Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...
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archalen Ideologie im Gegensatz zum bestehenden Gleichstellungsgebot.<br />
Um die ökonomische Überlegenheit der Männer auch für die <strong>Zukunft</strong> zu gewährleisten,<br />
werde an der Benachteiligung der Frauen festgehalten, was<br />
sich zum Beispiel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er fehlenden garantierten M<strong>in</strong>destsicherung für<br />
Frauen zeige oder dar<strong>in</strong>, daß Frauen ihre Verfügbarkeit für den Arbeitsmarkt<br />
anders nachweisen müßten als Männer. Oder daß die gegenwärtige Vermögensverteilung<br />
<strong>in</strong> der Gesellschaft e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis auf die Diskrim<strong>in</strong>ierung von<br />
Frauen sei, die mit der ger<strong>in</strong>gen öffentlichen Wertschätzung von Haus- <strong>und</strong><br />
Erziehungsarbeit zusammenhänge. So wird darauf h<strong>in</strong>gewiesen, daß das<br />
geltende Steuerrecht immer noch von e<strong>in</strong>em ehelichen Zusammenleben von<br />
Mann <strong>und</strong> Frau ausgehe, bei dem die Frau als Anhängsel ihres Mannes betrachtet<br />
werde. In diesem Zusammenhang wird e<strong>in</strong>e Änderung der Steuer<strong>und</strong><br />
Sozialgesetzgebung gefordert. Für die konkrete Ausgestaltung gibt es<br />
dann e<strong>in</strong>ige <strong>in</strong>teressante Vorschläge.<br />
E<strong>in</strong>e Reihe anderer Stellungnahmen konzentriert sich bei ihrer Analyse der<br />
wirtschaftlichen <strong>und</strong> gesellschaftlichen Situation der Frauen auf die, wie sie<br />
me<strong>in</strong>en, weiterh<strong>in</strong> gesellschaftlich <strong>und</strong> kirchlich propagierte Familienorientierung.<br />
Ihnen ist die Tatsache, daß auch im Diskussionspapier Frauen überwiegend<br />
unter der Überschrift „Familie“ thematisiert werden, e<strong>in</strong> sprechender<br />
Beleg dafür. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e wollen sie bei e<strong>in</strong>er Veränderung auch<br />
bei diesem Bereich ansetzen. So betonen sie, daß e<strong>in</strong>e Aufwertung der Familienarbeit,<br />
die ja überwiegend von Frauen geleistet wird, unbed<strong>in</strong>gt notwendig<br />
ist. Dabei wird darunter von manchen e<strong>in</strong>e direkte oder <strong>in</strong>direkte<br />
Bezahlung (Erwerb e<strong>in</strong>es eigenen Rentenanspruchs) der Hausfrauenarbeit<br />
verstanden.<br />
Es soll aber nicht übersehen werden, daß diejenigen, die sich auf diesen Gesichtspunkt<br />
konzentrieren, durchaus unterschiedliche Ziele damit verfolgen.<br />
So geht es den e<strong>in</strong>en bei der Aufwertung der Haus- <strong>und</strong> Familienarbeit um<br />
e<strong>in</strong>en Schritt zur Aufhebung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung, der<br />
nur durch f<strong>in</strong>anzielle <strong>und</strong> rechtliche Anreize befördert werden kann.<br />
Die gleiche Forderung nach e<strong>in</strong>er gesellschaftlichen Aufwertung der Haus<strong>und</strong><br />
Familienarbeit wird aber auch von anderen erhoben, um damit die geschlechtsspezifische<br />
Arbeitsteilung zu sichern. Ihr Ziel besteht dar<strong>in</strong>, die<br />
Arbeit von Müttern <strong>und</strong> Hausfrauen so aufzuwerten, daß diese dann nicht<br />
mehr auf den Arbeitsmarkt drängen müssen.<br />
Widerstand gegenüber e<strong>in</strong>er stärkeren Wahrnehmung von Frauen<strong>in</strong>teressen<br />
im gesellschaftlichen Diskurs wird von e<strong>in</strong>igen E<strong>in</strong>gaben formuliert, die<br />
durchweg von E<strong>in</strong>zelpersonen stammen <strong>und</strong> zwar von Männern. In ihnen<br />
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