Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...
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che sonst von niemandem mehr was erwarten. Und da denke ich, s<strong>in</strong>d wir<br />
im Wort, <strong>und</strong> das heißt, da müssen wir deutlich sagen, daß soziale Sicherheit<br />
<strong>und</strong> soziale Gerechtigkeit <strong>in</strong>sbesondere weder kostenlos noch<br />
kostenneutral zu haben s<strong>in</strong>d. Da müssen wir deutlich sagen, wenn das Ziel<br />
ist soziale Gerechtigkeit, dann müssen wir deutlich sagen, daß es da, re<strong>in</strong><br />
f<strong>in</strong>anziell gesehen, Verlierer <strong>und</strong> Gew<strong>in</strong>ner geben muß. Und re<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anziell<br />
gesehen, werden die Verlierer die se<strong>in</strong>, die heute feste, gut bezahlte Arbeitsplätze<br />
haben, E<strong>in</strong>kommen aus Tantiemen oder sonstigen Leistungen,<br />
<strong>und</strong> die Gew<strong>in</strong>ner müssen die Personengruppen se<strong>in</strong>, über die wir jetzt geredet<br />
haben. Und das sage ich ganz offen. Ich werde zu denen gehören, die<br />
f<strong>in</strong>anziell bezahlen müssen. Und ich kann das auch. Ich b<strong>in</strong> nicht Rockefeller,<br />
aber wenn me<strong>in</strong> Bruder, der vier schulpflichtige K<strong>in</strong>der hat <strong>und</strong> als Maurer<br />
mit e<strong>in</strong>em guten St<strong>und</strong>enlohn arbeitet, im Gr<strong>und</strong>e genommen Anspruch<br />
auf Sozialhilfe hat, dann ist was faul <strong>in</strong> dieser Gesellschaft, dann ist der<br />
Reichtum, die Arbeit <strong>und</strong> das E<strong>in</strong>kommen falsch verteilt, <strong>und</strong> das müssen<br />
wir <strong>in</strong> dem Wort deutlich machen. Wir müssen uns zum Sprachrohr für die<br />
machen, die im Augenblick <strong>in</strong> der politischen Diskussion ke<strong>in</strong>e Lobby haben.<br />
Das ist e<strong>in</strong>e vornehme Aufgabe, die wir als Kirche wahrnehmen müssen.<br />
Und dazu möchte ich wirklich ermuntern, daß wir das tun.<br />
Dr. Werner Remmers<br />
Ich habe jetzt hier noch e<strong>in</strong>e Wortmeldung von Herrn Reuter.<br />
Dr. Norbert Reuter<br />
Me<strong>in</strong>e Bemerkung paßt eigentlich ganz gut hier re<strong>in</strong>. Der Konsultationsprozeß<br />
<strong>und</strong> auch das, was wir heute morgen gehört haben, läuft ja eigentlich<br />
unter der Prämisse ab, daß die F<strong>in</strong>anzierungsspielräume <strong>in</strong> Deutschland<br />
kle<strong>in</strong>er werden <strong>und</strong> daß es deswegen eigentlich auch ganz notwendig <strong>und</strong><br />
logisch ist, daß an vielen Ecken gespart werden muß. Die Frau R<strong>in</strong>ke hat das<br />
auf kommunaler Ebene sehr deutlich gemacht. Dort bestehen die F<strong>in</strong>anzierungszwänge<br />
<strong>und</strong> auch für die Kirche ist das sicherlich e<strong>in</strong>e sehr erfahrbare<br />
Wahrheit. Nur, was mich auf der anderen Seite irritiert, ist, wenn man sich<br />
die volkswirtschaftlichen Daten ansieht, dann ist es e<strong>in</strong>fach so, daß <strong>in</strong><br />
Deutschland <strong>in</strong> der Vergangenheit noch nie e<strong>in</strong> so großes Sozialprodukt pro<br />
Kopf erwirtschaftet worden ist wie etwa 1995 gegenüber 1980, um das noch<br />
mal deutlich zu machen. Gegenüber 1980 ist das Sozialprodukt pro Kopf <strong>in</strong>klusive<br />
der neuen B<strong>und</strong>esbürger <strong>in</strong> den neuen B<strong>und</strong>esländern um 10 %<br />
höher als noch 1980. Deswegen ist es mir nicht ganz e<strong>in</strong>leuchtend, von die-<br />
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