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Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

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Zusammenfassung vorläufiger Ergebnisse<br />

aus Stellungnahmen zum Konsultationsprozeß 2<br />

Die e<strong>in</strong>gegangenen Stellungnahmen verdeutlichen: In unserer Gesellschaft<br />

gibt es ke<strong>in</strong>en Konsens über den Armutsbegriff. Das Me<strong>in</strong>ungsspektrum<br />

reicht von Leugnung jeder Armut bis zur Feststellung e<strong>in</strong>er tiefen Gesellschaftsspaltung<br />

bei uns. Darüber h<strong>in</strong>aus besteht weder gesellschaftlicher<br />

Konsens darüber, ob es überhaupt Armut bei uns gibt, noch darüber, welche<br />

Bedeutung Armut <strong>in</strong> unserer Gesellschaft hat bzw. künftig bekommt.<br />

Armut ist e<strong>in</strong>e Infragestellung für den Sozialstaat, der den Zweck hat, Armut<br />

zu verh<strong>in</strong>dern, sagt e<strong>in</strong>e Stellungnahme. Sozialhilfe alle<strong>in</strong> kann Armut<br />

nicht bekämpfen: Sie <strong>in</strong>terveniert bei auftretenden Symptomen, kann aber<br />

nicht die Wurzeln der Probleme erreichen.<br />

Soziale Ausgrenzungsstrukturen, die neue Armut oder mehr Arme schaffen,<br />

s<strong>in</strong>d zu erforschen <strong>und</strong> zu beseitigen, da sie Gefahren für Demokratie <strong>und</strong><br />

politische Radikalisierung bergen. Neben der Armuts- soll e<strong>in</strong>e Reichtumsdiskussion<br />

geführt werden, da e<strong>in</strong> wechselseitiger Zusammenhang zwischen<br />

Armut <strong>und</strong> Reichtum bestehe: Armut <strong>in</strong> reicher Gesellschaft ist e<strong>in</strong><br />

Verteilungsproblem. Deshalb wird die Sozialpflichtigkeit des Eigentums als<br />

Mittel gegen Armut e<strong>in</strong>gefordert.<br />

Während e<strong>in</strong>ige Stellungnahmen die Sozialmißbrauchsdiskussion aufgreifen,<br />

fordern andere deren Beendigung, da sie e<strong>in</strong>e Alibiveranstaltung sei.<br />

Viele fordern, Armut als Faktum zu sehen <strong>und</strong> zu bekämpfen, andere, nur<br />

unverschuldete Armut, wobei e<strong>in</strong>e Verschuldensdef<strong>in</strong>ition nicht vorliegt.<br />

Forderungen nach e<strong>in</strong>er sozialen Gr<strong>und</strong>sicherung für alle BürgerInnen wollen<br />

das Armutsproblem ohne Schuldzuweisungen <strong>und</strong> <strong>in</strong>dividuelle Bedürftigkeitsprüfungen<br />

lösen. Konsens besteht darüber, daß die Steuer- <strong>und</strong> Abgabenlast<br />

Armut vergrößere <strong>und</strong> produziere, doch die Begründungszusammenhänge<br />

<strong>und</strong> Konsequenzen s<strong>in</strong>d unterschiedlich. Die Staatsziele<br />

Geldwertstabilität <strong>und</strong> Wachstum werden als staatlich bevorzugt gedeutet,<br />

wodurch Staatsziele wie Vollbeschäftigung <strong>und</strong> Armutsverh<strong>in</strong>derung auf<br />

der Strecke blieben.<br />

2 Die vorläufige E<strong>in</strong>schätzung beruht auf der Auswertung etwa der Hälfte der Stellungnahmen.<br />

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