Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...
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Eva Welskopp-Deffaa<br />
Also ich gehöre nicht zu den Vätern der sozialen Marktwirtschaft. Deshalb<br />
habe ich mich eben zu dem Punkt nicht gemeldet. Ich würde aber gerne, <strong>und</strong><br />
ich fände es schön, wenn wir alle zu Müttern der ökologischen <strong>und</strong> sozialen<br />
Marktwirtschaft werden könnten. Was ich darunter me<strong>in</strong>e, kann ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
M<strong>in</strong>ute nur skizzieren. Ich me<strong>in</strong>e, die <strong>Zukunft</strong> der Arbeit hängt entscheidend<br />
von der <strong>Zukunft</strong> unserer Wirtschaft ab <strong>und</strong> unsere Wirtschaft kann nur<br />
zukunftsfähig se<strong>in</strong>, wenn sie das Netzwerk der sie tragenden Natur wirklich<br />
ernst nimmt <strong>und</strong> nicht zerstört. Für me<strong>in</strong> Verständnis relativ visionär ist aus<br />
dem kirchlichen Raum als Entwurf, wie e<strong>in</strong>e solche zukunftsfähige Wirtschaft<br />
aussehen könnte, die Studie „<strong>Zukunft</strong>sfähiges Deutschland“, <strong>in</strong> Auftrag<br />
gegeben von Misereor. Wir haben darüber <strong>in</strong> der Arbeitsgruppe gesprochen.<br />
Natürlich gibt es auch hier Kritik im Detail. Der schöne generelle<br />
Entwurf besteht aber dar<strong>in</strong>, daß man sagt, der arbeitssparende technische<br />
Fortschritt der letzten 150 Jahre muß ersetzt werden durch e<strong>in</strong>en ressourcensparenden<br />
technischen Fortschritt. Wir können nicht weiter Arbeitende<br />
freisetzen, wir müssen Natur freisetzen. Und ich glaube, daß da die Kirchen<br />
konkreter gefordert s<strong>in</strong>d, als wir das me<strong>in</strong>en, wenn wir das so theoretisch<br />
hören. Deswegen habe ich eben auch geklatscht, als jemand über die Wiederbelebung<br />
des Genossenschaftsgedankens sprach. Ich könnte mir denken,<br />
daß das, was <strong>in</strong> der Studie genannt wird, geme<strong>in</strong>same Nutzung von Gütern,<br />
Rasenmäher, Hochdruckre<strong>in</strong>iger, Autos, durchaus von kirchlichen Ökogenossenschaften<br />
angeregt, vorangetrieben werden könnte. Wenn wir uns <strong>in</strong><br />
diesem S<strong>in</strong>ne ganz konkret der Ökologiebewegung an die Spitze stellen<br />
würden, dann würden wir konkret <strong>und</strong> visionär zugleich, <strong>und</strong> das könnte<br />
me<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Beitrag für das zukünftige Papier se<strong>in</strong>.<br />
Oberkirchenrät<strong>in</strong> Heidrun Tempel<br />
Ja, angesichts des Verlaufs der Veranstaltung <strong>und</strong> eigentlich auch der E<strong>in</strong>gaben<br />
seit dem Beg<strong>in</strong>n des Prozesses ist deutlich, welches wirklich die Fragen<br />
s<strong>in</strong>d, die die Gesellschaft bewegen, die diejenigen <strong>in</strong> den Kirchen bewegen,<br />
die daran arbeiten. Aber me<strong>in</strong> Votum an dieser Stelle kurz vor Ende<br />
dieser Veranstaltung wäre, uns auch vor den Realitäten auf diesem Kont<strong>in</strong>ent<br />
nicht zu verschließen <strong>und</strong> es nicht als e<strong>in</strong>e quantité négligeable oder als<br />
etwas zu begreifen, dem wir uns stellen können oder nicht. Wir müssen<br />
näher def<strong>in</strong>ieren, von welchem Europabegriff wir sprechen. Bischof Homeyer<br />
ist leider gerade außerhalb des Saales. Er hat eben mit großer Berechtigung<br />
die Fragen von Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa angesprochen. Die ge-<br />
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