Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der - Infas
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Bericht 2006 - Modul 1b: För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen<br />
IZA, DIW Berlin, infas<br />
generell größere Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Stellensuche als Jüngere, das muss aber<br />
nicht heißen, dass die <strong>Maßnahmen</strong> in ihrem Fall schlechter wirken. Die För<strong>der</strong>ung<br />
Arbeitsloser generell von <strong>der</strong> Prognose einer bestimmten individuellen Einglie<strong>der</strong>ungswahrscheinlichkeit<br />
abhängig zu machen erscheint daher nicht zielführend.<br />
6.5.7 Einkommenseffekte<br />
Die Teilnahme an einer Maßnahme <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung<br />
dient nicht nur <strong>der</strong> akuten Verbesserung <strong>der</strong> Vermittlungschancen, son<strong>der</strong>n kann als<br />
Investition in Humankapital betrachtet werden. Neben <strong>der</strong> Verbesserung von Erwerbschancen<br />
sind daher bei erfolgreichen <strong>Maßnahmen</strong> auch positive Einkommenseffekte<br />
durch die Teilnahme zu erwarten.<br />
Um <strong>der</strong> daraus resultierenden Frage nachgehen zu können, werden Tageserwerbsentgelte<br />
auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> IEB-Informationen betrachtet, sofern es sich nicht um<br />
Tagesentgelte aus geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Teilnahme<br />
an geför<strong>der</strong>ten arbeitsmarktpolitischen Programmen handelt (<strong>zur</strong> genaueren Definition<br />
vgl. Übersicht E-3 in Anhang E). Das daraus ermittelte Einkommen wird zwischen<br />
Teilnehmern und gematchten Nichtteilnehmern an FbW zu bestimmten Zeitpunkten<br />
verglichen: für die Vorreformphase in 6-Monatsintervallen innerhalb von 48<br />
Monaten und für die Nachreformphase alle 6 Monate innerhalb eines Zeitfensters<br />
von 18 Monaten. Die Effekte werden als konditionale Einkommenseffekte ausschließlich<br />
für Erwerbstätige und alternativ für alle beobachteten Personen ausgewiesen.<br />
Letzteres berücksichtigt zusätzlich zu dem konditionalen Einkommenseffekt<br />
auch die unterschiedlichen Beschäftigungschancen von Teilnehmern und<br />
Nichtteilnehmern. Neben den Durchschnittseinkommen wird <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Einkommen<br />
oberhalb bestimmter Einkommensgrenzen berechnet. Dies trägt dem Umstand<br />
Rechnung, dass auch <strong>der</strong> konditionale Einkommenseffekt durch einen Beschäftigungseffekt<br />
verzerrt sein kann. Wenn die <strong>Maßnahmen</strong>teilnahme dazu führt, dass<br />
mehr Menschen als vorher eine für die Stellenfindung kritische Qualifikationsschwelle<br />
überwinden, erweitert sich die Basis <strong>der</strong> Beschäftigten vor allem in dem Einkommensbereich,<br />
<strong>der</strong> mit dieser Beschäftigungsschwelle verbunden ist. Der Anteil <strong>der</strong><br />
„Geringverdiener“ wächst somit überproportional. Im Gesamtdurchschnitt <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
kann dies sogar zu einem scheinbar negativen Einkommenseffekt durch<br />
die <strong>Maßnahmen</strong>teilnahme führen, wenn die Verbesserung <strong>der</strong> Einkommenschancen<br />
durch die <strong>Maßnahmen</strong>teilnahme nicht hinreichend stark ausfällt. Aus dem Vergleich<br />
<strong>der</strong> Anteile von Beschäftigten oberhalb bestimmter Einkommensschwellen lassen<br />
sich Hinweise auf ein solches Phänomen ableiten (vgl. Übersichten I-1 bis I-9 in<br />
Anhang I).<br />
Werden zunächst alle Erwerbstätige in Bezug auf den konditionalen Einkommenseffekt<br />
betrachtet, so zeigen sich für die Vorreformphase bei den ersten drei Pro-<br />
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