Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...
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das Arbeitslosenhilfegesetz verabschiedet worden ist. Das bedeutet, daß die<br />
Arbeitslosenhilfe pauschal jährlich gekürzt wird. Je länger die Arbeitslosigkeit<br />
dauert, desto mehr werden diejenigen, die von der Arbeitslosigkeit<br />
betroffen s<strong>in</strong>d, zu sparen gezwungen. Uns geht es hier um Wege aus der<br />
Arbeitslosigkeit. Und ich denke, das muß auch von dieser Veranstaltung<br />
sozusagen <strong>in</strong> Richtung der Arbeitslosen zum Ausdruck kommen, durch gesetzliche<br />
Regelung darf die Belastbarkeit, die Leidensfähigkeit der Arbeitslosen<br />
nicht weiterh<strong>in</strong> getestet werden. Ich glaube, daß es hier ganz entscheidend<br />
ist, wirklich Ermutigung auszusprechen. Denn Arbeitslose s<strong>in</strong>d<br />
Menschen, die arbeiten wollen, die leistungsbereit s<strong>in</strong>d. Und darum me<strong>in</strong>e<br />
ich, daß es wichtig ist, an dieser Stelle zunächst e<strong>in</strong>mal ihre Leistungsbereitschaft,<br />
ihre Eigenverantwortung zu sehen. Und nichts ist schlimmer, als<br />
daß Menschen von vornhere<strong>in</strong> eigentlich nur im Mißbrauchsverdacht gesehen<br />
werden. Darum e<strong>in</strong> Signal der Ermutigung aus dieser Veranstaltung an<br />
die Arbeitslosen.<br />
P. Prof. Dr. Anton Rauscher<br />
Ich hoffe, daß wir hier nicht h<strong>in</strong>ter das Bündnis für Arbeit zurückfallen. Ich<br />
glaube nämlich, daß das Bündnis für Arbeit e<strong>in</strong>es erreicht hat, daß zum<br />
ersten Mal beide, Sozialpartner <strong>und</strong> die Regierung, an e<strong>in</strong>em Strang ziehen.<br />
Und zweitens, daß das Bündnis für Arbeit bereit war, ganz konkret zu fragen,<br />
was müssen jetzt für Schritte getan werden, damit wir der Arbeitslosigkeit<br />
wirklich entgegenwirken. Ich me<strong>in</strong>e, dieser Realismus <strong>und</strong> diese<br />
Geme<strong>in</strong>samkeit ist jetzt wirklich notwendig. Nicht etwa die Wiederauflegung<br />
der Debatte über systemverändernde Elemente. Ich halte das für<br />
falsch.<br />
Ich halte es auch nicht für richtig, wenn gesagt wird, soziale Marktwirtschaft<br />
sei im Gr<strong>und</strong>e auf re<strong>in</strong>es Wirtschaftswachstum angelegt. Wenn wir<br />
uns zurücker<strong>in</strong>nern, die es erlebt haben, nach 45, dann war das erste e<strong>in</strong>e <strong>gerechte</strong><br />
Versorgung der ganzen Bevölkerung. Das war das eigentliche Ziel,<br />
das Wachstum kam dann <strong>in</strong> den 60er Jahren h<strong>in</strong>zu. Insofern me<strong>in</strong>e ich<br />
schon, sollten wir trennen zwischen dem, was additiv h<strong>in</strong>zugekommen ist<br />
<strong>und</strong> was die eigentlichen Gr<strong>und</strong>lagen betrifft.<br />
Und <strong>in</strong> diesem Zusammenhang möchte ich h<strong>in</strong>weisen auf systembed<strong>in</strong>gte<br />
Fehlentwicklungen etwa im Umweltbereich <strong>und</strong> im Armutsbereich. Da<br />
kann man sehr unterschiedlicher Me<strong>in</strong>ung se<strong>in</strong>. Ich er<strong>in</strong>nere daran, wo s<strong>in</strong>d<br />
heute eigentlich die schlimmsten Belastungen der Umwelt? Wo? Ich brauche<br />
hier nicht weiter auszuholen. Und ich muß auch h<strong>in</strong>zufügen im H<strong>in</strong>blick<br />
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