Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der - Infas
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Bericht 2006 - Modul 1b: För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen<br />
IZA, DIW Berlin, infas<br />
Nachsteuerung konfrontiert. Im <strong>Umsetzung</strong>sprozess <strong>der</strong> FbW-Reform wird dabei<br />
nicht selten die neue Erfahrung gemacht, dass Bildungsmaßnahmen nicht immer<br />
auch zustande kommen.<br />
Der Nachsteuerungsbedarf erweist sich als hoch, wie Befunde <strong>der</strong> standardisierten<br />
Agenturbefragung anzeigen. So hat man in über 90 Prozent <strong>der</strong> Agenturen Erfahrungen<br />
mit einem Nicht-Zustandekommen von Bildungsmaßnahmen gemacht, weil<br />
Bildungsträger oft nicht hinreichend viele Bewerber finden, um Veranstaltungen zu<br />
besetzen. Auch bei spezifischen Qualifizierungen gibt es nicht stets genügend<br />
Anbieter, worauf immerhin noch in 56 Prozent <strong>der</strong> Agenturen hingewiesen wird.<br />
Dem Nicht-Zustandekommen von <strong>Maßnahmen</strong> könnte durch eine Überbuchungspraxis<br />
begegnet werden. Die Agenturen müssten dazu anhand von Erfahrungswerten<br />
eine höhere Zahl von Bildungsgutscheinen ausgeben als gemäß Bildungszielplanung<br />
benötigt wird. Um speziell diesem Aspekt nachgehen zu können, wurde<br />
im Mai 2006 eine weitere qualitative Erhebungsrunde bei acht Agenturleitungen in<br />
den zehn ausgewählten Standorten vorgenommen. Den Ergebnissen zufolge ist das<br />
Überbuchen von Bildungsgutscheinen nicht als übliche Praxis <strong>der</strong> Agenturen<br />
anzusehen. Sechs Agenturen gaben an, es finde keine Überbuchung jenseits <strong>der</strong><br />
Handlungsprogramme o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bildungszielplanung statt. Lediglich zwei Agenturen<br />
verwiesen auf diese Praxis einer vorsorglichen Steuerung. 13<br />
5.7 Praxis <strong>der</strong> Hilfestellungen bei <strong>der</strong> Suche nach Bildungsträgern<br />
in Agenturen<br />
Um die Schwierigkeiten beim Zustandekommen von Weiterbildungsmaßnahmen<br />
zumindest partiell abzubauen, orientieren die Agenturen im direkten Umgang mit<br />
ihren Kunden auf eine vielfältige Praxis <strong>der</strong> Hilfestellung <strong>zur</strong> Bildungsträgersuche.<br />
Der Kranz <strong>der</strong> Hilfeleistungen umfasst Elemente wie allgemeine Informationen,<br />
Verweise auf die Datenbank für Aus- und Weiterbildung (KURS), die Ausgabe von<br />
Trägerlisten bis hin zu konkreten Empfehlungen auf Ebene von Bildungszielen. Auch<br />
werden konkrete Hinweise auf einzelne Träger gegeben.<br />
Bei den zu diesem Sachverhalt befragten FbW-Teilnehmern 14 gab lediglich ein gutes<br />
Drittel <strong>der</strong> Bildungsgutscheininhaber an, dass man ohne jegliche Empfehlung, das<br />
heißt ganz allein und ohne weitere Hilfestellung einen Bildungsträger habe suchen<br />
13 Eine befragte Agenturleitung gab zum Thema Überbuchung an: „Das wäre ja die Welt vor <strong>der</strong><br />
Reform. Es geht doch gerade nicht mehr primär darum, <strong>Maßnahmen</strong> zu besetzen. Das würde<br />
ja bedeuten, man hätte die Reform nicht verstanden.“<br />
14 Ergebnisse <strong>der</strong> quantitativen FbW-Teilnehmerbefragung für die n=1.085 Fälle umfassende<br />
Teilgruppe <strong>der</strong> Inhaber von Bildungsgutscheinen aus 2003 und 2004.<br />
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