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Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

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Das dritte. Dazu gehört, daß wir auch systemkritische Fragen stellen müssen.<br />

Der vorliegende Text ist sehr stark systemimmanent ausgerichtet <strong>und</strong><br />

beschreibt dann Ursachen <strong>und</strong> Folgen dieser Krise unserer Gesellschaft. Mit<br />

der Arbeitslosigkeit hängen alle anderen Fragen zusammen, die von Wettbewerb,<br />

von Wirtschaft, von geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung, von<br />

un<strong>gerechte</strong>r Verteilung, von Lebenschancen, von Arm <strong>und</strong> Reich, bis zu den<br />

globalen Fragen. Ich denke mal, daß wir so mutig se<strong>in</strong> sollten, was die Kirchen<br />

schon geäußert haben auf katholischer Seite, das Konzil Gaudium et<br />

spes, 30 Jahre alt dieser Konzilbeschluß, sagt deutlich, die Kirche <strong>und</strong> ich<br />

nehme an, die Kirchen, wir können das erweitern, s<strong>in</strong>d gr<strong>und</strong>sätzlich nicht<br />

an e<strong>in</strong> bestimmtes politisches <strong>und</strong> wirtschaftliches System geb<strong>und</strong>en. Und<br />

das zweite ist, Nell-Breun<strong>in</strong>g, den man <strong>in</strong> diesem Hause bei dieser Gelegenheit<br />

ja auch mal erwähnen kann, hat schon gesagt, die Gefahr ist, daß<br />

das, was wir heute als sogenannte soziale Marktwirtschaft beschreiben, lediglich<br />

e<strong>in</strong> sozial temperierter Kapitalismus ist. Viele Menschen fragen,<br />

wird die Kirche was sagen zu den globalen Steuerungsprozessen? Wir haben<br />

das gestern diskutiert. Hat die Politik, auch die nationale Politik überhaupt<br />

noch Steuerungs- <strong>und</strong> Korrekturmöglichkeiten?<br />

Und das letzte, Pater Rauscher, ich muß das sagen, auch wir müssen Gewissenserforschung<br />

betreiben. Wir müssen hier überlegen, wie gehen wir<br />

mit Aussagen um, die so <strong>in</strong> die Nähe dessen reichen, was die F.D.P. beschreiben<br />

würde mit Eigenverantwortung. Die Arbeitslosen sollten ermutigt<br />

werden, Arbeit zu suchen <strong>und</strong> anzunehmen, auch wenn sie nicht den beruflich<br />

erworbenen Standards entspricht <strong>und</strong> der Verdienst ger<strong>in</strong>ger ist. Was sagen<br />

dazu die 4,2 Mio. Arbeitslosen, nur die offiziell registrierten? Wir sollten<br />

vorsichtig se<strong>in</strong> mit solchen Aussagen.<br />

Dr. Henn<strong>in</strong>g Schierholz<br />

E<strong>in</strong>e kurze Frage an die Regierungsbank <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Bitte. Ich habe die Frage,<br />

ob es bei dem Titel von Konsultationsprozeß <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>samem Wort bleiben<br />

soll: „Zur wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Lage <strong>in</strong> Deutschland“. Ich habe<br />

den E<strong>in</strong>druck, daß es sich hier um e<strong>in</strong> Sozialwort, konzentriert auf<br />

Deutschland, gehandelt hat <strong>und</strong> me<strong>in</strong>e Erwartung ist, daß wir als Kirchen<br />

<strong>in</strong>sbesondere auch zu wirtschaftlichen Fragen, zu Gr<strong>und</strong>satzfragen unseres<br />

Wirtschaftssystems, die stehen hier zur Debatte, auch Stellung nehmen. Und<br />

die Bitte ist, daß der dialogische Charakter von Prozeß <strong>und</strong> Wort <strong>in</strong>sbesondere<br />

mit Betroffenen <strong>und</strong> Verantwortungsträgern <strong>in</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Gewerkschaften<br />

stärker zum Ausdruck kommt.<br />

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