Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...
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Barmherzigkeit zum Systemelement werden, daß sie <strong>in</strong> Mechanismen, <strong>in</strong><br />
Strukturen übersetzt werden. Und das ist <strong>in</strong> der Tat etwas, was wir hier e<strong>in</strong>klagen,<br />
gestern sehr stark e<strong>in</strong>gefordert haben. Ich möchte aber auf e<strong>in</strong>en<br />
Punkt aufmerksam machen, der dabei nicht <strong>in</strong> Vergessenheit geraten darf.<br />
Über die Strukturen <strong>und</strong> Mechanismen h<strong>in</strong>aus braucht es e<strong>in</strong>e moralische<br />
Kraft all derer, die <strong>in</strong> diesem System tatsächlich handeln. Ob als Arbeitnehmer,<br />
als Arbeitgeber, ganz egal wo. Ich denke, daß Geme<strong>in</strong>s<strong>in</strong>n über das,<br />
was Strukturen leisten können h<strong>in</strong>aus, tagtäglich gefordert ist. Ich glaube,<br />
ohne daß ich mich als Kirche <strong>in</strong> diese Ecke von Wertsetzungen, Wertbegründung<br />
abdrängen lassen will, daß das e<strong>in</strong>e bleibende <strong>und</strong> dr<strong>in</strong>gliche Aufgabe<br />
gerade der Kirchen <strong>und</strong> Christen ist, an diesem Punkt dafür zu sorgen,<br />
daß der Geme<strong>in</strong>s<strong>in</strong>n <strong>in</strong> unserem Lande nicht stirbt, sondern stark bleibt <strong>und</strong><br />
wächst.<br />
Dr. Werner Remmers<br />
Danke schön, Herr Dr. Barth. Me<strong>in</strong>e Damen <strong>und</strong> Herren, s<strong>in</strong>d Sie damit e<strong>in</strong>verstanden,<br />
wenn ich jetzt noch e<strong>in</strong>e Wortmeldung aufrufe speziell zu Arbeit,<br />
Arbeitsmarkt <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit? Und daß wir dann noch e<strong>in</strong>en<br />
Schritt weitergehen, zumal sich zum Abschluß auch Bischof Homeyer noch<br />
mal zu dem Komplex Arbeit äußern möchte <strong>und</strong> ich ihn dann zwischendurch<br />
drannehme, denn sonst können wir die anderen Punkte, die hier<br />
noch aufgelaufen s<strong>in</strong>d, also auch Ökologie, Armut, darauf ist ja gerade auch<br />
von Herrn Dr. Barth zu Recht h<strong>in</strong>gewiesen worden, nicht mehr aufrufen.<br />
S<strong>in</strong>d Sie damit e<strong>in</strong>verstanden? Also dann bitte ich noch Herrn Feiler, das<br />
Wort zu nehmen, <strong>und</strong> dann gebe ich Herrn Bischof Homeyer das Wort <strong>und</strong><br />
dann gehen wir zu den weiteren Punkten.<br />
Anton Feiler<br />
Ich möchte die Feststellung machen, daß die Summe der betriebswirtschaftlichen<br />
Politik der deutschen Unternehmen nicht gleich der Summe der<br />
staatlichen Volkswirtschaftspolitik ist <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong>e Antwort versuchen<br />
auf die Frage, was ist denn soziale Marktwirtschaft. Ich zitiere Ludwig Erhardt:<br />
für Erhardt ist der Verbraucher, <strong>und</strong> das ist jeder vom Baby bis zum<br />
Greis, vom Obdachlosen bis zum Nobelpreisträger, vom Ärmsten bis zum<br />
Reichsten derjenige, dem die Volkswirtschaft zu dienen hat. Dadurch, daß<br />
sie wirklich allen zu dienen hat, auch den Nichtarbeithabenden, ohne Rücksicht<br />
auf partikulare Interessen, verdient diese Marktwirtschaft die Bezeichnung<br />
sozial. E<strong>in</strong>en Satz dazu als Vergleich: wie es fast unangefochten e<strong>in</strong>en<br />
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