Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

auf die Armut, es ist sicher so, die Aufgabe ist immer größer, als was wir je
erreicht haben werden. Auf der anderen Seite möchte ich doch bitten, mir zu
sagen, wo denn Armut strukturell und personell, wo der besser begegnet
werden kann. Diese Konkretheit auch aus den Erfahrungen, die scheint mir
dringend notwendig, wenn die Kirche glaubwürdig die Menschen von heute
erreichen will. Wenn ich darüber hinaus ein kurzes Wort zur Familie sagen
darf.
Dr. Werner Remmers
Wollen wir es nicht lieber so machen, daß wir das zu dem Block Familie
nehmen, weil wir sonst das zu sehr mengen. Danke schön. Herr Greitemann
und dann Herr Jansen.
Dr. Günter Greitemann
Darf ich kurz zur Arbeit sagen, daß Arbeit mehr als Erwerbsarbeit ist. Und
daß Erwerbsarbeit auch nicht nur abhängig beschäftigte Erwerbsarbeit ist,
wie es in dem bisherigen Entwurf abgehandelt war. Zum erwerbswirtschaftlichen
Bereich zählen ganz wesentlich die Freiberufler, die Gewerbetreibenden
und auch die Landwirte. Was die Arbeit außerhalb der Erwerbsarbeit
betrifft, ist zu denken an die private Hausarbeit und die ehrenamtliche
Arbeit. Es wäre mit der Minderschätzung der öffentlichen Haushalte nie so
weit gekommen, wenn dem nicht die Minderschätzung des privaten Haushalts
vorhergegangen wäre. Und es wird beides sich nicht ohne einander
wieder aus dieser Misere herausführen lassen.
Im Zusammenhang mit der Arbeit ist ganz wesentlich zu sehen das Wohnen.
Im Entwurf ist nur von den Mietwohnungen die Rede. Es ist aber noch bedeutsamer
das Wohnungseigentum, das ist eigentlich anzustreben, da hat die
Kirche rühmliche Schrittmacher in ihren kirchlichen Siedlungswerken. Davon
sollte in der gebotenen Ausführlichkeit und in zentraler Stellung die
Rede sein.
Leo Jansen
Ich plädiere dafür, daß wir gerade als Kirchen einen visionären Beitrag zum
Bündnis für Arbeit leisten müssen. Das Bündnis für Arbeit ist noch nicht da.
Das 50-Punkte-Programm scheint mir noch keine Antwort auf das Angebot
der Gewerkschaften zu sein. Die Gewerkschaften selbst – glaube ich –
157