Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...
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E<strong>in</strong>e ganze Reihe von E<strong>in</strong>zelvorschlägen werden gemacht. Dabei ist die<br />
Vorentscheidung für Gerechtigkeit, für Leben <strong>und</strong> Solidarität ganz bedeutsam.<br />
Auch die umweltethische Ergänzung der verschiedenen ethischen<br />
Gr<strong>und</strong>legungen soll e<strong>in</strong>gearbeitet werden. Bei allen Handlungen muß beachtet<br />
werden, die Menschen s<strong>in</strong>d mit der gesamten Natur vernetzt. Das<br />
Fachwort Ret<strong>in</strong>ität wurde von der Gruppe für so wichtig gehalten, daß es<br />
trotz der Gr<strong>und</strong>forderung der Verständlichkeit <strong>in</strong> dieser Zusammenfassung<br />
auftauchen sollte.<br />
Zur sozialen Marktwirtschaft werden unterschiedliche Positionen bezogen.<br />
Die e<strong>in</strong>en sagen, es muß an dem System festgehalten werden, aber vor allen<br />
D<strong>in</strong>gen die Reformbedürftigkeit gesehen, angesichts der Reformfähigkeit<br />
auch durchgeführt werden. Das war die Mehrheit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er unserer Gruppen.<br />
E<strong>in</strong>e der anderen Gruppen sagte mehrheitlich, ne<strong>in</strong>, wir müssen nach e<strong>in</strong>em<br />
alternativen Wirtschaftsmodell suchen, weil die Umweltzerstörung, die Armut,<br />
die Arbeitslosigkeit, die Verelendung anderer Weltregionen hier systembed<strong>in</strong>gt<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Was verstehen wir unter Armut? Die herkömmliche Def<strong>in</strong>ition, weniger als<br />
50 % des Durchschnittse<strong>in</strong>kommens, zeigt ja, hier ist schon e<strong>in</strong>e gewisse<br />
relative Armut auch im Reichtum deutlich. Die vielfältigen Gestalten der<br />
Armut müssen entdeckt werden. Es muß gesehen werden, Armut kann sich<br />
nicht nur materiell darstellen, auch <strong>in</strong> der Benachteiligung bei Bildung, auch<br />
<strong>in</strong> der Gestaltung des Lebensstils kann sie durchaus erkennbar werden.<br />
Wenn es denn darum geht, den Lebensstil zu verändern, ist man pr<strong>in</strong>zipiell<br />
sehr schnell dazu bereit, aber wie das praktisch werden soll, wenn es nicht<br />
um Appelle an andere geht, sondern an das eigene Leben, wird das schon<br />
sehr viel komplizierter. Könnte man versuchen, nicht e<strong>in</strong>fach Reduktion,<br />
Verzicht, Askese zu fordern, sondern e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung zu e<strong>in</strong>er neuen Lebensqualität,<br />
zu lockenderen Möglichkeiten als der gegenwärtigen Technik?<br />
Das wäre die Frage.<br />
E<strong>in</strong>e Reihe von Hauptkrisenpunkten <strong>und</strong> Kernproblemen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Arbeitsgruppen<br />
unterschiedlich stark geäußert worden. Die angespannte Situation<br />
am Arbeitsmarkt als gesellschaftlich-politisches Problem ist weit<br />
mehr als e<strong>in</strong>e konjunkturelle Krisenersche<strong>in</strong>ung. Besonders wird auf die<br />
Veränderung der Sozialstruktur zwischen Arbeitsplatzbesitzern <strong>und</strong> Arbeitssuchenden<br />
h<strong>in</strong>gewiesen. Diese Überlegungen führen auch dazu, daß<br />
man die ungeschützte Beschäftigung immer stärker sieht. Die enorme Zunahme<br />
von Zeitverträgen, versicherungsfreien Arbeitsverhältnissen, Leiharbeit,<br />
Teilarbeit <strong>und</strong> Sche<strong>in</strong>selbständigkeit muß hier durchaus beachtet wer-<br />
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