> geboten. Diese sollten dazu<br />
beitragen, die gegenseitige Akzeptanz <strong>der</strong> Akteure zu erhöhen. Denkbar wäre eine<br />
offizielle Abstimmung zwischen den fachkundigen Stellen und <strong>der</strong> Bundesagentur für<br />
Arbeit zu Bestimmungen <strong>der</strong> Anerkennungs- und Zulassungserordnung Weiterbildung<br />
wie auch zu konkreten Regeln einer Zusammenarbeit im Nachgang von<br />
Trägerzertifizierungen.<br />
Mindestens zu beachten wäre dabei, dass die fachkundigen Stellen <strong>der</strong> Arbeitsverwaltung<br />
mitteilen, welche Träger im jeweiligen Zuständigkeitsbereich zertifiziert<br />
worden sind. Ihrerseits sollte die Arbeitsverwaltung den fachkundigen Stellen transparent<br />
machen, welche eigenen Verfahren und Informationsquellen bei Trägerprüfungen<br />
vorhanden, relevant und auch nutzbar sind.<br />
Nach allen vorliegenden Befunden scheint nicht zuletzt die Einrichtung eines neuen,<br />
institutionenübergreifenden Bildungsportals für FbW geboten. Dies könnte etwa in<br />
Form einer zentralen Datenbank geschehen.<br />
Ein solches Portal käme dem Wunsch <strong>der</strong> fachkundigen Stellen nach einer Doku-<br />
23 Zitate aus zwei Interviews: „Das größte Problem ist: Große Teile <strong>der</strong> Mitarbeiter in <strong>der</strong> Agentur<br />
haben noch keine Erfahrung mit <strong>der</strong> AZWV“.; „Die Arbeitsagenturen haben noch gar nicht<br />
verstanden was das für ein System ist.“<br />
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