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Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

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übernehmen, aber nicht alle<strong>in</strong>e. Sie haben e<strong>in</strong> Recht auf ,<strong>in</strong>dividuelle<br />

Fre<strong>und</strong>schaft‘ <strong>und</strong> auf ,strukturelle Fre<strong>und</strong>schaft‘. D. h. sie brauchen sowohl<br />

Personen, denen sie vertrauen können, als auch e<strong>in</strong>e Gesellschaft, die ihnen<br />

vertraut <strong>und</strong> Ehrgeiz für sie hat. Die persönlichen Engagements an der Seite<br />

der Armen müssen Kreise ziehen <strong>und</strong> die Gesellschaft immer wieder auf<br />

den Weg der Menschenwürde br<strong>in</strong>gen, zu dem sie sich verpflichtet hat. Gerade<br />

unser Volk, <strong>in</strong> dem zu Unzeiten das Wort „unwertes Leben“ sogar anderen<br />

Völkern praktisch aufgezwungen wurde, gew<strong>in</strong>nt, <strong>in</strong>dem es die Würde<br />

der Ärmsten untrennbar mit se<strong>in</strong>er eigenen Würde fördert.“<br />

Zur Diskussion über die Marktwirtschaft wurde Widersprüchliches genannt.<br />

„Uns verb<strong>in</strong>det das geme<strong>in</strong>same Ziel. E<strong>in</strong> Prozent Armut ist zuviel.<br />

Bei ihrer Bekämpfung s<strong>in</strong>d das Wirtschaftliche <strong>und</strong> das Soziale <strong>in</strong>terdependent.<br />

Die F<strong>in</strong>anzierbarkeit ist nun e<strong>in</strong>mal unsere Realität, <strong>und</strong> wir dürfen<br />

nicht nur von der Umverteilung des Kuchens reden. Der Ansatz von der<br />

Struktur muß se<strong>in</strong>, aber kann nicht zur Infragestellung der Marktwirtschaft<br />

führen, sondern ihr Flexibilität abfordern.“ „Nicht jeder Volkswirt ist e<strong>in</strong><br />

Diener des Kapitalismus. Wir sollten nicht mit Fe<strong>in</strong>dbildern arbeiten. Für<br />

uns Kirchen gilt die Frage, wo wir uns verpflichtet fühlen, denn <strong>in</strong> unseren<br />

Dienstleistungen werden manche über- <strong>und</strong> andere unterversorgt. Bei unserer<br />

Option ist das Wichtigste, daß es e<strong>in</strong>e ,Option für Teilhabe‘ wird.“ „Der<br />

Konsenskapitalismus <strong>in</strong> der BRD zerbricht unter den Bed<strong>in</strong>gungen der Globalisierung.<br />

Durch sie geht das Soziale der Marktwirtschaft kaputt.“ „Armut<br />

ist e<strong>in</strong>e soziale <strong>und</strong> ökonomische Frage. Aus dem Papier der Kirchen darf<br />

ke<strong>in</strong>e Drohbotschaft gemacht werden. Sie müssen die Armen erreichen mit<br />

ihrem Papier <strong>und</strong> mit ihnen als Gottesk<strong>in</strong>der Lösungen suchen.“<br />

Schließlich e<strong>in</strong>igten sich die Teilnehmer auf die Neuformulierung ihres The -<br />

mas mit folgenden Argumenten:<br />

„,Option für die Armen‘ kommt von der Befreiungstheologie <strong>und</strong> ist e<strong>in</strong><br />

Signal. Wir brauchen dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>e Befreiungstheologie für Europa.“ Es<br />

wurde gesagt, der Begriff sei e<strong>in</strong>geführt <strong>und</strong> zeige den Wechsel der<br />

Blickrichtung, aber auch, Befreiungstheologie sei für viele e<strong>in</strong> unbekannter<br />

Begriff, weshalb er um die H<strong>in</strong>weise auf Gerechtigkeit <strong>und</strong> Teilhabe ergänzt<br />

werden müsse. Der Ausdruck ,Option für die Armen‘ sei beizubehalten,<br />

weil er zeige, daß die Kirchen den Bedürftigen <strong>und</strong> Benachteiligten Vorrang<br />

geben, weil er sowohl die strukturellen Fragen als auch die Hoffnung für das<br />

Individuum aufzeige. Dies sei entscheidend, denn „Wir haben e<strong>in</strong>e Option<br />

nicht wegen der Theologie, sondern wegen der Menschen.“<br />

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