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Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

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Barbara R<strong>in</strong>ke<br />

Me<strong>in</strong>e sehr verehrten Damen <strong>und</strong> Herren, ich will aus me<strong>in</strong>er Sicht noch e<strong>in</strong>ige<br />

mir wichtig ersche<strong>in</strong>ende Punkte beitragen. Ich schicke voraus, daß ich<br />

hier <strong>in</strong> zweifacher Funktion stehe, zum e<strong>in</strong>en für das Präsidium der Synode<br />

der EKD, zum anderen als schlichte Teilnehmer<strong>in</strong> des Konsultationsprozesses<br />

mit e<strong>in</strong>igen Schwierigkeiten mit dem, was wir <strong>in</strong> der Diskussionsgr<strong>und</strong>lage<br />

lesen konnten. Ich b<strong>in</strong> Oberbürgermeister<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Stadt <strong>in</strong> Ostdeutschland.<br />

Und an dem, was mich <strong>in</strong> dieser Funktion beschäftigt, muß ich<br />

entsprechend auch das messen, was wir hier sagen <strong>und</strong> worum es hier geht.<br />

Und daran will (!) ich es auch messen.<br />

Ich freue mich sehr darüber, daß sich die Kirche wieder mit den Menschen<br />

auf den Weg begibt. Ich habe <strong>in</strong> den ersten Jahren nach der Wiedervere<strong>in</strong>igung<br />

zu me<strong>in</strong>em Bedauern immer wieder feststellen müssen, daß die Kirche<br />

zu sehr mit sich selbst beschäftigt war. Diese Diskussionsgr<strong>und</strong>lage „Zur<br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Lage <strong>in</strong> Deutschland“ <strong>und</strong> der Konsultationsprozeß<br />

aber s<strong>in</strong>d genau der <strong>Aufbruch</strong>, den wir brauchen. Die Kirche nimmt<br />

sich damit der Nöte der Menschen an. Sie geht mit ihnen auf ihrem Weg.<br />

Und so erhoffe ich auch von diesem Papier, daß es Möglichkeiten eröffnet,<br />

sich geme<strong>in</strong>sam auf e<strong>in</strong>en Veränderungsweg zu machen.<br />

Ich hoffe, es bleibt nicht folgenlos. Zur wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Lage<br />

<strong>in</strong> Deutschland <strong>und</strong> zu den Fragen des Sozialstaates hat es so viele Papiere<br />

gegeben. Bei mir trafen <strong>in</strong> der Woche wahre Stöße e<strong>in</strong> von Papieren, die<br />

wahns<strong>in</strong>nig <strong>in</strong>teressant <strong>und</strong> gut s<strong>in</strong>d. Aber 99% davon s<strong>in</strong>d folgenlos. Ich<br />

wünsche mir deshalb, daß dieses Papier mit se<strong>in</strong>en vielen guten Anregungen<br />

nicht folgenlos bleibt. Ich wünsche mir auch, daß es <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de<br />

am Ort hoffentlich ökumenisch besprochen <strong>und</strong> diskutiert wird, <strong>und</strong> daß<br />

sich die Christen <strong>in</strong> Nordhausen Gedanken darüber machen, was wir an unserem<br />

Ort mit diesem Papier tun können. Es soll sich auch hier auswirken<br />

<strong>und</strong> nicht folgenlos bleiben. Ich hoffe auch, daß das Papier für viele Christen<br />

e<strong>in</strong> Handlungsrahmen se<strong>in</strong> kann, e<strong>in</strong> Handlungsrahmen, um den Alltag<br />

zu bestehen, e<strong>in</strong> Handlungsrahmen für alle, die Arbeit haben, aber auch für<br />

die, die arbeitslos s<strong>in</strong>d.<br />

Auf e<strong>in</strong>en wichtigen Punkt will ich besonders zu sprechen kommen. Die<br />

Diskussionsgr<strong>und</strong>lage geht auch auf den Vere<strong>in</strong>igungsprozeß e<strong>in</strong>. Zunächst<br />

e<strong>in</strong>mal will ich voraussschicken: Wir haben <strong>in</strong> der alten DDR etwas Altes<br />

aufgegeben <strong>und</strong> ich denke, darüber s<strong>in</strong>d alle froh. Aber wir haben mit der<br />

Vere<strong>in</strong>igung auch etwas Altes übernommen. Und das hat ke<strong>in</strong>er von uns geahnt,<br />

daß wir damit <strong>in</strong> alte Verhaltensmuster h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gekrochen s<strong>in</strong>d, die sich<br />

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