Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...
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diesem Instrument könne dem Anliegen des Umweltschutzes marktgerecht<br />
entsprochen werden. In e<strong>in</strong>e ähnliche Richtung zielt die Etablierung „ehrlicher<br />
Preise“, also die Verteuerung energie<strong>in</strong>tensiver Produktion von Gütern.<br />
Der l<strong>in</strong>earem Fortschritts- <strong>und</strong> Wachstumsdenken verschriebenen Marktökonomie<br />
wird e<strong>in</strong> anderes Denkmodell gegenübergestellt: die Kreislauf -<br />
wirtschaft mit zirkulären Produktionsabläufen <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>geren Stoffe<strong>in</strong>sät -<br />
zen. Auch diese E<strong>in</strong>schätzung ragt aus der Menge der E<strong>in</strong>gaben hervor: offensichtlich<br />
sieht „man“ immer deutlicher e<strong>in</strong>en Widerspruch zwischen<br />
ökonomischem Wachstum <strong>und</strong> ökologischer Qualitätssicherung. Zum Teil<br />
wird sogar von e<strong>in</strong>er bedrohlichen Spirale aus E<strong>in</strong>kommen, Konsum <strong>und</strong><br />
Naturzerstörung gesprochen, die man vor allem durch e<strong>in</strong>e Lebenshaltung<br />
des „Gebens“ <strong>und</strong> „Teilens“ überw<strong>in</strong>den könne.<br />
Hier ist man dann auf der Verhaltensebene des Alltagshandelns gelangt, <strong>und</strong><br />
auch dazu äußern sich viele Statements. So votiert man etwa für e<strong>in</strong>e umfassende<br />
Änderung der Ernährungsweisen, für e<strong>in</strong>e Intensivierung ökologischer<br />
Erziehung an den Schulen, für e<strong>in</strong> bewußteres Kaufverhalten, für neue<br />
Gewohnheitsbildungen im öffentlichen Umgang oder für e<strong>in</strong>e stärkere Akzeptanz<br />
ökologischer Landwirtschaft.<br />
An die Kirchen richtet sich die große Erwartung, das gesellschaftliche Bewußtse<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> die Richtung nachhaltigen Wirtschaftens bee<strong>in</strong>flussen zu können.<br />
Mit ihrem Ansatz e<strong>in</strong>er schöpfungstheologisch f<strong>und</strong>ierten Öko-Ethik<br />
sollen die Kirchen vor allem e<strong>in</strong>en Beitrag zur denkerischen Bewältigung<br />
der Probleme leisten. Allerd<strong>in</strong>gs muß e<strong>in</strong>e glaubwürdige Praxis diesen Beitrag<br />
f<strong>und</strong>ieren: gerade der Raum der Kirchen soll zum „Experimentierfeld“<br />
ökologisch verantworteten Handelns (. . . Bauens, Gestaltens, Feierns, Freizeiterlebens<br />
. . .) werden.<br />
Als wichtiges Fazit ist festzuhalten: die ökologische <strong>und</strong> soziale Frage wer -<br />
den größtenteils getrennt vone<strong>in</strong>ander diskutiert, oft sogar auf Kosten der<br />
jeweils anderen Dimension. Das heißt: Maßnahmen zum Schutz der ökologischen<br />
Ressourcen werden oft ohne reflektierte Rücksichtnahme auf die<br />
sozialen Folgekosten diskutiert <strong>und</strong> umgekehrt. Daß allgeme<strong>in</strong> das Bewußtse<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> das Selbstvertrauen <strong>in</strong> die eigenen strategischen Fähigkeiten bei sozialem<br />
„Brennstoff“ größer ist als bei ökologischem, kann aufgr<strong>und</strong> der<br />
Themenpriorität im Diskussionspapier (Arbeit, Familie, Soziale Sicherung)<br />
nicht verw<strong>und</strong>ern. Hier ist für den künftigen Diskussionsprozeß e<strong>in</strong>e stärkere<br />
Integration der ökologischen Thematik e<strong>in</strong>zufordern.<br />
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