Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...
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wicklungsländern“ geht, sondern um neue, entgrenzte Interessen- <strong>und</strong> Problemlagen,<br />
die zu den klassischen Entwicklungsfragen h<strong>in</strong>zutreten. Dazu<br />
gehören <strong>in</strong>sbesondere H<strong>in</strong>weise auf die zunehmend deutlicher werdenden<br />
ökologischen Gefährdungen.<br />
Der sich <strong>in</strong> der Diskussionsgr<strong>und</strong>lage zeigende zurückhaltende Optimismus<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Möglichkeit, globale Gerechtigkeitsprobleme zu bewältigen,<br />
wird nicht von allen E<strong>in</strong>sender<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>sendern geteilt: Da ist<br />
auch schon e<strong>in</strong>mal zu hören, e<strong>in</strong> solches Ziel sei schlicht utopisch, obgleich<br />
man darauf h<strong>in</strong>arbeiten müsse. Als illusionär wird von e<strong>in</strong>igen E<strong>in</strong>gaben die<br />
Vorstellung beurteilt, e<strong>in</strong>e sowohl ökologisch als auch sozial ausgewogene<br />
Überw<strong>in</strong>dung des Nord-Süd-Konfliktes sei möglich. Andererseits wird der<br />
Zentralbegriff Armut ebenfalls mit Blick auf die weltweite Solidarität <strong>und</strong><br />
Gerechtigkeit fruchtbar gemacht. Dabei geht es nicht nur um theoretische<br />
Erörterungen, sondern auch um praktikable Strategien gegen Armut. E<strong>in</strong>e<br />
„Option für die Armen“ könnte e<strong>in</strong>e Leitoption sowohl für den nationalen<br />
wie den <strong>in</strong>ternationalen Kontext werden.<br />
Die Armut <strong>in</strong> Ländern der „Dritten Welt“ im Rahmen von Entwicklungshilfe<br />
zu bekämpfen, ist umstritten. Für e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>sender ist die Sache klar: Die<br />
Armutsbekämpfung <strong>in</strong> Ländern der „Dritten Welt“ durch Entwicklungshilfe<br />
sei letztlich e<strong>in</strong> „langfristig eigennütziges Mittel“, um dortige Regierungen<br />
unter Druck zu setzen (mit dem Ziel, sie zu e<strong>in</strong>em Fortschrittsimport zu<br />
veranlassen). Die Länder der „Dritten Welt“ bräuchten mehr Selbstversorgung,<br />
nicht aber die sog. „Hilfe“ der Industrienationen. Andere halten an der<br />
Verpflichtung <strong>und</strong> Richtigkeit von Hilfs- <strong>und</strong> Unterstützungsmaßnahmen<br />
fest, wobei die Suche nach Kriterien sich auch <strong>in</strong> praktischen Vorschlägen<br />
konkretisiert; so solle z. B. ke<strong>in</strong>e Entwicklungshilfe an autoritäre Regierungen<br />
geleistet werden. Es wird gelegentlich auch dafür plädiert, die Entwicklungs-Perspektive<br />
statt auf Organisationen <strong>und</strong> Politiker auf die konkret<br />
betroffenen Menschen zu richten. Nachdrücklich wird gefordert, die<br />
Dimension der „nachhaltigen Entwicklung“ <strong>in</strong> das neue Wort zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />
Für e<strong>in</strong>ige E<strong>in</strong>sender stellt sich die Entwicklungshilfeproblematik e<strong>in</strong>facher<br />
dar, wenn z. B. geurteilt wird, die wirksamste Form bestehe dar<strong>in</strong>, den wirtschaftlich<br />
schwachen Ländern zu erlauben, ihre Landesprodukte hierher zu<br />
verkaufen. In e<strong>in</strong>e ähnliche Richtung geht die Forderung nach e<strong>in</strong>em weltweiten<br />
Abbau der Handelsschranken <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em massiven Abbau von Exportsubventionen<br />
bei gleichzeitiger Beibehaltung der Zahlung direkter Entwicklungshilfemittel.<br />
E<strong>in</strong>ige Stellungnahmen weisen außerdem darauf h<strong>in</strong>,<br />
daß neben der Konzentration auf externe auch <strong>in</strong>terne Ursachen <strong>in</strong> den „Ent-<br />
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