Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der - Infas
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Bericht 2006 - Modul 1b: För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung und Transferleistungen<br />
IZA, DIW Berlin, infas<br />
10 Konzeption und Ergebnisse <strong>der</strong> quantitativen<br />
Wirkungsanalyse zu Transferleistungen<br />
10.1 Ziele und Grundlagen <strong>der</strong> quantitativen Wirkungsanalyse<br />
Die Beurteilung <strong>der</strong> quantitativen Wirkungen von Transferleistungen erfolgt analog<br />
zum Vorgehen bei FbW. Dazu wird die Wirkung <strong>der</strong> Instrumente vor <strong>der</strong> Reform mit<br />
<strong>der</strong> Wirkung nach <strong>der</strong> Reform verglichen. Da es sich bei den Transferleistungen um<br />
zwei Maßnahmetypen handelt (Transfer-Kurzarbeitergeld und Transfermaßnahmen)<br />
wird die Analyse nach beiden getrennt durchgeführt. Als Referenz dient die Wirkung<br />
von Strukturkurzarbeitergeld bzw. die Wirkung <strong>der</strong> Zuschüsse zu Sozialplanmaßnahmen.<br />
Die Beurteilung <strong>der</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong> Instrumente beruht wie<strong>der</strong>um auf einem Vergleich<br />
<strong>der</strong> Teilnehmer an Transferleistungen mit Personen, die nicht an <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Maßnahme teilgenommen haben. Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe unterscheiden<br />
sich lediglich hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Maßnahmen</strong>teilnahme von <strong>der</strong> Teilnehmergruppe.<br />
Hinsichtlich <strong>der</strong> übrigen Merkmalsstruktur sollten keine systematischen Unterschiede<br />
zwischen Teilnehmern und Nichtteilnehmern auftreten. Dies wird durch einen<br />
Matchingansatz gewährleistet und erlaubt eine kausale Interpretation <strong>der</strong> Teilnahme<br />
auf den Erwerbsverlauf.<br />
Die Kontrollgruppe besteht aus Personen, die zumindest bis zum Zeitpunkt des Eintritts<br />
ihres jeweiligen Matching-Partners in die Transferleistung nicht an einer solchen<br />
teilgenommen haben. Die Teilnahme an einer an<strong>der</strong>en arbeitsmarktpolitischen Maßnahme<br />
ist aber möglich. Ziel <strong>der</strong> <strong>Evaluation</strong> ist es somit, den <strong>Maßnahmen</strong>effekt im<br />
Vergleich <strong>zur</strong> Situation einer „normalen“ Betreuung und Begleitung durch die<br />
Arbeitsagentur zu ermitteln.<br />
Im Zuge <strong>der</strong> Reform können sich nicht nur die <strong>Maßnahmen</strong> selbst geän<strong>der</strong>t haben<br />
(Qualitätseffekt), son<strong>der</strong>n auch die Zusammensetzung <strong>der</strong> Teilnehmergruppe (Selektionseffekt)<br />
sowie die gesamtwirtschaftliche Situation (Konjunktureffekt). Für mögliche<br />
konjunkturelle Effekte wird kontrolliert, da Teilnehmer und Nichtteilnehmer <strong>der</strong><br />
gleichen konjunkturellen Situation ausgesetzt sind. 60 Sowohl <strong>der</strong> Qualitäts- als auch<br />
<strong>der</strong> Selektionseffekt können sich auf den durchschnittlichen <strong>Maßnahmen</strong>effekt auswirken.<br />
Der Schwerpunkt <strong>der</strong> hier präsentierten Analyse liegt, neben <strong>der</strong> Ermittlung<br />
des Effekts für die Transferleistungen insgesamt, auf <strong>der</strong> Auswirkung <strong>der</strong> Reform auf<br />
die Qualität <strong>der</strong> Maßnahme. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Teilnehmer vor <strong>der</strong><br />
60 Dahinter steht die Annahme, dass konjunkturelle Effekte (additiv separabel) in gleicher Weise<br />
auf Teilnehmer und Nichtteilnehmer wirken und sich dadurch aufheben.<br />
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