Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...
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wicklungsländern“ selbst zu berücksichtigen seien, z. B. mangelnde strukturelle<br />
Voraussetzungen <strong>und</strong> Korruptionsprobleme.<br />
Die <strong>in</strong>ternationalen Wirtschaftskontexte, bemängeln e<strong>in</strong>ige E<strong>in</strong>gaben, seien<br />
<strong>in</strong> der Diskussionsgr<strong>und</strong>lage zu kurz behandelt worden. Dazu gehört auch<br />
der <strong>in</strong>ternationale, <strong>in</strong>sbesondere wirtschaftliche Konkurrenzkampf, bei dem<br />
es z. B. um die günstigsten Produktionsstandorte gehe. Die Förderung von<br />
„Entwicklungsländern“ <strong>und</strong> die Gewährung von Marktanteilen, so wird befürchtet,<br />
gehe nur „zu Lasten unserer Arbeitsmärkte“, die notwendige Hilfe<br />
für die „Dritte Welt“ kollidiere mit dem Interesse an der „Erhaltung e<strong>in</strong>er<br />
ges<strong>und</strong>en Landwirtschaft“ bei uns. Neben e<strong>in</strong>er solchen Sichtweise, die sich<br />
primär auf die Situation <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik konzentriert, gibt es aber<br />
auch die entgegengesetzte, die darauf h<strong>in</strong>weist, daß die Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
bei uns wiederum zu Lasten derer <strong>in</strong> anderen Ländern gehen<br />
könnte. Dieses Dilemma wird <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>gaben mehrfach angesprochen. Gerade<br />
der Interdependenzen wegen gebe es ke<strong>in</strong>e „neutralen“ Lösungen, die<br />
nicht auch die Situation <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik beträfen. H<strong>in</strong>ter solchen<br />
Überlegungen stehen nicht nur Ängste, die die eigene gesellschaftliche Situation<br />
betreffen, sondern gr<strong>und</strong>sätzliche Fragen nach klaren Prioritätensetzungen.<br />
Dabei tauchen auch Überlegungen h<strong>in</strong>sichtlich der Umgestaltung e<strong>in</strong>er<br />
weltwirtschaftlichen Ordnung auf, die allgeme<strong>in</strong> von der Ablehnung e<strong>in</strong>er<br />
neuen Weltwirtschaftsordnung über e<strong>in</strong>en Katalog der Aufgaben e<strong>in</strong>er solchen<br />
Ordnung bis zu gr<strong>und</strong>sätzlichen Neugestaltungsforderungen reichen.<br />
Bemerkenswert ist das auch <strong>in</strong> diesen Zusammenhängen spürbare Interesse<br />
an e<strong>in</strong>er weltweit konzipierten ökologisch-sozialen Marktwirtschaft. Ihr<br />
Institutionenrahmen sei geeignet als Modell für die Schaffung e<strong>in</strong>er ökologisch-sozialen<br />
Weltwirtschaft. Bemängelt wird, daß die gegenwärtige <strong>in</strong>ternationale<br />
Wirtschaftspolitik wichtige Ziele Sozialer Marktwirtschaft gar<br />
nicht <strong>in</strong>s Auge fasse. Das herrschende globale Marktsystem biete ke<strong>in</strong>e<br />
Lösung für die Überlebens- <strong>und</strong> Entwicklungsprobleme von Mensch <strong>und</strong><br />
Natur <strong>in</strong> E<strong>in</strong>er Welt. Zudem werden die politischen E<strong>in</strong>flußmöglichkeiten<br />
auf die Weltwirtschaft teilweise recht pessimistisch e<strong>in</strong>geschätzt: Man sehe<br />
sich mit e<strong>in</strong>em „freien“ Weltmarkt konfrontiert, der sich kaum noch politisch<br />
regulieren lasse; nationalstaatliche Lösungsversuche würden scheitern;<br />
die derzeitige Weltsituation sei geradezu gekennzeichnet durch die<br />
„Allmacht der Wirtschaftsohnmacht der Politik“.<br />
E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Trend zeichnet sich h<strong>in</strong>sichtlich der ökologischen<br />
Fragen ab. Gegen die globale Umweltgefährdung sei e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale<br />
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