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Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

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Zusammenfassung der vorläufigen Ergebnisse<br />

aus Stellungnahmen zum Konsultationsprozeß 5<br />

„Wo kommen die ganzen K<strong>in</strong>der her, die die Heime füllen? Warum verfallen<br />

so viele Jugendliche den Drogen? Welche Summen müssen aufgebracht<br />

werden, um dieses Elend zu mildern? E<strong>in</strong>e ungeheure Belastung für die Gesellschaft,<br />

alle<strong>in</strong> schon f<strong>in</strong>anziell gesehen, die ihre Ursache vorwiegend<br />

oder sogar alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Familienverhältnissen hat.“<br />

Die Zeiten s<strong>in</strong>d unruhig. Das Interesse konzentriert sich auf die Familie –<br />

als Hort von Sehnsüchten <strong>und</strong> als Gr<strong>und</strong> zu Sorgen. Die Krise <strong>in</strong> Staat <strong>und</strong><br />

Gesellschaft ist im Kern e<strong>in</strong>e Krise der Familie. Die Familie versagt dabei,<br />

K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche <strong>in</strong> die Gesellschaft zu <strong>in</strong>tegrieren. Nicht, daß die<br />

Familie wieder <strong>in</strong> Verruf geraten wäre, wie <strong>in</strong> den 70er Jahren, als die Familie<br />

als Ursache von fast allem galt, was dem e<strong>in</strong>zelnen mißlang oder worunter<br />

er litt. Als man sich aus der Umklammerung der Familie zu lösen<br />

suchte. Eher im Gegenteil: Als primäre, soziale Gruppe, als Vermittlungs<strong>in</strong>stanz<br />

zwischen Individuum <strong>und</strong> Gesellschaft, die die biologische, soziale,<br />

kulturelle <strong>und</strong> ökonomische Reproduktion der Bevölkerung leiste <strong>und</strong> es<br />

gleichzeitig gestatte, relativ gefahrlos Individualität zu wagen, sche<strong>in</strong>t sie<br />

unentbehrlich <strong>und</strong> unersetzbar. Das bestätigen die E<strong>in</strong>gaben zum Konsultationsprozeß.<br />

Der entsprechende Absatz aus dem Impulstext (56), – der die Familie als<br />

den zentralen Ort beschreibt, an dem die personale Entfaltung von K<strong>in</strong>dern<br />

geschieht, soziale Verantwortung <strong>und</strong> Solidarität gr<strong>und</strong>gelegt, gelehrt <strong>und</strong><br />

gelernt wird, an dem Erfahrungen <strong>und</strong> Traditionen weitergegeben werden,<br />

wo der Wert der Geme<strong>in</strong>schaft, Liebe <strong>und</strong> Vertrauen erfahren werden können<br />

– würde entsprechend nur Zustimmung erfahren, wäre er als Konditionalsatz<br />

formuliert. Das alles kann Familie leisten. Sie würde es leisten unter<br />

bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen. Nur: Die Verhältnisse, die s<strong>in</strong>d nicht so.<br />

Den nahezu ungebrochen hohen Erwartungen an die Familie, Garant für <strong>in</strong>dividuelles<br />

Glück <strong>und</strong> gesellschaftliche <strong>Zukunft</strong> zu se<strong>in</strong>, steht die Erfahrung<br />

e<strong>in</strong>er gesellschaftlichen Praxis gegenüber, <strong>in</strong> der Familien h<strong>und</strong>erttausendfach<br />

am Alltag scheitern. Auf der e<strong>in</strong>en Seite die wiederholte Beteuerung,<br />

wie wichtig es für e<strong>in</strong>e Gesellschaft sei, daß K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihr aufwachsen, was<br />

5 Die vorläufige E<strong>in</strong>schätzung berruht auf der Auswertung etwa der Hälfte der Stellungnah-<br />

men.<br />

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