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Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

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E<strong>in</strong>ige E<strong>in</strong>gaben fordern Deregulierung der Bau- <strong>und</strong> Mieterschutzvorschriften,<br />

um durch mehr Rentabilität des freien Wohnungsmarkts das Angebot<br />

zu erhöhen. Andere dagegen fordern konkrete Maßnahmen im staatlichen<br />

Bereich wie z. B. e<strong>in</strong> gesetzliches Recht auf Wohnung für alle, da nur<br />

so der Teufelskreis von Wohnungs- <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit zu durchbrechen<br />

sei. Von den Kirchen erwarten sie e<strong>in</strong>e Konkretisierung der Option für die<br />

Armen durch kirchliche Priorität bei der Baulandvergabe zugunsten sozial<br />

Schwacher <strong>und</strong> Armer <strong>und</strong> Intensivierung der Tätigkeit kirchlicher Wohnungsbaugesellschaften.<br />

Die Gesellschaftsspaltung <strong>in</strong> arm <strong>und</strong> reich ist nicht selten identisch mit den<br />

Grenzen zwischen K<strong>in</strong>derreichtum <strong>und</strong> K<strong>in</strong>derlosigkeit. Zur M<strong>in</strong>imierung<br />

des familienbed<strong>in</strong>gten Armutsrisikos werden entweder e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>kommensgeb<strong>und</strong>ener<br />

bedarfs<strong>gerechte</strong>r Familienlasten- oder -leistungsausgleich oder<br />

die volle Gleichstellung <strong>und</strong> Bezahlung von Erwerbs- <strong>und</strong> Familienarbeit<br />

gefordert.<br />

Frauen besetzen hauptsächlich schlechtbezahlte Arbeitsplätze, haben höheren<br />

Anteil an Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> tragen wegen der K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> höheres Armutsrisiko<br />

<strong>und</strong> leisten viel sozial nicht abgesicherte Privatarbeit. Frauen<br />

s<strong>in</strong>d von Männere<strong>in</strong>kommen abhängig. Güter <strong>und</strong> Rechte <strong>in</strong> unserer Gesellschaft<br />

s<strong>in</strong>d, wie diese <strong>und</strong> weitere mögliche Beispiel zeigen, geschlechtsspezifisch<br />

zu Lasten von Frauen verteilt. Das Schlagwort „Armut ist weiblich!“<br />

gibt e<strong>in</strong>e nachprüfbare Wirklichkeit wieder. Altersarmut ist überwiegend<br />

Frauenarmut aufgr<strong>und</strong> von Rentenversicherungslücken, die durch die<br />

Familienphase bed<strong>in</strong>gt s<strong>in</strong>d. Diese gelte es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er angemessenen Reform<br />

des Familienlastenausgleichs zu schließen. Das Rentensystem muß Frauenbiographien<br />

stärker berücksichtigen. Käme dies zum Tragen, würde Altersarmut<br />

von Frauen m<strong>in</strong>imiert.<br />

E<strong>in</strong>e soziale Gr<strong>und</strong>sicherung könnte Altersarmut beseitigen. Es besteht e<strong>in</strong><br />

Konflikt zwischen den Wertmaßstäben der Leistungsgesellschaft <strong>und</strong> den<br />

Notwendigkeiten e<strong>in</strong>er angemessenen Versorgung von Beh<strong>in</strong>derten <strong>und</strong><br />

chronisch Kranken. Ziel armutsverh<strong>in</strong>dernder Seniorenarbeit ist die längstmögliche<br />

Erhaltung von Selbständigkeit. Dazu gehören z. B. der Ausbau<br />

teilstationärer Pflegee<strong>in</strong>richtungen.<br />

Die Benachteiligung Beh<strong>in</strong>derter am Arbeitsmarkt soll durch die drastische<br />

Erhöhung der Ausgleichsabgabe abgebaut werden; e<strong>in</strong> Benachteiligungsverbot<br />

für Beh<strong>in</strong>derte <strong>und</strong> chronisch Kranke, begleitet von entsprechenden<br />

Gleichstellungsgesetzen, soll <strong>in</strong>s Gr<strong>und</strong>gesetz. Betroffenenorganisationen<br />

fordern den Gr<strong>und</strong>satz „Rehabilitation vor Pflege“ e<strong>in</strong>. Jede weitere Priva-<br />

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